HSV rutscht durch Kiel-Nullnummer auf Rang drei ab: "Super ärgerlich"
Hamburg - Aktuell wäre es die Relegation: Nach dem 5:2-Erfolg des 1. FC Heidenheim gegen den Karlsruher SC am Freitag ist der HSV durch das eigene 0:0 gegen Holstein Kiel am Samstag auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht.
Dass am Ende des Tages nur ein Punkt im Nordderby herumkam, lag in erster Linie an KSV-Keeper und Ex-St.-Paulianer Robin Himmelmann (34), der überragend hielt, sowie an der Inkonsequenz der Rothosen selbst.
"Es gab genug Chancen, um ein Tor zu erzielen, aber das haben wir heute nicht geschafft. Der große Aufwand wurde leider nicht belohnt", resümierte Linksverteidiger Noah Katterbach (21), der früh für den verletzten Miro Muheim (24) eingewechselt wurde.
Insbesondere im ersten Abschnitt vergaben die Hanseaten in Person von Robert Glatzel (29), Ludovit Reis (22) und Bakery Jatta (24) beste Möglichkeiten - schon zur Pause hätte es gut und gern 2:0 stehen können.
"Gerade in der 1. Halbzeit waren wir nicht konsequent genug. Auch aus den vielen Ecken haben wir zu wenig Kapital geschlagen", kritisierte Coach Tim Walter (47), der das Spiel aufgrund seiner Rotsperre zwar von der Tribüne aus verfolgen musste, an der anschließenden Pressekonferenz aber wieder teilnehmen durfte.
Dass seine Abwesenheit für den verpassten Sieg verantwortlich gewesen sein könnte, glaubte der 47-Jährige nicht - im Gegenteil: "Ich muss meiner Mannschaft und meinem Trainerteam ein Kompliment machen, sie haben meine Sperre gemeinsam gut aufgefangen."
HSV muss im nächsten Spiel wieder auf Kapitän Sebastian Schonlau verzichten
Apropos Sperre: Kapitän Sebastian Schonlau (28), der nach seiner Sprunggelenksverletzung eine bärenstarke Leistung zeigte, hat nun mehr Zeit zur endgültigen Regeneration als gewollt: Der Abwehrchef sah seine fünfte Gelbe Karte und wird nach der Länderspielpause bei Fortuna Düsseldorf (31. März/18.30 Uhr) fehlen.
Sehr bitter, wirkte die HSV-Defensive mit dem 28-Jährigen als Anführer doch deutlich stabiler als noch in der vergangenen Woche bei der verdienten 2:4-Pleite gegen den KSC - das sah auch der Schlussmann so.
"Wir haben vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, auf den Platz gebracht. Alles wegverteidigt, brutale Bereitschaft in den Zweikämpfen gezeigt", analysierte Keeper Daniel Heuer Fernandes (30) treffend.
Das große Aber folgte dann: "Nur vor dem Tor waren wir heute einfach nicht kaltschnäuzig genug" - eine treffende Analyse, der sich Co-Trainer Julian Hübner (39), der den gesperrten Walter an der Seitenlinie vertrat, anschloss.
"Wenn es jemand verdient gehabt hätte, dann wir mit so vielen Chancen. Dass wir uns vorne nicht belohnen, ist super ärgerlich", gab der 39-Jährige zu Protokoll. Mindestens genauso ärgerlich wie der Absturz auf Platz drei!
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa