Herthas Zeefuik auf "falscher" Position plötzlich top: Bobic macht neuem Sechser Hoffnung

Berlin - Als ein Hertha-Fan scherzhaft eine Petition für den Verbleib von Deyovaisio Zeefuik (24) erstellte, hätte er wohl kaum damit gerechnet, dass dies gar nicht mal mehr so unrealistisch ist. Zwar haben bislang nur 39 Herthaner sein Anliegen unterschrieben (Stand Freitagmittag), doch die starken Leistungen sind auch den Verantwortlichen, allen voran Fredi Bobic (50), nicht entgangen.

Deyovaisio Zeefuik (24) gilt bei Hertha BSC als Verkaufskandidat. Auf einer fremden Position blüht der Niederländer plötzlich auf.
Deyovaisio Zeefuik (24) gilt bei Hertha BSC als Verkaufskandidat. Auf einer fremden Position blüht der Niederländer plötzlich auf.  © Tobias SCHWARZ / AFP

Als Rechtsverteidiger chancenlos blüht der Niederländer auf fremder Position plötzlich auf. "Ihn möchte ich mal herausheben: Er weiß, dass er es eigentlich schwer hat hier, eher ein Abgangskandidat ist", gibt es vom Manager im Kicker aus einer Medienrunde ein Extra-Lob.

"Aber der bringt so viel Freude und Positivität rein, kloppt sich ins Training und in die Spiele auf einer Position, die er normalerweise gar nicht bekleidet, so gut rein, dass Trainer und Mannschaftskollegen applaudieren."

Überzeugte Zeefuik bereits beim Test in Cottbus, gehörte er auch gegen Nottingham Forest (1:3) zu den Lichtblicken. Auf der Sechs gewann er viele Zweikämpfe, stopfte Löcher, spielte kluge und genaue Diagonalbälle und hielt Mittelfeld-Boss Kevin-Prince Boateng (35) den Rücken frei.

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Kurzum: Der 24-Jährige betrieb mächtig Eigenwerbung.

Dabei war vor dem Abflug ins Trainingslager bereits darüber spekuliert worden, ob Hertha BSC den Rechtsverteidiger überhaupt mit nach England nehme. Nach einem ehrlichen Vier-Augen-Gespräch mit Sandro Schwarz (43) war klar: Er spielt in Schwarz' Planungen keine Rolle.

Bleibt Zeefuik womöglich doch noch bei Hertha BSC?

Zeefuik ist eigentlich Rechtsverteidiger und scheint auf der Sechs nun eine neue Rolle gefunden zu haben.
Zeefuik ist eigentlich Rechtsverteidiger und scheint auf der Sechs nun eine neue Rolle gefunden zu haben.  © Soeren Stache / POOL / AFP

Vor zwei Jahren zahlte die Alte Dame noch vier Millionen Ablöse an den FC Groningen. Wirklich durchsetzen konnte sich Zeefuik aber weder unter Bruno Labbadia (56) und Pal Dardai (46) noch unter Tayfun Korkut (48).

Daran schien sich auch mit dem erneuten Trainerwechsel nichts zu ändern. Zu groß ist die Konkurrenz. Mit Neuzugang Jonjoe Kenny (25), den nimmermüden Peter Pekarik (35) und Talent Julian Eitschberger sind gleich drei Spieler auf seiner eigentlichen Position vor ihm.

Was mit einer Notlösung begann, könnte nun womöglich zur Dauervorstellung werden. In dieser Form ist der Holländer eine ernsthafte Alternative zu Ivan Sunjic (25). Bobic macht dem einstigen Verkaufskandidaten zumindest die Tür auf.

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"Solche Spieler wollen wir haben, die diese Mentalität mitbringen, auf dem Platz jeden Tag alles zu geben. Damit sticht er brutal raus", lobt der Hertha-Boss seine Professionalität und macht Hoffnung auf einen Verbleib. "Er arbeitet genau so bis zum letzten Tag. Vielleicht wird der letzte Tag auch in Berlin sein und er eine Rolle in der Mannschaft spielen."

Titelfoto: Tobias SCHWARZ / AFP, Soeren Stache / POOL / AFP

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