HSV-Trainer Walter findet nach Bielefeld-Sieg Haar in der Suppe: "Wenn du das zweite Tor nicht machst"
Hamburg/Bielefeld - Es war ein hochverdienter Sieg! Der Hamburger SV hat mit einem ungefährdeten 2:0-Auswärtssieg bei Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld seine Aufstiegsambitionen untermauert.
Von Beginn an traten die Norddeutschen auf der Bielefelder Alm dominant auf und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz am Ende als Sieger verlassen wird. "Wir hatten viel Kontrolle und haben den Gegner bespielt", erklärte Torwart Daniel Heuer Fernandes (29), auf den im Verlaufe der Partie mal wieder Verlass war.
Zwar hatten die Rothosen anfangs noch ein paar Probleme mit der biederen Arminia, die sich vornehmlich auf Kontersituationen konzentrierte, profitierte dann aber von einem kapitalen Bock von DSC-Verteidiger Oliver Hüsing (29), den Ransford-Yeboah Königsdörffer (20) zur 1:0-Führung (29. Minute) ausnutzte.
Während der Gegentreffer beim verunsicherten Bundesliga-Absteiger Wirkung zeigte, drückte der HSV auf das 2:0. "Gerade in der ersten Hälfte haben wir uns viele Torchancen herausgearbeitet und dem Gegner den Schneid abgekauft", lobte Trainer Tim Walter (46) sein Team.
Kapitän Sebastian Schonlau (28) sah es ähnlich: "Wir hatten viel Ballbesitz, haben die Kugel gut laufen lassen und waren in den Zweikämpfen präsent. Das waren vor allem im ersten Durchgang die Schlüssel zum Erfolg."
HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes hält erneut seinen Kasten sauber
Bis zur Pause hätten die Hamburger das Ergebnis deutlich höher gestalten können, doch sowohl Königsdörffer (34.) als auch Mario Vuskovic (20, 43.) und Robert Glatzel (28, 45.) scheiterten an der Latte oder Arminia-Keeper Stefanos Kapino (28). "Leider haben wir bis zur Pause nur ein Tor gemacht", monierte Walter.
Nach dem Seitenwechsel stellten die Bielefelder um und waren deutlich besser in der Partie. Heuer Fernandes war des Öfteren gefordert. "Für mich als Keeper ist es mein Job, in den entscheidenden Momenten da zu sein", erklärte der Torwart, der allerdings erkennen musste, dass seinen Mitspielern in der Offensive der letzte Punch fehlte. "Da fehlte uns die letzte Konsequenz, der letzte Pass."
Und so war der bislang punktlose Gegner immer noch im Spiel. "Wenn du nicht das zweite Tor machst und der Gegner immer einen Funken Hoffnung hat, dann bleibt es gefährlich", beschrieb Walter die Konstellation.
Doch dann kam ausgerechnet der zuletzt viel kritisierte Laszlo Benes (24) und versenkte die Kugel im gegnerischen Kasten (74.). Heuer Fernandes nannte es ein "Traumtor", sein Trainer meinte vielmehr: "Letztlich war das Tor von Laci sehr wichtig und kam im richtigen Moment."
Denn mit dem 2:0 war der Deckel auf die Partie drauf. Der HSV spielte seinen Stiefel herunter und gewann am Ende hochverdient. "Ich hatte schon gedacht, dass es etwas mehr Gegenwehr geben würde", gab Walter zu. Letztlich dürfte es ihm egal sein. Mit dem dritten Sieg im vierten Spiel setzte sich seine Mannschaft in der Spitzengruppe der zweiten Liga weiter fest.
Titelfoto: Swen Pförtner/dpa