Hertha BSC nach Pokal-Pleite enttäuscht, doch ein Berliner darf jubeln

Berlin - Alle zwei Jahre wieder grüßen die Löwen: Hertha BSC hat es in der ersten Runde des DFB-Pokals erneut mit Eintracht Braunschweig zu tun bekommen und wie beim letzten Aufeinandertreffen nach einem spektakulären Kick als Verlierer den Platz verlassen.

Hertha-Coach Sandro Schwarz (43) war nach der Niederlage im DFB-Pokal enttäuscht, konnte aber auch positive Aspekte aus der Pleite ziehen.
Hertha-Coach Sandro Schwarz (43) war nach der Niederlage im DFB-Pokal enttäuscht, konnte aber auch positive Aspekte aus der Pleite ziehen.  © Daniel Reinhardt/dpa

Diesmal unterlag die Alte Dame den Löwen mit 5:6 nach Elfmeterschießen. Bereits vor zwei Jahren mussten die Berliner nach einer 4:5-Niederlage in Braunschweig ihre Pokalträume sehr vorzeitig begraben. Weitere zwei Jahre zuvor konnte der Hauptstadtklub sich mit 2:1 durchsetzen.

Auch am Sonntag sahen die Blau-Weißen, zumindest in der ersten Halbzeit, wie der sichere Sieger aus und gingen nach Toren von Davie Selke (27) und Myziane Maolida (23) verdient in Führung.

"Wir haben ein sehr gutes Gesicht gezeigt über 50, 55 Minuten", konstatierte der neue Hertha-Coach Sandro Schwarz (43) seiner Mannschaft nach Abpfiff.

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Seine Truppe verpasste es jedoch, die Führung weiter auszubauen und brachte die Hausherren in der 63. Minute durch einen unnötigen Elfmeter quasi selbst zurück in die Partie. Nur drei Zeigerumdrehungen später erzielten die Blau-Gelben den Ausgleich.

Leider habe man nach gutem Beginn den Faden verloren und "auch wieder ein Gesicht gezeigt, wo wir zu einfache Gegentore bekommen haben", stellte Schwarz fest.

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Ex-Herthaner und gebürtiger Berliner schießt Hertha BSC aus dem DFB-Pokal

Bryan Henning (27) hat allen Grund zum Jubeln: Der Ex-Herthaner schoss die Braunschweiger in die nächste Runde.
Bryan Henning (27) hat allen Grund zum Jubeln: Der Ex-Herthaner schoss die Braunschweiger in die nächste Runde.  © Daniel Reinhardt/dpa

In der Tat setzte sich die eklatante Abwehrschwäche aus der Vorsaison beinahe nahtlos fort. "Das wird die Aufgabe sein, das zu analysieren", kündigte der Trainer an.

Er wolle aber auch die guten Dinge aus dem Spiel herausnehmen. An dieser Stelle sei die intakte Moral des Teams zu erwähnen, denn in der Verlängerung kam die Hertha nach zuvor erstmaliger Führung der Braunschweiger nun ihrerseits mit einem Doppelschlag durch Lucas Tousart (25) und Dodi Lukebakio (24) zurück.

Ausgerechnet die Sorgenkinder Selke, Maolida und Lukebakio konnten also im ersten Pflichtspiel der neuen Saison punkten. Insbesondere Letztgenannter wusste bis zu seiner Auswechslung zu überzeugen und hat starke Argumente für einen Verbleib bei den Spree-Athenern geliefert.

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Für den Sieg hat es am Ende aber nicht gereicht, denn es sollte noch die Stunde eines Ex-Herthaners schlagen: Bryan Henning (27) spielte von 2015 bis 2017 für die zweite Mannschaft der Charlottenburger und sorgte mit seinem Treffer in der 118. Minute für den erneuten Ausgleich.

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Marc Oliver Kempf (27) zieht sich nach seinem verschossenen Elfmeter frustriert das Trikot über den Kopf.
Marc Oliver Kempf (27) zieht sich nach seinem verschossenen Elfmeter frustriert das Trikot über den Kopf.  © Daniel Reinhardt/dpa

Der gebürtige Berliner war es auch, der wenig später den alles entscheidenden Elfmeter in die Maschen jagte und den Zweitligisten in die zweite Pokalrunde schoss, nachdem Marc Oliver Kempf (27) zuvor für die Alte Dame neben das Tor zielte.

Am Ende war es also eine Lotterie, wie Schwarz im Interview nach der Begegnung sagte. Auch der neue Hertha-Kapitän Marvin Plattenhardt (30) wollte nicht alles schlecht reden. "Es war nicht alles schlecht, da war auch viel Positives dabei. Im Endeffekt sind wir ziemlich enttäuscht, dass wir nicht weitergekommen sind, aber nichtsdestotrotz können wir daraus lernen."

Dennoch ist es für Hertha BSC sicher nicht von Vorteil, mit einer Pleite im Gepäck ins Hauptstadtderby am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu starten.

Am 1. Bundesliga-Spieltag steht bekanntlich gleich das prestigeträchtige Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Union Berlin in der Alten Försterei auf dem Programm, doch das ist laut dem 43-jährigen Coach der Charlottenburger "ein anderes Spiel, eine andere Aufgabe".

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa (Bildmontage)

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