Herthas Transfer-Dilemma: So viel muss Bobic einnehmen

Berlin - Vier Neuzugänge konnten Sandro Schwarz (43) und Hunderte Hertha-Fans zum Trainingsauftakt erstmals begutachten. Mit Kelian Nsona (20) stand sogar gefühlt ein weiterer Neuer auf dem Schenckendorffplatz. Bis weitere neue Gesichter auftauchen, dürfte es aber noch dauern.

Herthas Geschäftsführer Sport Fredi Bobic (50) muss erneut ein großes Transferplus erwirtschaften.
Herthas Geschäftsführer Sport Fredi Bobic (50) muss erneut ein großes Transferplus erwirtschaften.  © Soeren Stache/dpa

Manager Fredi Bobic (50) hat die Anhänger mal wieder auf einen langen Transfersommer eingestellt. "Der Transfermarkt ist noch sehr träge. Es sind nur die Vereine aktiv, die richtig viel Geld ausgeben können. Die schlagen natürlich zu", dämpfte er die Erwartungen.

Und weiter: "Wir haben durch die Weltmeisterschaft im Winter eine Spezialsituation in diesem Jahr, bis dann eine sehr lange Pause von zwei Monaten ist. Dementsprechend wird sich auch im Kader noch einiges verändern."

Bevor der Manager aber auf Shoppingtour gehen kann, muss erst das Tafelsilber verkauft werden. Auch deswegen hat Bobic bereits angekündigt: "Niemand ist unverkäuflich."

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Schon im vergangenen Sommer gab Bobic mit Matheus Cunha (23/Atletico Madrid), Jhon Cordoba (29/FK Krasnodar) oder Krzysztof Piatek (26/Leihe zum AC Florenz) wichtige Leistungsträger ab, erzielte ein Transferplus von über 20 Millionen.

Und auch dieses Mal sind die Voraussetzungen bei Hertha BSC ähnlich. Wie kicker berichtet, muss der Fußballfachmann erneut einen Transferüberschuss von 15 bis 20 Millionen Euro erzielen. Wirklich Bewegung ist in den zähen Transfermarkt aber noch nicht reingekommen.

Neuzugänge in der Warteschleife: Hertha BSC muss erst Geld einnehmen

Der ehemalige Rekord-Einkauf Dodi Lukebakio (24, l.) soll Geld in die Kasse spülen. Santiago Ascacibar hat seinen Wechsel-Wunsch bereits geäußert.
Der ehemalige Rekord-Einkauf Dodi Lukebakio (24, l.) soll Geld in die Kasse spülen. Santiago Ascacibar hat seinen Wechsel-Wunsch bereits geäußert.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Santiago Ascacibar (24) hat seinen Wechselwunsch bereits geäußert. Die Alte Dame würde den Argentinier auch ziehen lassen, es fehlen aber (noch) die Angebote. Auch die Verkaufskandidaten Piatek, Omar Alderete (25), Dodi Lukebakio (24), Jordan Torunarigha (24) oder Deyovasio Zeefuik (23) könnten Geld in die klamme Kasse spülen.

Der nächste Umbruch ist zwar voll im Gang, kommt aber nur schleppend voran.

Beispiel Piatek: Herthas Pistolero legte in Italien zwar einen ordentlichen Start hin, die Kaufoption von 15 Millionen Euro war der Fiorentina aber zu teuer. Jetzt wird ein neuer Abnehmer gesucht.

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Insofern dürfte es den Geschäftsführer Sport freuen, dass der FC Sevilla im Poker um Alderete eingestiegen sein soll. Der Paraguayer sammelte in Spanien zwar fleißig Gelbe Karten (15), konnte seinen Marktwert aber auch auf zehn Millionen Euro steigern.

Untätig sind Bobic und sein Team aber nicht geblieben. Sie haben die Hausaufgaben gemacht, können mögliche neue Transfers aber noch nicht verkünden, weil der Kader schon jetzt zu groß ist. Heißt: Erst muss Geld eingenommen werden, bevor es wieder ausgeben werden kann - wenn die Spieler dann überhaupt noch verfügbar sind.

"Wir hoffen natürlich, dass die Spieler noch da sind, die wir gerne haben wollen. Da werden wir genau hinschauen, dass die Spieler bei uns an der Stange bleiben, mit denen wir schon die Kontakte gesucht haben und auch fast schon finalisiert haben, aber noch nicht finalisieren können, weil wir erstmal noch auf die Abnahme warten müssen, bevor wir die Aufnahme machen können", so Bobic.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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