Berlin - Der Druck auf Hertha BSC steigt! Nach dem erneuten Last-Minute-Schock und dem Abrutschen auf den Relegationsrang sind die Berliner am Samstag gegen den 1. FC Köln (15.30 Uhr/Sky) beinahe schon zum Siegen verdammt. Doch unabhängig der bislang mageren Punkteausbeute von nur elf Zählern aus 14 Spielen - schlechter waren die Berliner nur in der Abstiegssaison 2009/2010 - wird die Alte Dame sich auf dem Transfermarkt eher zurückhalten.

"Der Januar ist ein sehr schwieriger Monat. Man kann sehr viel einkaufen, man kann aber auch viel falsch machen. Wir werden uns genau überlegen, was wir machen und was wir nicht machen", dämpft Hertha-Boss Fredi Bobic (51) die Erwartungen.

Laut "Kicker" wollen die Blau-Weißen im Sturm noch einmal nachlegen. Wilfried Kanga (24) macht zwar viele Bälle fest, hat aber erst ein Tor erzielt. Stevan Jovetic (32) macht wieder einmal sein eigener Körper zu schaffen. Jessic Ngankam (21) fällt ebenfalls verletzt aus. Und Davie Selke (27) plant offenbar, den Klub im Winter "zu 100 Prozent" im Winter zu verlassen.

Um das üppige Gehalt zu sparen, wolle der klamme Bundesligist gar auf eine Ablöse verzichten. Dafür aber bräuchte der Angreifer zunächst einmal ein Angebot. "Verkäufe werden schwierig, da braucht man einen Markt, der ist noch nicht offen."

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In der vergangenen Spielzeit lockte Bobic im Winter gleich vier Spieler an die Spree. Die Bilanz ist aber ernüchternd. Lediglich Marc Oliver Kempf (27) erwies sie nach schwierigem Start als echte Hilfe.

Dongjun Lee (25) muss seine Bundesligafähigkeit (vier Einsätze) noch unter Beweis stellen. Er stand in dieser Saison nicht ein einziges Mal im Kader. Kelian Nsona (20) plagt sich nach seinem Kreuzbandriss mit der nächsten schweren Verletzung herum, und Frederik Björkan (24), nach nur wenigen Monaten an Feyenoord Rotterdam ausgeliehen, sitzt in den Niederlanden nur auf der Bank. Der Linksverteidiger könnte schon im Winter zurückkehren - um dann erneut verliehen zu werden.

"Ständige Wechsel im Januar zu machen, ist schwierig, weil du dementsprechend die Spieler auch erstmal integrieren musst", so der Manager. Hinzukommt: Hertha hat kein Geld.

Die Berliner haben nach eigenen Angaben die Saison 2021/22 mit einem Verlust von 79,75 Millionen Euro abgeschlossen. Das Eigenkapital ist auf 29,5 Millionen Euro geschrumpft. "Fakt ist: Die wirtschaftliche Situation lässt es im Endeffekt auch nicht zu."