Ex-HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld gerät im TV mit Reporter aneinander
Hamburg - Knapp zwei Wochen nach seinem Rücktritt als Finanzvorstand beim Hamburger SV hat Thomas Wüstefeld (53) die gegen ihn erhobenen Vorwürfe erneut zurückgewiesen.
"Das sind alles Medienspekulationen", sagte der 53-Jährige am Montagabend in der Sendung "Brückner - Der Talk" im TV-Sender Sport1.
Dabei geriet der Medizinunternehmer mit Uwe Ritzer (57) von der "Süddeutschen Zeitung" aneinander, der seit Wochen im Raum stehende Vorwürfe wieder aufgriff und dabei auch die Echtheit von Wüstefelds akademischen Titeln anzweifelte.
"Meine universitäre Zeit liegt mehr als 25 Jahre zurück. Die Dinge sind geprüft worden, ich bin mit allen Unterlagen zum Notar gegangen und habe ein Tatsachenprotokoll erstellt", verteidigte sich Wüstefeld.
In der aufgeheizten Atmosphäre empfahl der 53-Jährige seinem Kontrahenten, weniger "Propaganda-Presse" zu lesen und sich stattdessen lieber besser zu informieren.
Gegen Wüstefeld, der auf eigene Erfolge wie etwa den von ihm geworbenen neuen HSV-Hauptsponsor (HanseMerkur) verwies, wurden im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Medizinunternehmer zuletzt massive Vorwürfe erhoben.
Dabei geht es um Millionenklagen, eine mögliche Strafanzeige wegen Untreue und angeblich illegal verkaufte Medizinprodukte.
Ex-HSV-Finanzvorstand Thomas Wüstefeld "will für Klarheit sorgen"
In dem Zusammenhang blieb Wüstefeld vage. Die Dinge würden geprüft, er sei an einer Aufklärung interessiert, sagte er erneut.
Die Rückkehr in ein operatives Amt beim HSV, wo er neben dem Posten im Vorstand auch den im Aufsichtsrat niedergelegt hatte, strebe er nicht an. "Dennoch will ich für Klarheit sorgen."
Dem Aufsichtsrat und dessen Vorsitzenden Marcell Jansen (36) hatte er schon vor Wochen eine gemeinsame Aufarbeitung angeboten.
Titelfoto: IMAGO/Philipp Szyza