Eklat bei HSV-Spiel: Rassismus, Fan-Engleisungen und Wurf-Attacke auf Linienrichter!
Hamburg - Das erste Heimspiel unter 2G-Bedingungen, 38.954 Fans im Stadion - alles hätte so schön sein können, doch der Hamburger SV kam gegen Fortuna Düsseldorf nicht nur nicht über ein 1:1 hinaus, sondern muss sich nun auch mit den Entgleisungen einiger "Fans" beschäftigen!

So flogen im Verlauf der Partie immer wieder Bierbecher und andere Gegenstände von der Tribüne auf das Spielfeld.
Leidtragender war unter anderem Linienrichter Richard Hempel (23), der in der 24. Minute von einem dieser Gegenstände am Kopf getroffen wurde! Laut der Bild-Zeitung handelte es sich dabei um einen Kugelschreiber.
Zwar wurde der Assistent nicht ernsthaft verletzt und konnte nach einem kurzen Austausch mit Schiedsrichter Christian Dingert (41) weitermachen, zu seinem Wohlbefinden dürfte die Attacke aber nicht gerade beigetragen haben.
Dass der Vorfall nicht der Einzige dieser Art war, wurde auch durch den Stadionsprecher deutlich, der die Zuschauer in den 90 Minuten mehrfach auffordern musste, keine Gegenstände zu werfen und sogar mit dem Spielabbruch drohte.
Zu allem Überfluss leisteten sich einige "Fans" auch noch verbale Entgleisungen, die die langsame "Rückkehr zur Normalität" im Volksparkstadion in ein sehr schlechtes Licht rückten.
Twitter-User berichtet von Rassismus im Hamburger Volksparkstadion
Ex-HSV-Spieler Khaled Narey bestätigt bei Instagram die Fan-Entgleisungen
HSV veröffentlicht Statement zu den Vorfällen auf Twitter
Khaled Narey wird bei Rückkehr in den Volkspark rassistisch beleidigt

So berichtete der Twitter-User "Frank Conners" nach der Partie, dass er im Stadion Zeuge davon wurde, wie Düsseldorfs Khaled Narey (27) - erst im Sommer vom HSV zur Fortuna gewechselt - mehrfach rassistisch beleidigt wurde!
Das Ganze sei so weit gegangen, dass er und seine Schwester den Block 22B verlassen mussten. "Rassisten können bei uns im Volkspark immer noch in Ruhe ihre dreckigen Parolen raushauen, ohne nur das leiseste bisschen Gegenwind zu erfahren", schrieb er.
Dabei sei auch vor den eigenen Spieler nicht halt gemacht worden. So soll auch HSV-Flügelflitzer Bakery Jatta (23) Opfer der rassistischen Beleidigungen gewesen sein.
Dessen ehemaliger Teamkollege Narey bestätigte am Sonntag die Ausführungen des Twitter-Users. Auf Instagram schrieb der 27-Jährige: "Allen 'Fans', die mich während des Spiels rassistisch beleidigt und mit Bier beworfen haben, wünsche ich von Herzen eine gute Besserung!"
Der HSV selbst veröffentlichte am Sonntag ein Statement und schrieb: "Der HSV steht für Vielfalt. Rassismus hat sowohl im Volksparkstadion, aber auch in unserer Gesellschaft keinen Platz. Nicht nur verbale Entgleisungen, sondern auch die Würfe von Gegenständen in Richtung handelnder Akteure akzeptieren wir nicht."
Der Verein stelle sich hinter die betroffenen Spieler und werde "alles Mögliche unternehmen, um die Vorfälle aufzuklären und zu ahnden". Dieses Fehlverhalten einzelner Fans stehe nicht für die Werte des HSV. Fragt sich nur, wann die Vollidioten auf der Tribüne das verstehen...
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa