Beeindruckende Dominanz! RB Leipzig schraubt Bochum auseinander
Leipzig - Können sie jetzt mal eine Serie starten? RB Leipzig hat am 8. Bundesliga-Spieltag einen dominanten und souveränen Heimsieg gegen den VfL Bochum eingefahren. Beim 4:0 (2:0) gegen den Tabellenletzten am Samstagnachmittag erzielte Timo Werner zwischenzeitlich seinen 100. Pflichtspieltreffer für die Roten Bullen!
Vor 44.403 Zuschauern in der Red Bull Arena trafen Werner (15. & 53. Minute) und Christopher Nkunku (23./Foulelfmeter, 85.) jeweils doppelt. Der Franzose verschoss in der 64. Minute zudem einen weiteren Strafstoß.
Marco Rose tauschte die RB-Startelf nach dem 0:3 bei Borussia Mönchengladbach vierfach: Mohamed Simakan, Marcel Halstenberg, Xaver Schlager und Werner durften anstelle von Benjamin Henrichs, David Raum, Amadou Haidara und Emil Forsberg (alle Bank) ran.
Bochums neuer Coach Thomas Letsch - mit Rose seit der gemeinsamen Salzburger Zeit befreundet - nahm im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Köln zwei Wechsel vor: Für Jannes Horn und Jacek Goralski mussten Kevin Stöger und Philipp Hofmann zunächst draußen bleiben.
Klarer hätte eine Statistik vor einem Duell nicht sein können: Die Sachsen konnten sich in allen sieben Pflichtspielen gegen die Blau-Weißen durchsetzen, blieben dabei fünfmal ohne Gegentreffer, kassierten in den restlichen nur jeweils einen.
Die aktuelle Form sprach hingegen nicht für die Bullen, die nach Roses Debüt-Sieg gegen Borussia Dortmund (3:0) zuletzt zweimal in Folge ohne eigenen Torerfolg verloren.
Von Beginn an dominierten die Gastgeber die Begegnung, waren fast ausschließlich in der Hälfte der defensiv agierenden Bochumer zu finden, suchten die Lücken im System des noch sieglosen Schlusslichts.
So ging RB Leipzig ins Bundesliga-Heimmatch des 8. Spieltags gegen den VfL Bochum
Startaufstellung des VfL Bochum im Auswärtsspiel der Fußball-Bundesliga bei RB Leipzig
Timo Werner und Christopher Nkunku bringen RB Leipzig auf Kurs
Das erste dicke Ding hatte Werner auf dem Fuß. Dominik Szoboszlai bediente aus dem Mittelfeld André Silva mit einem präzisen Pass, der nach Halbdrehung auf seinen Sturmkollegen weitergab. Der deutsche Nationalspieler schloss direkt ab, der Ball kullerte aber nur an den Pfosten (6.).
Nach einer knappen Viertelstunde ging es wieder mal vielversprechend nach vorn. Silva bekam die Kugel an der Strafraumgrenze, drehte sich 180 Grad um Gegenspieler Tim Oermann, zielte aber neben den Kasten (14.).
In der nächsten Aktion platzte der Knoten dann aber. Cristian Gamboa wollte klären, schoss aber unglücklich Halstenberg ab, der mehr oder weniger gewollt in die Spitze passte, wo Oermann der Ball auch noch über den Schlappen rutschte. Werner nutzte das aus und schlenzte ihn in der Box ins rechte obere Eck - 1:0 (15.), sein 100. Pflichtspieltor für die Sachsen.
Mit Ballbesitzphasen von bis zu 80 Prozent blieb der Pokalsieger weiter am Drücker, war diesmal sehr passsicher und immer wieder ideenreich nach vorn.
Mitte der ersten Halbzeit ebnete Bochums Verteidiger Horn RB dann weiter den Weg, der Nkunku im Strafraum nur mit einem Foul zu stoppen wusste. Der Gefoulte trat selbst an und traf gegen den in die richtige Ecke hechtenden Manuel Riemann satt unten links - 2:0 (23.).
Nach Szoboszlais abgewehrtem Gewaltschuss aus der 26. Minute gab es zwar keine weiteren nennenswerten Abschluss, an der nach wie vor enormen Dominanz änderte sich aber bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr.
Letsch musste sich etwas einfallen lassen. Seine Jungs verbuchten in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Abschluss.
Werner will's wissen: RB-Stürmer erzielt Doppelpack - Nkunku verschießt zweiten Elfer, trifft aber noch
Nach einer ersten harmlosen Torannäherung der Gäste kurz nach dem Seitenwechsel ging es fortan wieder nur in die andere Richtung.
Einen zu wenig druckvollen Außenrist-Abschluss Werners aus dem Zentrum konnte Riemann in der 50. Minute entschärfen. Drei Minuten später hatte er aber keine Chance.
Ein hohes Anspiel aus der eigenen Hälfte hinter die Kette fand Silva, der erst den Pfosten und dann Riemanns Rücken traf. Am langen Pfosten ließ sich Werner die Chance nicht entgehen, schob zum 3:0 ein (53.).
Weitere zehn Zeigerumdrehungen danach zeigte Schiedsrichter Florian Badstübner erneut auf den Punkt. Gamboa hatte Halstenberg bei einem Schussversuch auf den Fuß getreten und so zu Boden gebracht. Nkunku knallte das Leder aber diesmal nur an den Pfosten (64.).
Bochum war in der Red Bull Arena weiter nur darauf bedacht, nicht unterzugehen, leistete sich aber immer wieder Unaufmerksamkeiten in der Abwehr. So wie in der 71. Minute, als Werner mit dem Ball eng am Fuß durch die Box tanzen durfte, aber am Schlussmann scheiterte.
Kurz vor dem Abpfiff durfte sich Nkunku nach seinem verschossenen zweiter Elfer aber doch auch noch Doppeltorschütze nennen: Einen Pass in den freien Raum schnappte sich der Franzose und schob die Kugel an Riemann vorbei zum 4:0-Endstand in den Kasten (85.).
Mit diesem erst dritten Sieg der Saison springt der Rose-Klub mit jetzt elf Zählern auf Rang neun, Bochum bleibt mit einem Punkt als abgeschlagener Letzter weiter in akuten Abstiegsnöten.
RB muss nun am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) in der Champions League gegen Celtic Glasgow ran. Der VfL kann sich eine ganze Woche auf den nächsten Gegner Eintracht Frankfurt vorbereiten (8. Oktober, 15.30 Uhr/Sky).
Titelfoto: Bildmontage: picture point/Sven Sonntag