Hertha BSC: Das sind die Verlierer der Vorbereitung
Berlin - Die Vorbereitung ist fast vorbei, der Saisonstart steht vor der Tür. Am Sonntag muss Hertha BSC im DFB-Pokal zu Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig (18 Uhr/Sky). Es ist das Pflichtspiel-Debüt von Neu-Trainer Sandro Schwarz (43).
12 lange schweißtreibende Tage Trainingslager liegen hinter seinen Schützlingen. Auch wenn die Testspielergebnisse zu wünschen übrig lassen - zuletzt kassierte die Alte Dame drei Pleiten in Serie - sieht der Hertha-Coach seine Elf auf einem guten Weg.
Doch wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer. TAG24 zeigt, wer es schwer haben wird.
Krzysztof Piatek
Herthas Pistolero ist der Inbegriff vom blau-weißen Transfer-Dilemma. Die Berliner wollen Krzysztof Piatek (27) verkaufen, auch der Pole will weg. Ersatz soll mit Franzosen-Knipser Ludovic Ajorque (28) bereits gefunden worden sein.
Das Problem: Nur wenn Piatek verkauft wird, ist auch Geld für einen Transfer vorhanden. Allerdings mangelt es an Angeboten. Wenn Gerüchte auftauchen, dann nur um eine erneute Leihe.
In England konnte der Goalgetter keine Argumente sammeln. Davie Selke (27) hat derzeit wohl die Nase vorn. Bei Herthas zweitteuersten Rekord-Einkauf liegt das Hoheitsgebiet klar im Strafraum, nur es mangelt weiter an passenden Zuspielen. Der Ex-Milan-Star hängt weiter oft in der Luft und auch die Defizite beim Festmachen von Bällen sind nicht in Florenz geblieben.
Verlässt Maximilian Mittelstädt Hertha BSC noch?
Maximilian Mittelstädt
Die Wahl von Marvin Plattenhardt (30) zum Kapitän ist auch ein Fingerzeig in Richtung Maximilian Mittelstädt (25). Den Dauer-Zweikampf auf der linken Seite hat das Eigengewächs verloren. Platte ist gesetzt!
Damit dürfte der Linksverteidiger - in der letzten Saison noch einer der wenigen Konstanten - meist nur auf der Bank sitzen, denn auch eine Position weiter vorn ist die Konkurrenz groß (Maolida, Ejuke).
So könnte es nach zehn Jahren im Verein zur Trennung kommen. Dem Kicker zufolge beschäftigt sich der 25-Jährige mit Anfragen anderer Klubs.
Dongjun Lee
Schon das Trainingslager in Kienbaum hatte Dongjun Lee (25) verpasst. In England wurde es nicht besser. Der Winter-Neuzugang kommt in der Hauptstadt einfach nicht in Tritt. Kaum hatte der Südkoreaner sein Comeback gegen Nottingham Forest (1:3) gefeiert, musste er auch schon wieder verletzt runter.
Kelian Nsona und Jessic Ngankam sind die Pechvögel der Vorbereitung
"Das ist schade für den Jungen. Er muss noch ein paar Kleinigkeiten lernen, aber er ist sehr schnell in der Auffassungsgabe. Er hat Speed, er tut uns gut. Er ist ein Plus-Spieler, der uns beleben kann", sagte Fredi Bobic (50). Den Beweis ist der Flügelflitzer bislang schuldig geblieben. Er hat noch merklich Anpassungsschwierigkeiten.
Kelian Nsona/Jessic Ngankam
Sie sind die Pechvögel der Vorbereitung: Winter-Neuzugang Kelian Nsoana (20) und Rückkehrer Jessic Ngankam (22).
Beide haben sich so viel vorgenommen und können erstmal nur zuschauen. Gerade bei Ngankam war die Vorfreude groß. Das Eigengewächs zog sich vergangenes Jahr nur zwei Tage nach seinem Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth einen Kreuzbandriss zu, wollte in Berlin neu angreifen, wurde aber jäh gestoppt.
Nach einem Pressschlag verletzte sich das Sturm-Talent erneut am Knie. Die Vorbereitung war damit gelaufen. Derzeit ackert das Kraftpaket in der Reha fürs Comeback. Laut Kicker könnte er schon in zwei Wochen wieder auf dem Platz stehen.
Nsona wiederum kam bereits mit einem Kreuzbandriss in die Hauptstadt, sollte in Ruhe aufgebaut und langsam an die Bundesliga herangeführt werden. Zum Trainingsauftakt konnten sich die Hertha-Fans erstmals ein Bild des schwer zu übersehenden Flügelflitzers machen. Nur kurze Zeit später erlitt er jedoch einen Rückschlag, verpasste das Trainingslager und kann derzeit nur individuell arbeiten, aber das kennt der 20-Jährige bereits.
Titelfoto: Matthias Koch/dpa, Soeren Stache/dpa