Herthas Pechvogel Davie Selke: Wenn er reinkommt, klingelt's hinten

Berlin - In der 72. Minute ersetzte Davie Selke (27) den glücklosen Wilfried Kanga (24). Neue Impulse konnte der Stürmer nicht mehr setzten. Stattdessen musste er fünf Minuten vor dem Ende mitansehen, wie Hertha BSC doch noch den Nackenschlag kassierte.

Davie Selke (27, l.)) tröstet Hertha-Leihgabe Alexander Schwolow (30). Der Angreifer kommt bei Hertha meist als Joker.
Davie Selke (27, l.)) tröstet Hertha-Leihgabe Alexander Schwolow (30). Der Angreifer kommt bei Hertha meist als Joker.  © Soeren Stache/dpa

Und das nicht zum ersten Mal. Kaum auf dem Platz, liegt sein Team hinten. Der Goalgetter ist so etwas wie Herthas Pechvogel.

Kaum betrat Selke gegen den SC Freiburg den Rasen, da glichen die Gäste zum 2:2 aus. Ähnlich lief es bei RB Leipzig. In der 83. Minute eingewechselt, in der 84. Minute netzte Christopher Nkunku (24). Der Franzose stand allerdings im Abseits, sodass der Treffer vom VAR wieder einkassiert wurde.

In Bremen dauerte es von der Einwechslung bis zum Gegentor diesmal immerhin ganze 13 Minuten. Dabei konnte Selke weder etwas für den Patzer von Oliver Christensen (23), noch für Niclas Füllkrugs (29) Bogenlampe.

Elf Monate nach letztem Spiel: Hertha verabschiedet Plattenhardt
Hertha BSC Elf Monate nach letztem Spiel: Hertha verabschiedet Plattenhardt

Sein unglückliches Auftreten als Einwechselspieler eher Zufall, denn Hertha scheint vor allem in den Schlussminuten die Puste auszugehen. In fünf der letzten sieben Spiele kassierte die Alte Dame jeweils in der Schlussphase ein Gegentor.

In vier Fällen mit Folgen: Gegen Bayer 04 Leverkusen (2:2), 1. FSV Mainz 05 (1:1) und Freiburg gaben die Berliner jeweils noch den Sieg aus der Hand. In Bremen verspielten sie den schon sicher geglaubten Punkt. Das macht sich auch in der Tabelle bemerkbar. Würde ein Spiel nur 75. Minuten dauern, hätte der Hauptstadtklub statt derzeit nur elf schon 18 Punkte auf dem Konto.

Sandro Schwarz nach Pleite von Hertha BSC: "Dass du so ein Spiel verlierst, nervt"

"Dass du so ein Spiel verlierst, nervt", ärgerte sich Schwarz auch am Tag danach über die späte Pleite in Bremen. "Einstellung und Kampfbereitschaft waren da, die Jungs sind marschiert. Aber das musst du bis zum Schluss durchziehen. Das ist einfach unnötig, auf diese Art und Weise ein Spiel zu verlieren", so der Coach zur "BZ".

Lediglich gegen Schalke zeigten die Blau-Weißen, dass auch sie Last-Minute-Tore können, als sie nach dem späten Ausgleich noch die passende Antwort fanden. Da stand auch Selke auf dem Platz. Er wurde spät in der Nachspielzeit eingewechselt. Ein Treffer fiel nicht mehr. Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

Mehr zum Thema Hertha BSC: