"Unterste Schublade!" Der mögliche Eberl-Transfer zu RB Leipzig und seine Folgen

Leipzig - Aktuell steckt Bundesligist RB Leipzig in einer waschechten Krise fest. Mehr denn je bräuchte es einen starken Sportdirektor, der den Druck auf Trainer Domenico Tedesco (36) etwas abfängt. Dafür soll Max Eberl (48) kommen - doch es gibt viele Fragezeichen.

Im Januar verkündete Max Eberl (48) seinen überraschenden Abschied aus der Fußballwelt. Jetzt will er offenbar bei RB Leipzig wieder einsteigen.
Im Januar verkündete Max Eberl (48) seinen überraschenden Abschied aus der Fußballwelt. Jetzt will er offenbar bei RB Leipzig wieder einsteigen.  © Christian Verheyen/Borussia Mönchengladbach/dpa

Dass es Interesse von beiden Seiten gibt, ist unlängst bekannt. Berichten zufolge soll der ehemals bei Borussia Mönchengladbach tätige Eberl Anfang Dezember bei den Roten Bullen einsteigen, was RB-Chef Oliver Mintzlaff (46) zuletzt jedoch nicht bestätigen konnte.

Dass die Sache noch nicht in trockenen Tüchern ist, lässt natürlich viel Raum für Spekulationen. Der 48-Jährige hatte im Januar bei den Borussen wegen gesundheitlicher Probleme aufgehört. Das Wort "Burnout" wurde zwar nie in den Mund genommen - Parallelen zu ähnlichen Fällen lagen jedoch auf der Hand.

Dass der Sportdirektor nun ein Engagement bei den Sachsen anstrebt, hat in den letzten Wochen viel Staub aufgewirbelt. In den sozialen Netzwerken hagelte es Kritik gerade aus dem Fanlager der Gladbacher.

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Etwas, was Kapitän Lars Stindl (34) nicht verstehen kann: "Das ist ja gerade heutzutage die Problematik, was die sozialen Netzwerke betrifft: dass jeder Mensch seine Meinung kundtun darf ohne persönlichen Kontakt, ohne Know-how, ohne Wissen", so Stindl im Podcast "Kicker meets DAZN".

Zwar müsse man die Kritik auch in gewissem Masse akzeptieren und er könnte es auch "ein Stück weit nachvollziehen", sagte Stindl. An Äußerungen, dass Eberl gar nicht krank war, sehe er jedoch nichts Gutes: "Aber grundsätzlich das andere zu kritisieren und da mit einfließen zu lassen, ist unterste Schublade. Das geht einfach nicht."

Max Eberl zu RB Leipzig? Das denken Experten

TV-Experte Wolff Fuss (46) glaubt, dass auf Eberl in Leipzig schwere Zeiten zukommen könnten.
TV-Experte Wolff Fuss (46) glaubt, dass auf Eberl in Leipzig schwere Zeiten zukommen könnten.  © IMAGO / Pakusch

Für die Sport-Experten Wolff Fuss (46) und Thomas Wagner (51) hätte für Eberl aber von vornherein klar sein müssen, dass es große Diskussionen geben würde. Immerhin äußerte er sich in der jüngeren Vergangenheit oftmals negativ über "das Konstrukt" RB Leipzig.

Sollte es tatsächlich zu einer Zusammenarbeit kommen, hätten die Rasenballer zwar einen starken Mann mit viel Know-how und guten Kontakten in den eigenen Reihen. Mit noch mehr Gegenwind darf allerdings zu rechnen sein.

"Das wird nicht leicht für ihn", so Fuss am Montag bei der "Sky Glanzparade". Wagner legte nach: "Er hat eine Pressekonferenz gegeben, in der er gesagt hat: Das ist alles nicht mehr so sein Fußball. Und wenn er dann wirklich zu RB geht, dann muss er auch damit leben, dass es wirklich viele kritisch hinterfragen."

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Mintzlaff hatte zuletzt angekündigt, dass eine finale Entscheidung möglichst bald getroffen wird. Aktuell liegt wohl alles noch an Gladbach, die eine Ablösesumme fordern. Die soll laut Medienberichten bei circa fünf Millionen Euro liegen. RB hatte zuletzt aber wohl nur 500.000 Euro geboten.

Titelfoto: Christian Verheyen/Borussia Mönchengladbach/dpa

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