HSV-Dopingfall Mario Vuskovic: Proben verwechselt?

Hamburg - Das DFB-Sportgericht hat im Dopingfall des HSV-Profis Mario Vuskovic (21) den ersten Verhandlungstag nach Zeugenaussagen und Beweisaufnahme beendet.

HSV-Verteidiger Mario Vuskovic (21, 2.v.l.) ist aktuell wegen Dopingverdachts gesperrt. Am Freitag hatte er seine erste Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht.
HSV-Verteidiger Mario Vuskovic (21, 2.v.l.) ist aktuell wegen Dopingverdachts gesperrt. Am Freitag hatte er seine erste Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht.  © Christian Charisius/dpa

Offen ist nach der vierstündigen Sitzung am Freitag beim Deutschen Fußball-Bund, ob bereits am 9. Februar das Urteil in dieser Causa gesprochen wird. Wie der Sportgerichts-Vorsitzende Stephan Oberholz ankündigte, könnte der Prozess auch länger dauern, wenn "irgendwelche leisen Zweifel" blieben und nicht alles vollständig geklärt werden könne.

Der 21 Jahre alte kroatische Verteidiger des Zweitligisten Hamburger SV war bei einer Dopingkontrolle am 16. September 2022 positiv auf das Blutdopingmittel Erythropoetin (Epo) getestet worden und wurde vorläufig gesperrt. "Ich möchte meine Unschuld beweisen", sagte Vuskovic zu Beginn der Zeugenaussage, in der er vor allem vom Ablauf des Dopingtests berichtete.

Seine Anwälte versuchten Zweifel zu wecken, ob alles korrekt und nach den Kontrollvorschriften abgelaufen sei oder die Urinproben sogar vertauscht worden sein könnten.

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Vuskovic war zusammen mit Mitspieler Xavier Amaechi (22) beim Test gewesen.

HSV-Arzt Götz Welsch berichtet über Mario Vuskovic

Hat Mario Vuskovic gedopt – oder nicht?
Hat Mario Vuskovic gedopt – oder nicht?  © Frank Rumpenhorst/dpa

Außerdem sagte Vuskovic aus, nicht über die Rechte bei einer Kontrolle aufgeklärt worden zu sein und dass er den Inhalt des Testformulars nicht erfassen konnte, weil es nur auf Deutsch verfasst war: "Ich spreche Kroatisch und habe das nicht verstanden."

Doping-Kontrolleur Markus Jungblut versicherte, dass das Testprocedere eingehalten worden sei, aber eine explizite Aufklärung über den Kontrollablauf nicht erfolgt sei.

Der leitende Mannschaftsarzt des HSV, Götz Welsch, erklärte, dass vor und nach dem positiven Test bei drei bis vier vom HSV veranlassten Blutproben bei Vuskovic keine Auffälligkeiten oder Hinweise auf Manipulation analysiert worden seien. Der 14-malige U21-Nationalspieler seines Landes sei "ein gesunder, mustergültiger Athlet".

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Bei allen Gesundheitschecks sei nicht "viel Pathologisches" festgestellt worden. "Es gibt wenige Spieler wie Mario, die so differenziert und intelligent sind. Er ist interessiert, was eingenommen und therapeutisch gemacht wird", sagte Welsch.

"Er ist, wie man sich einen Spieler wünscht. Er lässt nicht alles über sich ergehen."

Erstmeldung: 5.40 Uhr. Aktualisiert: 17.06 Uhr.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

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