Werder Bremen ringt Hertha BSC durch spätes Füllkrug-Tor nieder

Bremen - Später Schock für Blau-Weiß: Hertha BSC hat am Freitagabend zum Auftakt des 12. Bundesliga-Spieltags beim SV Werder Bremen in einem kampfbetonten Duell mit 0:1 (0:0) verloren und den Anschluss ans Tabellenmittelfeld verpasst.

Die Hertha-Fans zündeten gleich zu Spielbeginn Pyros im Gästeblock.
Die Hertha-Fans zündeten gleich zu Spielbeginn Pyros im Gästeblock.  © Carmen Jaspersen/dpa

Niclas Füllkrug erzielte vor 42.358 Zuschauern im ausverkauften Wohninvest Weserstadion mit einem wuchtigen Kopfball spät den goldenen Treffer für die Gastgeber (85. Minute).

Nach der bitteren 0:2-Unterzahl-Schlappe beim SC Freiburg musste Werder-Coach Ole Werner auf seinen gesperrten Kapitän Marco Friedl verzichten. Milos Veljkovic nahm den frei gewordenen Platz in der Dreier-Abwehrkette ein.

Zudem standen auch Leonardo Bittencourt und der Ex-Herthaner Niklas Stark wieder in der Startformation. Dafür mussten Jens Stage und Lee Buchanan zunächst auf der Bank Platz nehmen.

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Gäste-Coach Sandro Schwarz tauschte nach dem 2:1-Last-Minute-Sieg gegen den FC Schalke 04 lediglich einmal. Marco Richter ersetzte Flügelflitzer Chidera Ejuke auf der linken Außenbahn.

Die Berliner hätten gleich zu Beginn in Führung gehen können: Nach einer zunächst missglückten Freistoßvariante wurde Stevan Jovetic auf der rechten Seite steil geschickt. Seine scharfe Hereingabe setzte Richter am langen Pfosten jedoch nur ans linke Außennetz (2.).

Drei Zeigerumdrehungen später meldeten sich auch die Hausherren in der Partie an. Nach einem langen Ball landete die Kugel auf dem rechten Flügel bei Romano Schmid, der sofort Füllkrug am langen Pfosten anvisierte. Das lange Bein von Agustin Rogel verhinderte gerade noch das sonst wohl sichere 1:0 für Werder (5.).

Startformation des SV Werder Bremen für das Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC

Anfangself von Hertha BSC für das Bundesliga-Spiel beim SV Werder Bremen am 12. Spieltag

Hertha BSC verpasst frühe Führung, Werder Bremen lässt mehrere Großchancen liegen

Niklas Stark (l) und Dodi Lukebakio kämpfen um den Ball. In der ersten Halbzeit haben sich viele Zweikämpfe im Mittelfeld abgespielt.
Niklas Stark (l) und Dodi Lukebakio kämpfen um den Ball. In der ersten Halbzeit haben sich viele Zweikämpfe im Mittelfeld abgespielt.  © Carmen Jaspersen/dpa

In der Folge entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit vielen Fehlpässen, weil sich beide Mannschaften immer wieder erfolgreich im Aufbau störten oder mit langen Schlägen operierten, die umgehend beim Gegner landeten.

Es dauerte eine Viertelstunde, bevor es wieder gefährlich vor den Toren wurde. Zunächst schlenzte Dodi Lukebakio das Leder aus 15 Metern über den Bremer Kasten (19.), bevor Bittencourt und Marvin Ducksch einen vielversprechenden Konter schlecht ausspielten (20.).

Auch die nächste Großchance gehörte dem SVW: Schmid erkämpfte den Ball im Mittelfeld von Suat Serdar, sodass Ilia Gruev sofort weiter auf Füllkrug passen konnte. Der steckte perfekt für Ducksch durch, der seinen Abschluss von halbrechts jedoch über den Querbalken setzte (26.).

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Die Werner-Truppe gewann zunehmend die Oberhand und WM-Kandidat Füllkrug scheiterte mit einem Schlenzer aus 15 Metern an Hertha-Keeper Oliver Christensen - Bittencourt verpasste den Abpraller nur knapp mit dem Kopf (31.).

Die Grün-Weißen bestimmten bis zur Pause weiter das Geschehen, ohne sich nennenswerte Tormöglichkeiten herauszuspielen. Mit zwei Minuten Nachspielzeit schickte Schiedsrichter Tobias Reichel die Teams in die Kabinen.

Niclas Füllkrug schockt Hertha BSC mit spätem Siegtreffer

Niclas Füllkrug avancierte mit seinem späten Kopfballtor zum Matchwinner für Werder Bremen.
Niclas Füllkrug avancierte mit seinem späten Kopfballtor zum Matchwinner für Werder Bremen.  © Carmen Jaspersen/dpa

In der zweiten Halbzeit passierte lange Zeit erst einmal nicht viel. Beide Teams neutralisierten sich weitestgehend im Mittelfeld.

Es dauerte bis zur 56. Minute, bis sich Lukebakio am rechten Flügel die Pille schnappte und ein Solo ins Zentrum startete. Sein Flachschuss aus rund zwanzig Metern zischte aber rechts am Gehäuse vorbei (56.). Kurz darauf setzte Ducksch einen Freistoß aus etwa 25 Metern über das rechte Dreiangel (59.).

Auch die nächste Viertelstunde war auf beiden Seiten von Halbchancen und geblockten Fernschüssen geprägt, die keine Gefahr heraufbeschworen.

Nach 79 Zeigerumdrehungen spielte Jean-Paul Boetius den eingewechselten Ejuke auf links frei, der die Kugel überhastet in die Arme von Werder-Keeper Jiri Pavlenka schlenzte, anstatt mit Geschwindigkeit zum Tor zu ziehen.

Es bedurfte schließlich einer Einzelleistung von Füllkrug, um die Werderaner auf die Siegerstraße zu bringen. Anthony Jung flankte das Spielgerät von der linken Außenbahn in den Strafraum, wo der Goalgetter sich am Elfmeterpunkt hochschraubte und unhaltbar ins linke Dreiangel köpfte - 1:0 (85.).

Es war in der laufenden Saison der mittlerweile zehnte Treffer für den SVW nach der 80. Minute. Ein Aufbäumen der Gäste war danach nicht mehr zu sehen, sodass die Grün-Weißen keine großen Probleme hatten, die drei Punkte abzusichern.

Die siegreichen Hanseaten können am 5. November (18.30 Uhr/Sky) erneut in der heimischen Arena gegen den FC Schalke 04 nachlegen. Auf die Alte Dame wartet am selben Tag (15.30 Uhr/Sky) ein echter Heimkracher, denn der Rekordmeister FC Bayern München hält Einzug im Berliner Olympiastadion.

Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa (Bildmontage)

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