Trotz Trikot-Zoff: Hertha BSC kann in Bielefeld auf geballte Fan-Power zählen
Berlin - Plötzlich heile Welt? Vor zwei Wochen stand Hertha BSC mit dem Rücken zur Wand und galt für viele schon als sicherer Bundesliga-Absteiger. ABER: Die Alte Dame kämpft anscheinend erfolgreich dagegen an.

Nach der 1:4-Derby-Pleite gegen den 1. FC Union Berlin war ein scheinbar aussichtsloser Tiefpunkt erreicht - vorletzter Tabellenplatz und Zoff zwischen Fans und Profis.
Seitdem Anhänger die Hertha-Kicker nach der Union-Schmach aufforderten, ihre Trikots auszuziehen, kommt die Elf von Trainer Felix Magath (68) nach ihren Spielen nicht mehr in die Ostkurve beziehungsweise vor den Gästeblock, wenn man auswärts ranmusste.
Nach dem jüngsten 2:0-Befreiungsschlag im Abstiegskrimi gegen den VfB Stuttgart erklärte Keeper Marcel Lotka (20) noch mal die Einstellung der Akteure: "Wir haben uns entschlossen, als Mannschaft erst einmal jetzt nicht zu den Fans zu gehen, weil ich glaub', gegen Union war das nicht okay."
Deswegen feiern das Team und die Herthaner auf den Rängen mittlerweile jeweils unter sich. Das war so, als man in Augsburg über einen 1:0-Sieg jubelte, und nun eben auch im Anschluss an den Heim-Dreier gegen den VfB.
Während der Begegnungen sind aber keinesfalls verhärtete Fronten zu spüren. Ganz im Gegenteil: Die Hertha-Supporter peitschten den BSC in beiden Begegnungen lautstark nach vorn. Und genau dieses Bild dürfte uns alle auch beim kommenden Duell gegen Arminia Bielefeld (Samstag/15.30 Uhr/Sky) erwarten.
Hertha BSC freut sich über ausverkauften Gästeblock bei Arminia Bielefeld
Die Anhänger des Hauptstadtklubs sind im Saisonendspurt nämlich hochmotiviert, Bielefeld beim Abstiegskracher einzunehmen. Der ausverkaufte Gästeblock wird mit 2764 Schlachtenbummlern nämlich mächtig voll werden - geballte Fan-Power also!
Dann wollen Mannschaft und Fans wieder über drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt jubeln - zumindest quasi nebeneinander, wenn schon nicht miteinander.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa