Windhorst sorgt für Eklat: Hat der Hertha-Investor Privatdetektive für Gegenbauer-Schmutzkampagne beauftragt?

Berlin - War's das jetzt wieder mit der Ruhe bei Hertha BSC? Auch wenn die Punkteausbeute noch zu wünschen übrig lässt, halten sich Fans und Verantwortliche zurück: Die Richtung stimmt. Selbst vom Investor Lars Windhorst (45) gibt es via Twitter nur Zuspruch. Nun hat der 45-Jährige offenbar für den nächsten Skandal gesorgt.

Zwischen Lars Windhorst (45, r.) und Ex-Präsident Werner Gegenbauer (72) herrschte schon vor seinem Rücktritt Eiszeit. Der Hertha-Investor forderte öffentlich seine Absetzung.
Zwischen Lars Windhorst (45, r.) und Ex-Präsident Werner Gegenbauer (72) herrschte schon vor seinem Rücktritt Eiszeit. Der Hertha-Investor forderte öffentlich seine Absetzung.  © Soeren Stache/dpa

Der Hertha-Investor soll israelische Privatdetektive für eine Schmutzkampagne gegen Ex-Präsidenten Werner Gegenbauer (72) beauftragt haben. Das ergaben Recherchen der Financial Times, denen Gerichtsdokumente vorliegen.

Pikant: Aufgeflogen ist es nur, weil der Unternehmer in Zahlungsschwierigkeiten geriet - wieder einmal. Nun klagt die in Tel Aviv ansässige Firma Shibumi Strategy Limited, weil Tennor "einen Vertrag gebrochen" habe.

Dem Bericht zufolge soll Windhorst nicht vollständig gezahlt haben. Für acht Monate Arbeit sollten die Mitarbeiter offenbar eine Million Euro, sowie eine angeblich mündlich ausgehandelte Erfolgsprämie in Millionenhöhe erhalten.

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Unter dem Codename "Euro 2020" versuchte das 20-köpfige Team vor allem online Stimmung gegen Gegenbauer zu machen. Darunter gehörten offenbar Bots, aber auch Karikaturen, die den 72-Jährigen beispielsweise als Teufel oder Sensenmann zeigen sollen.

Zudem soll extra die Website "Gegenbauer Raus" erstellt worden sein, die in verschiedenen Social-Media-Kanälen beworben wurde.

Werner Gegenbauer trat nach 12 Jahren als Präsident von Hertha BSC zurück

Mitten in der Chaos-Saison gipfelte der Machtkampf zwischen Hertha-Investor und dem Ex-Präsidenten in einem Eklat. Hertha BSC hatte sich mit dem 3:0 über die TSG 1899 Hoffenheim im Abstiegskampf endlich etwas Luft verschaffen, da forderte Windhorst bei Bild-TV die Absetzung Gegenbauers. Neues Geld gebe es nur, wenn Gegenbauer gehe.

Das tat er dann auch. Einen Tag danach der gelungenen Relegation trat Gegenbauer nach 12 Jahren als Hertha-Präsident zurück. Sein Nachfolger wurde allerdings nicht der von Windhorst wohl favorisierte Frank Steffel (56), sondern Ex-Ultra und Unternehmer Kay Bernstein (42). Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen Verein und Investor eigentlich sehr verbessert.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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