Interne Kritik an RB Leipzigs Szoboszlai nach Ellbogen-Rot: "Von Domme ganz blöd!"

Leipzig - Auch im zweiten Bundesliga-Spiel der neuen Saison hat es RB Leipzig nicht geschafft, eine Führung ins Ziel zu retten. Das 2:2 gegen den 1. FC Köln am Samstag war enttäuschend. Und hatte mit Dominik Szoboszlais (21) Platzverweis einen diskutablen Höhepunkt.

Da wird der Ellbogen ausgefahren: Dominik Szoboszlai (21, M.) trifft Gegenspieler Florian Kainz (29, l.).
Da wird der Ellbogen ausgefahren: Dominik Szoboszlai (21, M.) trifft Gegenspieler Florian Kainz (29, l.).  © imago/Karina Hessland

"Enttäuschend" war das Remis für Leipzigs Trainer Domenico Tedesco (36), "wenn wir aufs nackte Ergebnis schauen".

Wie schon beim 1:1 in der Vorwoche beim VfB Stuttgart hatten es die Sachsen nicht geschafft, eine Führung (gegen Köln sogar zwei) über die Ziellinie zu verbringen und den Sieg einzutüten.

Dennoch hatte der Coach auch positive Worte für seine Jungs übrig, die nach Szoboszlais Roter Karte kurz vor der Halbzeit die zweiten 45 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Dabei gelang ihnen die 2:1-Führung durch Christopher Nkunku (24). Sie mussten aber auch den Eigentor-Ausgleich von Josko Gvardiol (20) schlucken.

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"Viele Mannschaften würden an unserer Stelle das Spiel verlieren, da bin ich mir sicher", zeigte sich Tedesco auch ein wenig stolz, wenngleich er weiß, dass zwei von sechs möglichen Punkten für ein Spitzenteam zu wenig sind.

Nüchterner verfolgte er die Debatte über Szoboszlai, der mindestens im Auswärtsspiel beim 1. FC Union Berlin am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) zuschauen muss.

Große Diskussionen um Rote Karte für Dominik Szoboszlai

Der Übeltäter (l.) konnte die Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Brand (33, r.) offenbar nicht nachvollziehen.
Der Übeltäter (l.) konnte die Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Brand (33, r.) offenbar nicht nachvollziehen.  © Picture Point/Roger Petzsche

Während Domenico Tedesco nach dem Abpfiff von einer gerechtfertigten Roten Karte sprach, fand der Technische Direktor deutlichere Worte.

"Ich find's hart", sagte Christopher Vivell (35) bei Sky. "Was mich stört, ist, dass im Fußball immer belohnt wird, wie man sich fallen lässt. Das ist ja kein Schlag, wo er [Florian Kainz, Anm. d. Red.] blutend ins Krankenhaus muss. Er fällt, als ob er voll ins Gesicht getroffen wird, wird aber meiner Ansicht nach weggeschoben." Unabhängig davon: "Von Domme ganz blöd, ist blöd einfach."

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde auch Köln-Coach Steffen Baumgart (50) gefragt, ob es sich um einen richtigen Platzverweis handelte.

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"Domenico und ich entscheiden das nicht, ich steh daneben. Ich will nicht bewerten, ob das ein Schlag war oder nicht. Der Ellbogen hat dort oben nichts zu suchen. Man sieht, dass der Hals getroffen wird. Es ist keine Schlagbewegung, aber es ist der Hals. Wenn er so falsch gelegen hätte - dafür haben wir ja zwei im Keller", so der 50-Jährige.

Und Kainz selbst? Der weiß nicht, "ob es eine Rote Karte ist". Man könne ihm jedoch nichts vorwerfen, wenn er sich hinfallen lässt, nachdem er einen Ellbogen an den Hals bekommt.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche, imago/Karina Hessland

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