Hertha BSC: Schicksalsspiel für Schwarz? Beim Hauptstadtklub deutet vieles auf Abstieg hin!

Berlin - Es ist eine Bilanz des Grauens: Hertha BSC ist mit vier Niederlagen in Folge nach der Winterpause in die Bundesliga gestartet und findet sich auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Jessic Ngankam (22) liegt nach der Schlappe gegen Eintracht Frankfurt nach Spielende am Boden.
Ein Bild mit Symbolcharakter: Jessic Ngankam (22) liegt nach der Schlappe gegen Eintracht Frankfurt nach Spielende am Boden.  © Arne Dedert/dpa

Lediglich Schalke 04 steht noch schlechter da aber Achtung: Im Gegensatz zum Hauptstadtklub haben die Knappen zuletzt gegen den FC Köln und bei Borussia Mönchengladbach zwei Remis eingefahren und robben sich langsam an die Alte Dame heran.

Dabei können die Berliner von Glück sagen, dass sich der VfB Stuttgart unter Ex-Hertha-Coach Bruno Labbadia (56) noch nicht deutlicher absetzen konnte, sodass trotz der schwarzen Serie lediglich zwei Punkte zum Relegationsplatz fehlen.

Das rettende Ufer ist mittlerweile jedoch schon in weitere Ferne gerückt, denn auf Rang 15, der aktuell vom VfL Bochum belegt wird, sind es bereits fünf Punkte Rückstand.

Hertha-Aus für Internet-Star Nader Jindaoui?
Hertha BSC Hertha-Aus für Internet-Star Nader Jindaoui?

Besonders ernüchternd fallen die nackten Zahlen für das Jahr 2023 aus, denn bei den vier Pleiten erzielte die Truppe von Coach Sandro Schwarz (44) lediglich ein einziges Tor. Es mangelt also eindeutig an Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Kasten.

Was sich bereits im Verlauf der Spielzeit angedeutet hatte, kommt nun eklatant zum Vorschein, denn mit insgesamt 20 Treffern weisen die Charlottenburger allgemein den zweitniedrigsten Wert der Liga auf - schlechter sind auch hier nur die Königsblauen aus Gelsenkirchen.

Hertha BSC trifft vorne die Kiste nicht und ist hinten offen wie ein Scheunentor

Wieder einmal schlägt die Kugel im Hertha-Kasten ein. Keeper Oliver Christensen (r.) musste 2023 bereits 13 Mal hinter sich greifen.
Wieder einmal schlägt die Kugel im Hertha-Kasten ein. Keeper Oliver Christensen (r.) musste 2023 bereits 13 Mal hinter sich greifen.  © Arne Dedert/dpa

In Florian Niederlechner wurde in der Winterpause zwar ein neuer Mittelstürmer vom FC Augsburg geholt, doch der 32-Jährige benötigt naturgemäß erst einmal Zeit, um sich an das neue Spielsystem zu gewöhnen.

Und so bleibt Dodi Lukebakio (25) der treffsicherste Knipser. Allerdings bekommen die Angreifer auch wenig bis gar keine Unterstützung aus den anderen Mannschaftsteilen.

Lediglich die Mittelfeldakteure Suat Serdar (25) und Lucas Tousart (25) haben sich mit vier respektive zwei Buden in der aktuellen Torjägerliste eingetragen - nach Treffern von Abwehrspielern sucht man vergeblich, was auch auf eine eklatante Standardschwäche hindeutet.

Klemens fällt aus: Dieser Hertha-Star drängt in die Startelf
Hertha BSC Klemens fällt aus: Dieser Hertha-Star drängt in die Startelf

Apropos Abwehr: Während nur ein Treffer erzielt werden konnte, fing man sich zeitgleich 13 Stück ein - es passt im wahrsten Sinne des Wortes also weder hinten noch vorn.

Hertha-Coach Sandro Schwarz gegen Gladbach zum Punkten verdammt? Felix Magath stünde bereit

Bei einer weiteren Niederlage könnte es für Hertha-Coach Sandro Schwarz (44) langsam ungemütlich werden.
Bei einer weiteren Niederlage könnte es für Hertha-Coach Sandro Schwarz (44) langsam ungemütlich werden.  © Arne Dedert/dpa

Vielleicht sollte der Trainer im anstehenden Heimspiel gegen die Fohlen in der löchrigen Innenverteidigung lieber auf Eigengewächs Marton Dardai (20) setzen, nach der schwachen Leistung von Filip Uremovic (25) bei der 0:3-Pleite gegen Eintracht Frankfurt.

Denn eins sollte klar sein: Setzt es am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die nächste Klatsche im Olympiastadion, dürften die Fans langsam unruhig werden und auch der Trainerstuhl von Schwarz könnte dann gehörig wackeln, auch wenn dem Coach nach dem überraschenden Rauswurf von Manager Fredi Bobic (51) zunächst das volle Vertrauen seitens der Hertha-Bosse ausgesprochen wurde.

Bei fünf Niederlagen am Stück könnten die Verantwortlichen sich dann jedoch gezwungen sehen, die Reißleine zu ziehen. In diesem Zusammenhang hat sich erst kürzlich ein alter Bekannter ins Spiel gebracht.

Felix Magath (69), der die Alte Dame am Ende der vergangenen Spielzeit über die Relegation im deutschen Fußballoberhaus hielt, hat sich jüngst bei Sky als Feuerlöscher positioniert: "Ich würde sagen, ich will arbeiten und wäre gesprächsbereit", so der 69-Jährige zu einem möglichen Anruf aus Berlin. Das sei er aber immer, ergänzte er seine Aussage.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa (Bildmontage)

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