Abstiegskracher in Hoffenheim: Wird Hertha BSC zum Trainer-Killer?

Berlin - Als statt Sandro Schwarz (44) Co-Trainer Volkan Bulut (41) die Pressekonferenz abhielt, wurden bei den Hertha-Fans Erinnerungen wach. Vor ziemlich genau einem Jahr übernahm Felix Magath (68) den Posten bei Hertha BSC. Sein Comeback auf der Trainerbank verpasste er jedoch. Eine Corona-Infektion machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

Für Pellegrino Matarazzo (45, r.) könnte das Trainer-Duell mit Sandro Schwarz (44) das letzte als Hoffenheim-Coach sein. Bei einer erneuten Niederlage wackelt sein Stuhl wohl gewaltig.
Für Pellegrino Matarazzo (45, r.) könnte das Trainer-Duell mit Sandro Schwarz (44) das letzte als Hoffenheim-Coach sein. Bei einer erneuten Niederlage wackelt sein Stuhl wohl gewaltig.  © Tom Weller/dpa, Soeren Stache/dpa

Stattdessen übernahm sein Assistent Mark Fotheringham (39). Der Hauptstadtklub gewann 3:0. Gegen Hoffenheim, den kommenden Gegner.

Dass sich die Geschichte jetzt wiederholt, ist aber äußerst unwahrscheinlich. Pressesprecher Marcus Jung konnte schnell Entwarnung geben: Am Samstag in Hoffenheim soll der erkrankte Trainer wieder an der Seitenlinie stehen.

Die drei Punkte können die Berliner aber gut gebrauchen. Auf die Schwarz-Elf wartet ein absoluter Abstiegsgipfel.

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Auf der einen Seite das heimschwächste Team der Liga aus Hoffenheim, das nach sieben Niederlagen am Stück (letzter Sieg im Oktober) auf den letzten Platz durchgereicht wurden. Auf der anderen Seite die auswärtsschwächste Mannschaft der Liga, die in der Fremde seit einem halben Jahr keinen einzigen Punkt geholt hat. Nur vier Zähler sind es insgesamt.

Verliert die Hertha, zieht die TSG an ihr vorbei. Gewinnen die Blau-Weißen, könnte es das für Hoffenheim-Coach Pellegrino Matarazzo (45) bereits gewesen sein. Medienberichten zufolge steht er nach nur fünf Wochen schon wieder vor dem Aus.

Trotz Torflaute bei Hertha BSC: Volkan Bulut lobt Florian Niederlechner

Jessic Ngankam (22, M.) dürfte nach seiner starken Vorstellung gegen Mainz auch in Hoffenheim in der Startelf stehen.
Jessic Ngankam (22, M.) dürfte nach seiner starken Vorstellung gegen Mainz auch in Hoffenheim in der Startelf stehen.  © Soeren Stache/dpa

"Aggressiv erwarten wir sie sowieso. Ob es jetzt um den Job des Trainers geht oder nicht. Das spielt jetzt in der Vorbereitung auf das Spiel keine Rolle", sagte Bulut. "Wir nehmen die Ergebnisse natürlich zur Kenntnis. Aber unabhängig davon wissen wir, worauf es ankommt. Wir kennen die Stärken, aber auch die Schwächen des Gegners."

Auf einen müssen die Berliner ganz besonders aufpassen: Andrej Kramaric (31). Gegen keinen anderen Bundesligisten hat der Kroate häufiger getroffen. In der Hinrunde (1:1) schraubte er seine persönliche Bilanz auf nun schon zehn Treffer hoch. Winter-Neuzugang Florian Niederlechner (32) hingegen wartet noch auf seine erste Hütte für seinen neuen Klub.

"Flo ist ein sehr erfahrener Bundesliga-Stürmer. Er weiß, was für einen Wert er für uns hat. Ob er treffen wird oder nicht, ist im Grunde nur eine Frage der Zeit. Er arbeitet sehr fleißig, gibt alles für die Mannschaft", hatte Bulut nur lobende Worte für den Angreifer übrig.

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"Er ist sich auch nicht zu schade - was eine hohe Anerkennung verdient - dann auch mal nach 60, 70 Minuten, in denen er sich die Lunge aus der Kehle gerannt hat, zu sagen: Wir haben weitere Stürmer auf der Bank. Ich kann jetzt nicht mehr. Der nächste soll reinkommen und Vollgas geben."

Titelfoto: Tom Weller/dpa, Soeren Stache/dpa

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