Perfekter Rose-Einstand gegen Dortmund: Szoboszlai schießt RB Leipzig per Traumtor zum Heimdreier!
Leipzig - Was für ein Ausrufezeichen! RB Leipzig hat am Samstagnachmittag das Bundesligaheimspiel gegen Borussia Dortmund vor 47.069 Fans mit 3:0 (2:0) gewonnen. Damit feiert der neue Trainer Marco Rose einen Traumeinstand.

Das erste Tor in der Red Bull Arena erzielte Willi Orban in der sechsten Minute für die Heimmannschaft. Dominik Szoboszlai erhöhte per Traumtor kurz vor der Halbzeit auf 2:0 (45.). Nach 84 Zeigerumdrehungen machte Amadou Haidara mit dem 3:0 den Deckel auf die Partie.
Im Vergleich zum 1:4-Heimdebakel gegen Schachtar Donezk zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase, dem letzten Spiel unter Domenico Tedesco, tauschte der neue Coach zweimal: Statt Marcel Halstenberg und Andre Silva begannen David Raum und Emil Forsberg.
Edin Terzic nahm beim BVB im Vergleich zum 3:0 gegen den FC Kopenhagen in der Königsklasse nur einen Wechsel vor. Marius Wolf startete an Stelle von Thorgan Hazard.
Aufgrund der völlig unterschiedlichen Saisonstarts gingen die Gäste natürlich als Favorit ins Rennen.
Gleich von der ersten Minute an war richtig Feuer drin. Der BVB attackierte früh und versuchte, die durch die letzten Wochen verunsicherten Bullen schnell hinten reinzudrängen.
Die erste richtige Möglichkeit der Partie hatten aber die Gastgeber - und die saß direkt! Nach einer Szoboszlai-Ecke von der rechten Seite lief Orban seinen Bewachern davon und platzierte einen Kopfball ins rechte untere Toreck - Alexander Meyer im Tor ohne Chance, 1:0 (6.).
Mit dieser Startelf ging RB Leipzig ins Bundesligaduell gegen Borussia Dortmund
Mit diesem Team startete Borussia Dortmund ins Auswärtsspiel gegen RB Leipzig
RB Leipzig gegen Borussia Dortmund: Hohe Fehlerquote auf beiden Seiten

Danach ging es temporeich weiter, ohne dass sich eines der beiden Teams zunächst neue Abschlüsse erspielen konnte. Die Schwarz-Gelben erhöhten aber den Druck, während die Sachsen vor allen Dingen auf Konter lauerten.
Erst in der 21. Minute wurde es im Stadion wieder richtig laut, als Timo Werner im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Die leichte Berührung von Salih Özcan war aber zu wenig für Schiedsrichter Sven Jablonski.
Nach einer halben Stunde zeichnete sich noch immer das gleiche Bild. Die Rasenballer warfen sich in jeden Ball und ärgerten die Gäste damit besonders im letzten Drittel.
Im Spiel nach vorne zeigte sich bei den Gastgebern aber noch die viel zu hohe Fehlpassquote der letzten Wochen, auch wenn man den Bullen anmerkte, dass mit Marco Rose offensichtlich die Freude am Offensivspiel zurückgekehrt war.
Umso länger das Spiel ging, umso mehr Fehler schlichen sich auch bei den Borussen ein. Es sah so aus, als würde bis zum Pausenpfiff nichts mehr passieren. Doch dann kam die große Szoboszlai-Show!
Nachdem Werner eine Minute zuvor noch frei vor Keeper Meyer scheiterte, schnappte sich der Ungar nach einem Pass von Mohamed Simakan die Kugel im Mittelfeld. Ansatzlos drückte er aus gut 23 Metern ab. Der stramme Schuss landete unhaltbar im rechten oberen Eck - Traumtor, 2:0.

RB Leipzigs Haidara mit der Entscheidung

Das zweite Tor beflügelte die Rasenballer auch bis in den zweiten Durchgang hinein. Das hohe Pressing war plötzlich wieder da, was die Zuschauer im Stadion auch frenetisch bejubelten.
Die Fehler des bis dahin Tabellenzweiten der Bundesliga häuften sich hingegen. RB übernahm mehr und mehr die Kontrolle übers Spiel.
Zum ersten Mal wieder richtig gefährlich wurde es in der 60. Minute. Ein Freistoß, getreten von David Raum von links segelte butterweich in den Strafraum. Am zweiten Pfosten kam Abdou Diallo ans Leder. Sein Schuss traf aber nur das rechte Außennetz.
Der BVB war inzwischen völlig aus dem Spiel. Mehr als ein paar Halbchancen durch Anthony Modeste (61.) und Giovanni Reyna (64.) waren nicht drin. Leipzig war einfach giftiger und wollte den Sieg gefühlt mehr.
RB musste gar nicht so viel machen, um in Führung zu bleiben. Wenn sie mal offensiv anzogen, wurde es meist gefährlich. Abschlüsse von Christopher Nkunku (71.) oder Werner (73.) hätten durchaus auch im Netz landen können.
Der BVB agierte bis zum Schluss viel zu harmlos, um Peter Gulacsi, der einen absolut entspannten Arbeitstag hatte, irgendwie gefährlich zu werden. Stattdessen setzte Haidara für die Sachsen in der 84. Minute den Schlusspunkt. Nach einem Abwehrfehler der Gäste eroberte Szoboszlai den Ball. Über Nkunku und Werner landete die Kugel schließlich bei Leipzigs Nummer 8, der sie nur noch ins leere Tor einschieben musste.

Am kommenden Mittwoch müssen die Sachsen in der Champions League bei Real Madrid ran. Die Borussen sind ebenfalls am Mittwoch gefordert: Auswärts heißt der Gegner dann Manchester City.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche