HSV geht nach Remis hart mit sich ins Gericht: "Hatten den Sieg nicht verdient"

Hamburg - Diese zwei verlorenen Punkte könnten am Ende noch richtig wehtun: Beim 1:1 im Topspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte der Hamburger SV den Sieg in der Hand, musste sich letztlich jedoch mit einem Zähler begnügen.

Enttäuschung bei Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, l.) und Robert Glatzel (28): Der HSV zeigte gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht seine beste Leistung und musste sich mit einem Punkt begnügen.
Enttäuschung bei Ransford-Yeboah Königsdörffer (21, l.) und Robert Glatzel (28): Der HSV zeigte gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht seine beste Leistung und musste sich mit einem Punkt begnügen.  © Marcus Brandt/dpa

So richtig verdient wäre der Dreier allerdings auch nicht gewesen - zu pomadig agierten die Rothosen über weite Strecken des Spiels, zu überzeugend war der beherzte Auftritt der Roten Teufel. Das wussten auch die Spieler selbst.

"Wir hatten den Sieg heute nicht verdient. Lautern hat den Punkt hingegen ganz klar verdient. Auch wenn wir in der zweiten Halbzeit große Chance hatten, den Deckel drauf zu machen, war es insgesamt ein gerechtes Unentschieden", urteilte Robert Glatzel (28).

Der Knipser war es auch, der die Hanseaten in der 24. Minute per Abstauber in Führung brachte - die einzig wirklich gelungene Offensivaktion der Hausherren in der ersten Halbzeit.

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Im zweiten Abschnitt war es ein offenes Spiel mit dicken Chancen auf beiden Seiten. Knackpunkt war schließlich die 81. Minute, in der Sonny Kittel (29) zunächst per Foulelfmeter an FCK-Keeper Andreas Luthe (35) scheiterte und Lex-Tyger Lobinger (23) im direkten Gegenzug den Ausgleich erzielte.

"Wenn wir vorne das 2:0 machen, dann ist die Bude zu. Wenn wir es nicht machen, müssen wir es zumindest hinten verteidigen. Das haben wir heute nicht geschafft. Das müssen wir uns ankreiden", kritisierte Kapitän Sebastian Schonlau (28) treffend.

HSV-Coach Tim Walter stellt klar: "Ich bin maximal unzufrieden heute"

HSV-Coach Tim Walter (46) fand nach Spielende klare Worte zur Leistung seiner Mannschaft. Er bemängelte insbesondere die fehlende Konsequenz.
HSV-Coach Tim Walter (46) fand nach Spielende klare Worte zur Leistung seiner Mannschaft. Er bemängelte insbesondere die fehlende Konsequenz.  © Marcus Brandt/dpa

Ähnlich klare Worte fand Chefcoach Tim Walter (46): "Ich bin maximal unzufrieden heute. Wir haben zu viele Fehler mit und ohne Ball gemacht. Lautern hat es ausgenutzt und es gut gemacht. Wir waren heute nicht konsequent genug, deshalb ist es zu wenig."

Tatsächlich ließen die Hamburger über den Großteil der Partie die Zielstrebigkeit und spielerische Klasse vermissen, die sie zuletzt ausgezeichnet hatte - und das trotz der fantastischen Unterstützung des ausverkauften Volksparks.

"Wir können nicht zufrieden sein mit unserer Leistung. Wir sind zu wenig in Eins-gegen-eins-Situationen gegangen, haben zu viel quergespielt und zu wenig Mut gehabt", brachte es Glatzel auf den Punkt.

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So stand am Ende der insgesamt 97 Minuten das Unentschieden und damit das Ende der Siegesserie von fünf Spielen zu Buche. Die Tabellenführung gaben die Rothosen dennoch nicht ab.

Bereits am Freitag (18.30 Uhr) haben die Hanseaten die Möglichkeit, die Enttäuschung über die Punkteteilung hinter sich zu lassen. Welches Spiel eignet sich dafür besser als das Stadtderby gegen den FC St. Pauli?

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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