HSV-Coach Tim Walter weint um Uwe Seeler (†85): "Was für ein Idol, was für ein Mensch"
Hamburg - Diese Pressekonferenz war alles, außer gewöhnlich: Ein Tag nach dem Tod von HSV-Legende Uwe Seeler (†85) sprach ein hochemotionaler Chefcoach Tim Walter (46) vor dem Duell mit dem FC Hansa Rostock am Sonntag (13.30 Uhr) zu den Medien.

"Eines ist klar: Wir haben gestern den größten HSVer aller Zeiten verloren. Mein ganzes Mitleid geht an die Familie und vor allem an seine Frau Ilka", erklärte der 46-Jährige sichtlich angefasst zu Beginn.
Mit Blick auf das Duell am Sonntag verdeutlichte der Übungsleiter: "Seinem Erbe in einem Spiel gerecht zu werden, das werden wir niemals schaffen. Aber die Spieler wissen, in was für einem Licht Uwe in der ganzen Welt gesehen wurde."
Er habe den einstigen Weltklassestürmer leider nie persönlich kennenlernen dürfen und das mache ihn wirklich traurig, bekräftigte Walter. Mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen ergänzte er: "Was für ein Idol, was für ein Mensch."
Sich nun auf die anstehende Begegnung zu konzentrieren sei schwer, nichtsdestotrotz wolle er mit seiner Mannschaft Spiele gewinnen, unterstrich der Fußballlehrer. "Das müssen wir hinbekommen, da jetzt den Umschwung zu schaffen."
Das Team wisse um die Unterstützung der Fans und der gesamten Stadt, machte der Coach klar. "Es wird nicht einfach sein, aber wir werden unser Bestes geben", kündigte der 46-Jährige an.
HSV-Coach Tim Walter will mit seinem Team "an die Leistungsgrenze gehen"

Gegen Hansa werde es vor allem darauf ankommen, die Fehler aus der Partie bei Eintracht Braunschweig (2:0) abzustellen: "Die gefährlichen Spieler des Gegners müssen wir wieder besser markieren. Da waren wir ein bisschen unvorsichtig", so Walter.
Grundsätzlich erwarte er, dass die Kogge ähnlich auftreten werde wie der BTSV: "Sie werden ihr Heil auch im schnellen Umschalten suchen. Wir wissen, dass jeder Gegner gefährlich ist und wir an unsere Leistungsgrenze gehen müssen."
Wer Teil des Kaders sein wird und wer nicht, gab der Übungsleiter indes nicht preis. "Wer gut trainiert und alles dafür tut, um zu gewinnen, der ist dabei. Das gilt für jeden einzelnen Spieler", verdeutlichte er abschließend.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa