HSV-Trainer Walter vor Saisonauftakt selbstbewusst: "Nehmen die Favoritenrolle an"
Hamburg - Sie fühlen sich bereit! Der Hamburger SV startet am Sonntag (13.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig in die Saison.

In seine mittlerweile fünfte Spielzeit im deutschen Unterhaus gehen die Norddeutschen als klarer Aufstiegsfavorit. Im Vergleich zu den Vorjahren, wo es mit dem VfB Stuttgart, FC Schalke 04 oder Werder Bremen jeweils namhafte Konkurrenz gab, mangelt es in diesem Jahr an großen Namen in der zweiten Liga.
"Wir nehmen das an", sagte Trainer Tim Walter (46) drei Tage vor dem Saisonstart selbstbewusst. Aufgrund des dritten Platzes und der "sehr, sehr guten und souveränen Rückrunde" sei man eben der Favorit.
Druck verspüre der 46-Jährige dabei keineswegs. "Druck ist ein Privileg. Ich empfinde es als angenehm. Ohne Druck kann ich auch etwas anderes machen", gab er zu. Vielmehr empfinde er die Favoritenbürde als Bestätigung seiner Arbeit. "Wir wollen auch das abliefern, was alle von uns erwarten. Wir nehmen die Herausforderung als Favorit an."
Dass Walter als erster HSV-Trainer in der zweiten Liga in eine zweite Saison gehen darf, sah er als Vorteil. "Es ist ein ganz anderes Arbeiten, wenn man die ganzen Abläufe und Menschen schon von Grund auf kennt."
HSV-Trainer Walter vor gutem Tempo in Braunschweiger Offensive

Die Mannschaft sei entsprechend eingespielter und daher auch schon einen Schritt weiter als im Vorjahr. "Wir sind jetzt schon auf einem sehr hohen Niveau", schickte Walter eine kleine Warnung an die Konkurrenz, die er in den Absteigern Greuther Fürth und Arminia Bielefeld, sowie Fortuna Düsseldorf, Hannover 96, dem SC Paderborn und dem SV Sandhausen sieht.
Und sogar den Stadtnachbarn erwähnte er in seiner Aufzählung. "Sie haben eine gute Vorrunde letztes Jahr gespielt, man muss sie immer auf dem Schirm haben."
Zuallererst wartet aber Eintracht Braunschweig auf die Walter-Elf. "Sie haben eine sehr robuste Mannschaft, die viel auf Umschaltmomente setzt und lauert", beschrieb der 44-Jährige den Gegner, den er bereits aus der vorherigen DFB-Pokal-Saison kennt. "Sie haben ein gutes Tempo vorne, da müssen wir höllisch aufpassen."
Aufpassen müssen auch seine Spieler. Unter der Woche kehrte im Training ein wenig der Schlendrian ein, Walter wurde lauter. "Ich bin ein Mann klarer Worte. Wenn mir etwas nicht passt, sage ich es den Jungs auch", stellte er klar. "An dem Tag waren sie nicht so fokussiert." Und das sollten sie aber sein, soll im fünften Anlauf endlich die Rückkehr in die erste Liga gelingen.
Titelfoto: Georg Wendt/dpa