Stimmung beim HSV nach Pleite gegen Magdeburg am Boden: "Haben kläglich versagt"
Hamburg - Ein Punkt aus drei Spielen, zwei Niederlagen in Folge - beim Hamburger SV war die Stimmung nach der 2:3-Heimpleite gegen den 1. FC Magdeburg im Keller.
Nach dem Schlusspfiff gingen die Rothosen dementsprechend hart mit sich ins Gericht: "Das Spiel verlieren wir bereits im ersten Durchgang. So eine Leistung darf uns nicht nochmal unterlaufen", verdeutlichte Sechser Jonas Meffert (28).
Tatsächlich war der Auftritt der Hanseaten in den ersten 45 Minuten eines Aufstiegsfavoriten nicht würdig. Die Hausherren wirkten schläfrig, uninspiriert und leisteten sich immer wieder teils haarsträubende Fehlpässe.
"So aufzutreten, ist eine Frage der Einstellung und der Bereitschaft. Das sollte uns nicht so häufig passieren", fand auch Vorstand Jonas Boldt (40) anschließend klare Worte zu der Nicht-Leistung.
Für Chefcoach Tim Walter (46) stimmte sogar auch noch die erste Viertelstunde des zweiten Abschnitts nicht: "Wenn ich 60 Minuten so fahrig auftrete, kann man nicht gewinnen. So verlierst du Spiele", schimpfte der Übungsleiter.
Erst nach dem Anschlusstreffer von Ransford-Yeboah Königsdörffer (21) in der 58. Minute - Mohammed El Hankouri (25) und Baris Atik (27) hatten zuvor für den FCM genetzt - wachten die Gastgeber auf.
"In der 2. Halbzeit haben wir gemeinsam mit unseren Fans in die Spur gefunden", gab Mittelfeldakteur Meffert zu Protokoll, schob allerdings sogleich hinterher: "Insgesamt war das zu wenig."
HSV-Coach Tim Walter findet klare Worte und will "zu den Basics zurück"
Insbesondere die Chancenverwertung ließ sehr zu wünschen übrig. "Wir haben teilweise kläglich versagt in der Offensive. Wer diese Chancen nicht nutzt, kann kein Spiel gewinnen", brachte es Walter auf den Punkt.
Spätestens als Julian Rieckmann (22) in der 88. Minute das 1:3 erzielte, schien das Spiel entschieden, doch Youngster Tom Sanne (18) sorgte mit seinem ersten Profi-Tor noch einmal für richtig Spannung - und der Ausgleich wäre sogar noch drin gewesen!
In der Nachspielzeit wurde zunächst ein Kopfball von Mario Vuskovic (20) auf der Linie geklärt, dann traf Ludovit Reis (22) nur die Latte. "Wir hatten die Chancen, aber kein Glück. Das müssen wir uns jetzt wieder erarbeiten", forderte Königsdörffer.
Unterm Strich stand die zweite Pleite in Folge und die Erkenntnis, dass die Rothosen ohne Top-Knipser Robert Glatzel (28), der erst in der 55. Minute eingewechselt worden war, erschreckend ungefährlich sind.
So bleibt für die Rothosen nur zu hoffen, dass der Stürmer am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) wieder richtig fit ist, wenn die Walter-Elf beim Tabellenzweiten SC Paderborn 07 gastiert. "Da wollen wir zu den Basics zurück. Dann erzwingen wir auch das Glück und schaffen den Turnaround", gab der Trainer die Richtung vor.
Titelfoto: Axel Heimken/dpa