Sachsenpokal-Spektakel nach Atilgan-Rot! Lok Leipzigs Keeper trifft Grimma ins Herz

Grimma - Dramatischer Nachmittag im Muldental! Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat im Sachsenpokal-Viertelfinale beim klassentieferen Oberligisten FC Grimma in Unterzahl glücklich mit 3:1 (2:1; 1:1; 0:1) nach Verlängerung gewonnen, in die sie ihr Torhüter erst in der Nachspielzeit geköpft hatte.

Farbenfrohe Unterstützung aus Leipzig im Muldental.
Farbenfrohe Unterstützung aus Leipzig im Muldental.  © Picture Point/Roger Petzsche

Im Grimmaer Husarensportpark traf Nikita Bondarenko in der 38. Minute zum 1:0. Torhüter Niclas Müller köpfte Lok in die Verlängerung (1:1/90.+4), Farid Abderrahmane (105.) und Theo Ogbidi (113.) sicherten dort das Weiterkommen. Mitspieler Osman Atilgan sah zudem Rot (42.).

FCG-Coach Steffen Ziffert wechselte nach dem jüngsten 0:1 beim SV Westerhausen viermal: Stefan Tröger, Robin Brand, Sebastian Albert, Lucas Bartsch kamen für Moritz Diermann, Matty Goldammer, Moritz Griesbach und Vincent Markus.

Für drei Veränderungen sorgte Lok-Trainer Almedin Civa im Vergleich 0:2 gegen den FC Energie Cottbus: Linus Zimmer, Abderrahmane und Sascha Pfeffer rotierten für Mike Eglseder, Leon Heynke und Riccardo Grym in die Startelf.

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Grimma, zuletzt durch drei Pleiten in Folge in die Abstiegszone der Oberliga NOFV-Süd abgerutscht, konnte sich durch ein hochdramatisches Achtelfinale beim Großenhainer FV 90 mit 5:3 im Elfmeterschießen durchsetzen, nachdem es nach 120 Minuten 5:5 gestanden hatte.

Die Probstheidaer, die das Viertelfinale durch ein souveränes 3:0 gegen die SG Handwerk Rabenstein überstanden, hatten sich in der Regionalliga Nordost mit Pleiten gegen Cottbus und Rot-Weiß Erfurt aus dem Meisterrennen verabschiedet.

Djamal Ziane hatte nach 18 Minuten die erste hochkarätige Chance, schob nach Atilgan-Hereingabe vom Flügel aber rechts am Pfosten vorbei.

Das frühere RB-Talent Felix Beiersdorf (2.v.l.) im Zweikampf mit Lok-Kapitän Sascha Pfeffer.
Das frühere RB-Talent Felix Beiersdorf (2.v.l.) im Zweikampf mit Lok-Kapitän Sascha Pfeffer.  © Picture Point/Roger Petzsche

Bondarenko für den FC Grimma, Torhüter Müller für Lok Leipzigs - Atilgan fliegt nach Notbremse

Kopfball, Tor: Nikita Bondarenko (l.) trifft zum 1:0.
Kopfball, Tor: Nikita Bondarenko (l.) trifft zum 1:0.  © Picture Point/Roger Petzsche

Der Klassenunterschied war bei teils eklig-verregnetem Wetter im ersten Durchgang kaum bis gar nicht erkennbar. Und so kam auch Grimma in Person des Trainersohns Toni Ziffert nach einer guten halben Stunde zur ersten Gelegenheit, doch der Verteidiger köpfte nach Freistoß drüber (33.).

Fünf Zeigerumdrehungen später war es aber passiert: Einer Grimmaer Ecke folgte ein Kopfball des eingewechselten und nahezu ungedeckten Bondarenko, der am kurzen Pfosten Müller überwinden konnte - 1:0 (38.).

Doch noch in der ersten Halbzeit kam es knüppeldick für die Gäste: Atilgan umfasste im Sprint Lucas Bartsch mit beiden Armen und brachte ihn kurz vorm Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Paul Werrmann zeigte ihm glatt Rot (42.).

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Auch nach dem Seitenwechsel tat sich der FCL super schwer beim Oberligisten, der erstmals das Pokal-Halbfinale erreichte.

Ziane (76.) und Ogbidi (78.) hatten den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterten aber jeweils am stark parierenden Keeper Pascal Birkigt. Und auch die letzte Phase des Aufbäumens sollte unbelohnt bleiben.

Als alles auf Grimma als Sieger hinauslief, gab es einen letzten Eckball. Und bei dem rückte Torwart Müller mit in den Sechzehner und köpfte den Favoriten in letzter Sekunde in die Verlängerung - 1:1 (90.+4).

Großer Jubel bei den Muldestädtern nach der überraschenden Führung.
Großer Jubel bei den Muldestädtern nach der überraschenden Führung.  © Picture Point/Roger Petzsche
Osman Atilgan (r.) sah in der 42. Minute glatt Rot.
Osman Atilgan (r.) sah in der 42. Minute glatt Rot.  © Picture Point/Roger Petzsche

Farid Abderrahmane per direktem Freistoß ins Glück - Halbfinal-Auslosung am Mittwoch

Torhüter Niclas Müller (orange) köpfte Lok mit seinem 1:1 in die Verlängerung.
Torhüter Niclas Müller (orange) köpfte Lok mit seinem 1:1 in die Verlängerung.  © Picture Point/Roger Petzsche

Wie schon in der regulären Spielzeit klingelte es ebenso zum Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung erst ganz spät. Diesmal verwandelte Abderrahmane einen direkten Freistoß zum 2:1 (105.). Birkigt war auch diesmal mit den Fingerspitzen dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Letztlich machte Ogbidi per Lupfer über Birkigt den 3:1-Schlusspunkt und das Weiterkommen perfekt (113.).

Gegen wen der Regionalligist im Halbfinale antritt, entscheidet sich am Mittwoch in der Halbzeitpause des Viertelfinal-Duells Dynamo Dresden gegen den FSV Zwickau (Anstoß 19 Uhr/MDR-Livestream).

Ebenfalls am Mittwoch (17.30 Uhr) geht's für Grimma um die nächsten Oberliga-Punkte beim Bischofswerdaer FV 08. Erst am 2. April (16 Uhr/MDR) steht für Lok das Prestige-Derby bei der BSG Chemie Leipzig an.

Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche

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