HSV nach bestandenem "Charaktertest" in Paderborn wieder in der Spur

Hamburg - Endlich wieder ein Sieg! Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hat der Hamburger SV durch das spektakuläre 3:2 beim SC Paderborn 07 in die Erfolgsspur zurückgefunden.

Nach dem 3:2 gegen den SC Paderborn 07 gab es beim Hamburger SV mal wieder lachende Gesichter: Es war der erste Sieg nach drei Niederlagen in Folge.
Nach dem 3:2 gegen den SC Paderborn 07 gab es beim Hamburger SV mal wieder lachende Gesichter: Es war der erste Sieg nach drei Niederlagen in Folge.  © Friso Gentsch/dpa

Den Auswärtsdreier zu holen war allerdings ein hartes Stück Arbeit. Und das Spitzenduell vor ausverkauftem Haus in der Home-Deluxe-Arena ging für die Rosthosen auch alles andere als gut los.

Hatte Keeper Daniel Heuer Fernandes (29) den Rückstand nach einem Freistoß von Florent Muslija (24) zunächst gerade noch so verhindern können, war er 60 Sekunden später machtlos: Robert Leipertz (29) brachte die Hausherren bereits in der 3. Minute in Führung.

"Am Anfang haben wir es nicht gut gemacht, obwohl wir vor dem Spiel gesagt haben, wir müssen von der ersten Minute da sein, volle Energie zeigen und alles geben", kritisierte Laszlo Benes (25), der spätere Torschütze zum 3:2, nach Spielende.

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Auch in der Folge machten die Ostwestfalen den deutlich wacheren Eindruck, bauten viel Druck auf und drängten auf den zweiten Treffer. Der fiel auch, allerdings auf der anderen Seite: Knipser Robert Glatzel (28), der nach seinen Rückenbeschwerden wieder in der Startelf stand, traf per Kopf zum 1:1.

"Für mich ist es natürlich schön, dass ich wieder getroffen habe, aber die Vorarbeit von Jean-Luc [Dompé, Anm. d. Red.] war auch absolut perfekt", zeigte sich der Torschütze anschließend bescheiden. Und es wurde noch besser: Nach Chancen auf beiden Seiten brachte Dompé die Hanseaten kurz vor der Pause in Führung.

HSV-Coach Tim Walter hebt besonders hervor: "Wir haben als Team verteidigt"

Auch HSV-Chefcoach Tim Walter (46) war im Moment des Abpfiffs anzusehen, das ihm ein Stein vom Herzen fiel. Der Übungsleiter riss jubelnd die Arme hoch.
Auch HSV-Chefcoach Tim Walter (46) war im Moment des Abpfiffs anzusehen, das ihm ein Stein vom Herzen fiel. Der Übungsleiter riss jubelnd die Arme hoch.  © Friso Gentsch/dpa

"Für mich ist das Positivste am Spiel, dass wir uns von dem Rückstand nicht haben unterkriegen lassen, zumal Paderborn gut im Ballbesitz war und hoch gepresst hat. Aber wir haben uns reingekämpft und sind zurückgekommen", lobte Heuer Fernandes.

Kurz nach der Pause gab es jedoch gleich den nächsten Dämpfer: Leipertz nutzte eine Schlafmützigkeit von Jonas Meffert (28) aus und erzielte den erneuten Ausgleich. "Nach diesem Rückschlag sind wir aber sehr gut zurückgekommen", erklärte der 28-Jährige und spielte damit auf die 69. Minute an.

Nach einem Querpass des überragenden Dompé jagte Benes die Kugel aus rund 13 Metern zum 3:2 in die rechte obere Ecke. "Davor hatte ich Dompé noch gesagt, er soll mich suchen, da ich das Gefühl hatte, an der Stelle öfter frei zu sein. Das hat perfekt geklappt", jubelte der Siegtorschütze im Anschluss.

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In der Schlussphase verteidigten die Rothosen die knappe Führung dann mit Mann und Maus. "Wir haben als Team verteidigt und fast nichts mehr zugelassen. Das spricht für meine Jungs. Darum haben wir das Spiel gewonnen", urteilte Chefcoach Tim Walter (46).

Goalgetter Glatzel verdeutlichte: "Für uns war es heute ein Charaktertest, nachdem wir zuletzt (...) viel einstecken mussten. Den Test haben wir bestanden und ein Ausrufezeichen gesetzt." Heuer Fernandes bilanzierte abschließend: "Es war vielleicht noch nicht alles gut, aber wir sind auf jeden Fall wieder auf einem guten Weg."

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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