HSV-Vorstand Wüstefeld blitzt bei der Stadt ab: "Nur geringe Chancen" auf Bürgschaft

Hamburg - HSV-Finanzvorstand Thomas Wüstefeld (53) hat der Stadt Hamburg seine Pläne für die Sanierung des Volksparkstadions erläutert.

HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld (53) wurde am Donnerstag im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft angehört.
HSV-Vorstand Thomas Wüstefeld (53) wurde am Donnerstag im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft angehört.  © IMAGO/Philipp Szyza

Bei der Anhörung im Haushaltsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft ging es am Donnerstag vor allem um die Frage, ob die Hansestadt dem finanziell angeschlagenen Zweitligisten eine Bürgschaft für ein 23-Millionen-Euro-Darlehen von HSV-Hauptsponsor HanseMerkur gewähren wird.

Zehn Millionen für das "erste von drei Maßnahmepaketen" will der HSV selbst aufbringen, sagte der 53-Jährige in der einstündigen Sitzung. Die 1998 umgebaute Arena muss renoviert werden, um als Spielort für die EM 2024 im Rennen zu bleiben.

Die Chancen für eine erneute städtische Unterstützung sind ungünstig, da die Stadt dem HSV vor gut zwei Jahren das Grundstück, auf dem das Stadion steht, für 23,5 Millionen Euro abgekauft hatte.

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Der Deal wurde unter der Auflage abgeschlossen, dass der Klub das Geld für die Arena-Sanierung verwendet. Nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie mit hohen Kosten und fehlenden Einnahmen hat der HSV - vor Wüstefelds Zeit - das Geld anderweitig ausgegeben.

Bei der Stadt Hamburg gibt es große Vorbehalte, aber das letzte Wort scheint noch nicht gesprochen. "Die Tür ist nicht komplett vernagelt, aber es gibt nur noch sehr geringe Chancen, dass die Stadt als Bürge einspringt", sagte Dennis Paustian-Döscher (41) von den Grünen vor dem Treffen gegenüber der Bild-Zeitung.

Thomas Wüstefeld spricht wegen Bürgschaft auch mit anderen Partnern

Nach der Anhörung müssten sich Wirtschafts- und Finanzbehörde nun im Fall einer Bürgschaft mit einer Vorlage an die Kreditkommission wenden.

Ob Wüstefeld bei der Anhörung dazu beitragen konnte, bleibt abzuwarten, es stand keine Entscheidung an. Der Bund der Steuerzahler Hamburg forderte, es müsse beim "Nein" bleiben.

Wüstefeld aber bleibt Optimist. "Ich gehe davon aus, dass die EM auch in Hamburg stattfinden wird", sagte er nach der Anhörung. Er führe wegen der nötigen Bürgschaft "auch Gespräche mit anderen Partnern".

Titelfoto: IMAGO/Philipp Szyza

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