Dieses Remis tut weh: Hertha auf gutem Weg, nur das Entscheidende fehlt

Berlin - Es hat nicht viel gefehlt bis zum zweiten Saisonsieg von Hertha BSC. Genau genommen nur wenige Sekunden. In allerletzter Minute haben sich die Berliner beim 1. FSV Mainz 05 (1:1) doch noch die Butter vom Brot nehmen lassen. Aus den schon sicher geglaubten drei Punkten wurde nur einer.

Für Hertha-Coach Sandro Schwarz (43) war es am Ende eine bittere Rückkehr nach Mainz. Ebenso für seinen Spieler Maximilian Mittelstädt (25, 2.v.l.).
Für Hertha-Coach Sandro Schwarz (43) war es am Ende eine bittere Rückkehr nach Mainz. Ebenso für seinen Spieler Maximilian Mittelstädt (25, 2.v.l.).  © Thomas Frey/dpa

"Es fühlt sich brutal an", bemerkte Sandro Schwarz (43). Beherrschte nach dem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen der nicht gegebene Handelfmeter die Schlagzeilen, suchten die Blau-Weißen die Schuld bei sich.

"Manchmal muss man einfach die Ruhe behalten", bemängelte Ex-Mainzer Jean-Paul Boëtius (28) am DAZN-Mikrofon. "Wir spielen dann das Spiel von Mainz mit – das ist halt dumm."

Nach einer mehr als ordentlichen ersten Hälfte bauten die Gäste immer weiter ab. Spielerisch ging im zweiten Durchgang gar nichts mehr. "In der zweiten Halbzeit war das große Problem, dass wir uns auf den Ringkampf eingelassen haben", so Schwarz.

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Vor dem Spiel hätten nicht wenige sich mit einem Remis zufriedengegeben, zumal Hertha vergangene Saison bei den Mainzern noch mit 0:4 unter die Räder kam. Wirklich freuen konnten sich die Gäste über den Punktgewinn dann aber nicht, dabei sind sie auf dem richtigen Weg.

Nach dem schwierigen Auftaktprogramm holten die Berliner aus den letzten drei Spielen fünf Punkte. Eine ordentliche Bilanz, die aber ein entscheidendes Manko hat. Es hätten auch vier Zähler mehr sein können. Gegen Leverkusen verhinderte die Hand von Kossounou den Sieg, in Mainz war es die Passivität.

Hertha BSC mit der gleichen Punkteausbeute wie letzte Saison

Späte Bestrafung durch den Mainzer Anthony Caci (l.). Herthas Lucas Tousart (2.v.r.) und Filip Uremovic können den Einschlag nicht mehr verhindern.
Späte Bestrafung durch den Mainzer Anthony Caci (l.). Herthas Lucas Tousart (2.v.r.) und Filip Uremovic können den Einschlag nicht mehr verhindern.  © Thomas Frey/dpa

So bleibt der Hauptstadtklub weiter im Tabellenkeller. Nach sieben Spielen stehen sechs Punkte zu buche. Exakt wie zum selben Zeitpunkt der vergangenen Saison und doch herrscht in der Hauptstadt eine ganz andere Stimmung.

Fast schon so etwas wie Aufbruchstimmung: Der neue Präsident Kay Bernstein (42) gibt sich Fan-nah, im Verein und Umfeld herrscht Ruhe und die Handschrift von Schwarz ist klar zu erkennen.

"Wir hatten ein Ligaspiel, das besonders wehgetan hat. Das war das Derby. Was leistungstechnisch und inhaltlich betrifft, haben wir danach sehr ordentliche Partien abgeliefert", zog auch der Hertha-Coach Bilanz, ohne dabei aber auch die negativen Dinge nicht außer Acht zu lassen. "In der ein oder anderen Phase waren wir zu passiv. Da müssen wir kritisch sein."

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Was die meisten aber am meisten freut: Hertha hat einen klaren Plan. Daran ändert auch der ärgerliche Last-Minute-Ausgleich nichts. "Die Art wie wir Fußball spielen wollen sieht man. Das ist wichtig."

Titelfoto: Thomas Frey/dpa

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