Deal eingetütet: Investor "777 Partners" steigt bei Hertha ein

Berlin - 777 Partners statt Lars Windhorst (46): Nach monatelangen Verhandlungen steht der Deal von Hertha BSC mit dem neuen Investor.

Hertha BSC soll einem Medienbericht zufolge bald einen neuen Investor haben. Das teilte der Berliner Club am Samstag mit.
Hertha BSC soll einem Medienbericht zufolge bald einen neuen Investor haben. Das teilte der Berliner Club am Samstag mit.  © Soeren Stache/dpa

Hertha BSC hat den Deal mit dem neuen Investor 777 Partners abgeschlossen. Die Investment-Firma mit Sitz in Florida übernimmt alle 64,7 Prozent der Anteile von Lars Windhorst und seiner Firma Tennor an der Hertha BSC GmbH & Co KGaA, wie der Fußball-Bundesligist am Samstag mitteilte.

"Das ist ein zukunftsweisender Schritt für Hertha BSC", sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein (42) der Mitteilung zufolge.

Weiter hieß es: "Wir möchten uns bei Josh Wander für sein Vertrauen in Hertha BSC bedanken. Diese strategische Partnerschaft hilft uns dabei, den Restrukturierungsprozess und die wirtschaftliche Konsolidierung von Hertha BSC weiter voranzutreiben. Daher sind wir froh, 777 Partners in der Hertha-Familie begrüßen zu dürfen."

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Der Investor erhält im Zuge der Übernahme der Anteile zwei Plätze im Aufsichtsrat der Hertha BSC GmbH & Co KGaA, der nunmehr aus insgesamt fünf Mitgliedern besteht. Des Weiteren übernimmt der neue Partner zwei Sitze im Beirat der Gesellschaft.

Nach Medienberichten soll 777 Partners nicht nur die Anteile von Windhorst übernehmen, sondern auch weitere Anteile erwerben. Damit würde frisches Geld in den klammen Verein fließen, der bis zum 15. März bei der DFL die Lizenzierungs-Unterlagen für die kommende Saison einreichen muss.

Sportdirektor Benjamin Weber: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit"

Ende November verkündete Investor Lars Windhorst (46), die Zusammenarbeit mit dem Hauptstadt-Club beenden zu wollen.
Ende November verkündete Investor Lars Windhorst (46), die Zusammenarbeit mit dem Hauptstadt-Club beenden zu wollen.  © Andreas Gora/dpa

"In erster Linie sind wir froh, dass wir mit 777 einen Partner gewonnen haben, der auch die Expertise im Fußball hat. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und freuen uns, dass der Deal jetzt steht", sagte Sportdirektor Benjamin Weber vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 bei Sky. Man wolle sich aber erstmal auf das aktuelle Spiel konzentrieren.

Windhorst hatte seit 2019 insgesamt 374 Millionen Euro investiert - ein für die Bundesliga einmaliges Einzel-Investment, die das US-Unternehmen nun abgelöst hat. Das Kapitel von Windhorst als umstrittener Investor bei Hertha ist damit abgeschlossen. Wie viel Geld Windhorst für seine Anteile erhielt, blieb unbekannt.

Damit endet für die Berliner eine Zeit mit viel Unruhe und Missverständnissen. Windhorst hatte Ende November verkündet, dass er seine Anteile an 777 Partners veräußern wolle. Seitdem liefen die Verhandlungen über die Details.

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Der neue Investor mit Sitz in Miami bringt anders als Windhorst viel Erfahrung im Profi-Fußball mit. Seit September 2021 hat das Unternehmen verstärkt in Fußball-Vereine weltweit von der ersten bis zur dritten Liga investiert. Neben dem Pariser Vorortsverein Red Star Paris gehören auch die Erstligisten FC Sevilla, Standard Lüttich, Vasco da Gama aus Brasilien, Melbourne Victory sowie der Zweitligist CFC Genua zum Portfolio.

Leiter der Fußball-Abteilung ist seit Ende Mai 2022 Don Dransfeld, der zuvor als strategischer Direktor beim englischen Meister Manchester City unter anderem auch für die Übernahme anderer Vereine weltweit tätig war.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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