Der letzte Kampf bleibt unbelohnt: Schalke steigt nach Super-Aufholjagd in die 2. Liga ab

Leipzig - Dieser Kampf war der (vorerst) letzte erstklassige! Der FC Schalke 04 hat sich zum Bundesliga-Abschluss wacker geschlagen, durch das 2:4 (1:2) bei RB Leipzig aber die Chance auf den Klassenerhalt verpasst. Trotz toller Rückrunde geht es nach nur einer Saison wieder eine Etage tiefer.

Diese Choreo zeigte der Fanblock vor dem Anpfiff gegen Schalke.
Diese Choreo zeigte der Fanblock vor dem Anpfiff gegen Schalke.  © Picture Point/Roger Petzsche
Auch Schalke war mit vielen Fans vor Ort.
Auch Schalke war mit vielen Fans vor Ort.  © Picture Point/Roger Petzsche
Geburtstagskind Konrad Laimer (2.v.r.) erzielte das zwischenzeitliche 1:0.
Geburtstagskind Konrad Laimer (2.v.r.) erzielte das zwischenzeitliche 1:0.  © Picture Point/Roger Petzsche

Leipzigs Trainer Marco Rose wusste im Vorfeld, dass der unter mächtigem Druck stehende Tabellenvorletzte viel über Kampf und mannschaftliche Geschlossenheit kommen würde. Das sah man schon in den Anfangsminuten, in denen sich S04 Vorteile erarbeitete.

Örjan Nyland, der vor seinem Abschied ein letztes Mal zwischen den Pfosten stehen durfte, bekam allerdings viel zu wenig zu tun.

Bei ihrem ersten Bundesliga-Saisonabschluss zu Hause, den rund 3000 Menschen mit einem Fanmarsch zur Red Bull Arena eingeläutet hatten, lag durch gewohnt flottes Kombinationsspiel nach vorn Leipzigs Führung schnell in der Luft: Nach zweieinhalb Minuten verpasste Timo Werner aber nach Konrad Laimers Vorlagenschuss (3.).

Bekommt RB Leipzig in den entscheidenden Wochen plötzlich Personalprobleme?
RB Leipzig Bekommt RB Leipzig in den entscheidenden Wochen plötzlich Personalprobleme?

In der 10. Minute ließ Schalkes Ralf Fährmann eine Hereingabe von Dani Olmo mittig abklatschen, wo Laimer an seinem 26. Geburtstag easy zum 1:0 einschieben konnte.

Obwohl den Sachsen die absolute Dominanz fehlte, setzte sich die Qualität durch. Nach kinderleicht anzusehendem Doppelpass mit Olmo tanzte Christopher Nkunku im Strafraum alle aus, netzte krönend mit seinem 15. Ligatreffer zum 2:0 ein (19.).

In der 19. Minute erzielte Christopher Nkunku (v.r.) sein 15. Saisontor, kurz vor Schluss auch das 16. Zusammen mit Bremens Niclas Füllkrug wurde er Torschützenkönig.
In der 19. Minute erzielte Christopher Nkunku (v.r.) sein 15. Saisontor, kurz vor Schluss auch das 16. Zusammen mit Bremens Niclas Füllkrug wurde er Torschützenkönig.  © Picture Point/Roger Petzsche
Hoffnung für S04 nach Marcin Kaminskis (Mitte, #35) 1:2-Anschluss.
Hoffnung für S04 nach Marcin Kaminskis (Mitte, #35) 1:2-Anschluss.  © Picture Point/Roger Petzsche

Kurioses Orban-Eigentor lässt Schalke noch mehr hoffen - Yussuf Poulsen macht alles klar

Bitter für RB: Willi Orban (r.) traf nach Marius Bülters (2.v.l.) Pfostentreffer ins eigene Tor.
Bitter für RB: Willi Orban (r.) traf nach Marius Bülters (2.v.l.) Pfostentreffer ins eigene Tor.  © Picture Point/Roger Petzsche

Eine Ecke brachte S04 aber wieder zurück ins Game: Rodrigo Salazar trat sie, Marcin Kaminski war zentral vor dem hochspringenden Nyland am Ball, köpfte zum 1:2-Anschluss ein (28.).

Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel waren die Gäste plötzlich wieder voll im Match.

Nyland passte gefährlich auf den eingewechselten Kevin Kampl, der vom grätschenden Dominick Drexler vom Ball getrennt wurde. Marius Bülter war der Nutznießer, bekam die Kugel am Keeper vorbei. Nachdem das Spielgerät an den Pfosten kullerte, traf Willi Orban beim Klärungsversuch ins eigene Gehäuse - 2:2 (49.).

RB Leipzig: Wer ersetzt den gesperrten Marco Rose gegen Heidenheim?
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Mit nur einem weiteren Treffer hätte Schalke in der Blitztabelle an den zurückliegenden Stuttgart vorbei auf den Relegationsrang springen können. Und das war alles andere als unwahrscheinlich.

Das Pendel hätte in beide Richtungen ausschlagen können, wenn es auch die Roten Bullen deutlich ruhiger angingen ließen als die unter Zugzwang stehenden Knappen.

Ein dritter Treffer blieb beim Team von Thomas Reis aber aus. Leider, muss man fast sagen, nach einem weiteren Super-Kampf.

Vielmehr vollende Yussuf Poulsen in der 82. Minute einen Konter zum 3:2. Und Nkunku sorgte mit seinem 16. Saisontor für den 4:2-Endstand und schnappte sich gleichzeitig die Torjägerkanone, die er sich mit Bremens Niclas Füllkrug teilt.

Sebastian Polter am Boden - so wie alle Schalker.
Sebastian Polter am Boden - so wie alle Schalker.  © Picture Point/Roger Petzsche
Bittere königsblaue Tränen nach dem Abstieg.
Bittere königsblaue Tränen nach dem Abstieg.  © RONNY HARTMANN/AFP

Statistik zu RB Leipzig gegen den FC Schalke 04 am 34. Spieltag der Bundesliga

RB Leipzig - FC Schalke 04 4:2 (2:1)

RB Leipzig: Nyland - Halstenberg (61. Raum), Orban, Klostermann, Simakan - Haidara (46. Kampl), Laimer (61. X. Schlager) - Forsberg (69. Szoboszlai), Olmo - Nkunku, Werner (61. Poulsen)

Schalke 04: Fährmann - Matriciani (70. Ouwejan), Kaminski, van den Berg, Brunner - Kral, Latza (75. Karaman) - Bülter, Salazar (56. T. Mohr), Drexler - Polter

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Zuschauer: 47.069 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Laimer (10.), 2:0 Nkunku (19.), 2:1 Kaminski (28.), 2:2 Orban (49./Eigentor), 3:2 Poulsen (82.), 4:2 Nkunku (90.+4)

Gelbe Karten: Haidara (7), Trainer Rose / Brunner (5), Polter (2)

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche

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