Corona-Chaos nimmt kein Ende: Herthas Torwart-Dilemma

Berlin - Am Samstag tritt nun das ein, was sich nicht wenige Hertha-Fans gewünscht haben. Tayfun Korkut (47) nimmt gegen den SC Freiburg tatsächlich einen Torwart-Wechsel vor. Allerdings nicht so wie erhofft.

Alexander Schwolow (29) fällt mit einer Corona-Infektion in Freiburg aus.
Alexander Schwolow (29) fällt mit einer Corona-Infektion in Freiburg aus.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Mit Alexander Schwolow (29) hat es den nächsten erwischt. Herthas Stammkeeper wird die Rückkehr zu seinem Ex-Klub zu seinem Ex-Klub wegen einer Corona-Infektion verpassen.

"Jetzt reicht es auch irgendwann mal", hat auch Korkut langsam aber sicher genug. "Das könnte uns jetzt auch mal etwas fernbleiben, was wir in den letzten Tagen und Wochen erlebt haben."

Schon gegen RB Leipzig (1:6) musste der Cheftrainer von Hertha BSC durch das Coronavirus auf insgesamt acht Profis verzichten.

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"Andere hat's auch getroffen. Die Frage ist: Trifft es dich geballt - oder immer mal zwei Spieler und dann wieder einer? Bei uns war es schon massiv", hofft auch Fredi Bobic (50) langsam auf ein Ende und flüchtet sich in Galgenhumor: "Man könnte auch sagen, wir sind schon durchseucht langsam."

Immerhin konnten sich Maximilian Mittelstädt (24), Jurgen Ekkelenkamp (21) und Suat Serdar (24) wieder freitesten. Schwolow verschärft aber die ohnehin schon angespannte Personallage der Berliner.

Herthas Nummer eins hat zwar selbst zuletzt immer wieder gepatzt, der Wunsch der Hertha-Anhänger wird sich aber nicht erfüllen. Die eigentliche Nummer zwei Oliver Christensen (22) fällt verletzt aus, ebenso wie Rune Jarstein (37).

Tayfun Korkut legt sich noch nicht fest

Nils Körber (25) könnte am Samstag sein Bundesliga-Debüt feiern.
Nils Körber (25) könnte am Samstag sein Bundesliga-Debüt feiern.  © Andreas Gora/dpa

Bleiben nur noch U23-Keeper Marcel Lotka (20) und Nils Körber (25). Letzterer hat schon bei seinen Leihstationen bei Preußen Münster und VfL Osnabrück seine Qualitäten beweisen können, fehlte aber zuletzt selbst wegen einer Knieprellung. Erst am Mittwoch kehrte der 25-Jährige nach seiner wochenlangen Zwangspause auf dem Trainingsplatz zurück.

Für Lotka spricht: Das polnische Torwart-Talent saß schon die letzte drei Partien als Back-Up auf der Bank, ist voll im Saft und konnte in der U23 Spielpraxis sammeln. Sein letztes Spiel in der Regionalliga liegt aber schon wieder zwei Monate zurück.

Festlegen, wer am Ende zwischen den Pfosten steht, wollte der Hertha-Coach sich nicht, scheint aber keine Bauchschmerzen zu haben. "Ich habe alle Torhüter erlebt die letzten Wochen. Für was ist die Nummer 2 da, die Nummer 3, die Nummer 4? Die machen hier ja nicht Urlaub. Die, die dahinter sind, sind heiß."

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Über Bundesligaerfahrung verfügt aber weder Körber noch Lotka. Nicht die besten Voraussetzungen um die ohnehin schon wackelige Defensive - Hertha hat die zweitmeisten Gegentore kassiert - in den Griff zu bekommen. Zumal Korkut durch die Rote Karte von Marc Oliver Kempf (27) schon wieder seine Abwehr umbauen muss.

Da sich Niklas Stark (26) noch nicht freitesten konnte, dürfte wohl der gerade erst genesene Dedryck Boyata (31) schneller gefragt sein, als geplant.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa, Andreas Gora/dpa

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