Herthas Déjà-vu gegen die Super-Bayern: "Ja, leck mich am Ar***"

Berlin - Die späte Bestrafung blieb diesmal aus, die Belohnung allerdings auch. Wieder einmal. Hertha BSC lieferte dem FC Bayern München beim 2:3 einen tollen Fight, steht aber erneut mit leeren Händen da. Verrückte acht Minuten reichten nicht. So bekommt die Alte Dame viel Lob für die Leistung, aber keine Punkte.

Sandro Schwarz (44, l.) und Dodi Lukebakio (25) ärgern sich über die verpasste Belohnung. (Bildmontage)
Sandro Schwarz (44, l.) und Dodi Lukebakio (25) ärgern sich über die verpasste Belohnung. (Bildmontage)  © Soeren Stache/dpa

Ein Gefühl, dass die Herthaner bereits kennen. In Leipzig lag das Team aussichtslos mit 0:3 zur Pause zurück, doch statt sich abschießen zu lassen, steckten die Berliner nicht auf, kämpften sich auf 2:3 zurück. Für mehr reichte es aber nicht.

Auch nicht gegen die Bayern. Innerhalb von nur einer Minute stellte Eric Maxim Choupo-Moting (33) mit seinem Doppelpack (37. Minute/38.) auf 3:0. Normalerweise wäre das Spiel damit gelaufen. Das vierte und fünfte Gegentor schien nun nur noch Formsache.

Doch Hertha schlug erst in Form einer sehenswerten Direktabnahme von Dodi Lukebakio (25, 40.) und eines berechtigten Foulelfmeters durch Davie Selke (27, 45.) zurück.

Verträge laufen aus: Wer bei Hertha bleiben und wer gehen soll
Hertha BSC Verträge laufen aus: Wer bei Hertha bleiben und wer gehen soll

"Kompliment an die Mannschaft. Gegen Bayern noch einmal zurückzukommen, sie auch ins Zittern zu bekommen, das schaffen nicht viele, glaub ich", sagte Kevin-Prince Boateng (35) nach dem Spiel.

"Jeder hätte gedacht, dass wir heute ganz klar verlieren. Deswegen müssen wir das Positive mitnehmen. Den Fight, den wir gezeigt haben. Wie wir uns nach dem 3:0 reingehauen haben."

Hertha BSC fehlt das Glück und der letzte Pass

Sicher vom Punkt: Davie Selke (27) schickt Manuel Neuer in die falsche Ecke und verwandelt sicher zum 2:3.
Sicher vom Punkt: Davie Selke (27) schickt Manuel Neuer in die falsche Ecke und verwandelt sicher zum 2:3.  © Soeren Stache/dpa

Als der Routinier in der Mixed Zone am TV-Bildschirm Choupo-Motings zweiten Treffer sah, staunte auch der Kabinen-Boss nicht schlecht. "Wie macht er den denn? Bei Choupo klappt auch alles. Ja, leck mich am Arsch."

Ein bezeichnendes Gegentor: Während Choupo-Moting inzwischen auch Tore im Liegen mit dem Schienbein erzielen kann, fehlt ebenjenes Glück im Abschluss der Hertha schon seit Wochen.

Sie sind oft nah dran. Doch: Für die wichtigen Punkte fehlt dem Tabellen-14. aus der Hauptstadt "der letzte Pass, [das] letzte Prozent, um hier einen Punkt mitzunehmen".

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Schon gegen die Spitzenteams Borussia Dortmund (0:1), Borussia Mönchengladbach (0:1), RB Leipzig (2:3) und eben jetzt Bayern musste Hertha eine knappe Niederlage einstecken. "Es ist ärgerlich. Wir hatten sie am Haken", konsternierte Sandro Schwarz (44).

So bleibt den Blau-Weißen gar nichts anderes übrig, als weiter an sich zu glauben. "Wir werden irgendwann belohnt, dass wir auch mal eine Serie starten", so Boateng. Viel Zeit haben die Herthaner zumindest bis zur WM nicht mehr. Am Dienstag geht es zum schwierigen Spiel beim VfB Stuttgart. Am Samstag kommt der 1. FC Köln ins Olympiastadion. Ein guter Zeitpunkt für eine Serie.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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