HSV-Fans leisten sich homophobe Entgleisung, Verein reagiert
Hamburg - Was für ein gebrauchter Tag: Der Hamburger SV musste sich nach der Heim-Niederlage gegen den FC Hansa Rostock nicht nur über das enttäuschende Ergebnis, sondern auch über ein homophobes Banner der Fans ärgern.

Die HSV-Anhänger hatten am Sonntag eigentlich vieles richtig gemacht: Mit einer XXL-Choreo in Gedenken an die verstorbene Vereinslegende Uwe Seeler (†85) sorgten sie vor dem Anpfiff für Gänsehaut und während der 90 Minuten wie gewohnt für eine heiße Atmosphäre.
Doch einige der rund 54.000 Zuschauer leisteten sich einen völlig unnötigen sowie gleichermaßen geschmacklosen Fehltritt: Kurzzeitig war nicht nur das große Spruchband mit der Aufschrift "UNS UWE: loyal und bescheiden - der Größte aller Zeiten", sondern noch ein zweites, kleineres Banner zu sehen.
Darauf zu lesen war eine homophobe Beleidigung in Richtung der Rostocker Gästefans: "Ganz MV [Mecklenburg-Vorpommern, Anm. d. Red.] ist schwul - besonders der Hansa-Hool."
Insbesondere in den sozialen Medien sorgte die Entgleisung der HSV-Fans für Empörung. Auch der Verein selbst sah sich gezwungen, Stellung zu beziehen.
"Auf unserer Nordtribüne wurde heute während des Spiels ein homofeindliches Spruchband gezeigt. Wir distanzieren uns klar und deutlich von diskriminierenden Inhalten. Diskriminierung hat im Volksparkstadion und beim HSV keinen Platz! Unsere Raute steht für Vielfalt und Diversität", schrieb der Klub auf Twitter.
HSV-Fans halten homophobes Spruchband im Volksparkstadion hoch
HSV reagiert via Twitter auf homophobes Spruchband im Volkspark
Es ist nicht das erste Mal, dass die Fans im Volksparkstadion in der jüngeren Vergangenheit für Kopfschütteln sorgten: In der vergangenen Spielzeit kam es unter anderem bei der Begegnung gegen Fortuna Düsseldorf zu Rassismus-Zwischenfällen. Haben die Rothosen ein Fan-Problem?
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa