Pfiffe, viele leere Plätze, Schlitzohr Ajorque: Mainz verlängert RB Leipzigs Grusel-Serie

Leipzig - Vor der Länderspielpause ist auch nach der Länderspielpause! RB Leipzig tritt in der Bundesliga nach dem glasklaren 0:3 (0:1) daheim gegen Mainz 05 auf der Stelle und muss zwei Champions-League-Kontrahenten ziehen lassen. Leider kein Aprilscherz!

Marcus Ingvartsen (beim Sprung) erzielte das 1:0 für Mainz 05.
Marcus Ingvartsen (beim Sprung) erzielte das 1:0 für Mainz 05.  © Jan Woitas/dpa

Für die Roten Bullen ging es darum, die Berg- und Talfahrt der vergangenen Wochen zu beenden und wieder längere Zeit den Gipfelstürmer zu spielen. Das zweitbeste Liga-Heimteam untermauerte dies auch mit sicherem Passspiel, aber zunächst ohne daraus Kapital zu schlagen.

Nach kurzer Schrecksekunde wegen vermeintlichen Foulspiels von Andreas Hanche-Olsen gegen Konrad Laimer, der behandelt werden musste, kombinierten sich die Gäste vor vielen leeren Plätzen in der Red Bull Arena zur Führung.

Ruckzuck - und offensichtlich auch zu schnell für die sonst so flinken Leipziger - ging's über den rechten Flügel nach vorn.

Bekommt RB Leipzig in den entscheidenden Wochen plötzlich Personalprobleme?
RB Leipzig Bekommt RB Leipzig in den entscheidenden Wochen plötzlich Personalprobleme?

Ludovic Ajorque kam mit seinem Schuss zunächst nicht durch, doch links brachte Anthony Caci den Ball wieder rein, Leandro Barreiros Direktabnahme ließ Janis Blaswich erst saustark abklatschen, doch Marcus Ingvartsen schnappte sich den Abpraller und versenkte sicher zum 1:0 für Mainz (9.).

Den seit sechs Partien ungeschlagenen Rheinland-Pfälzern gehörte auch die zweite richtige Großchance: Stürmer Ajorque passte die Kugel in Spielmacher-Manier zu Ingvartsen, dessen Gegenspieler Willi Orban ihn gewähren ließ, der aber an Blaswich nicht vorbeikam (25.).

Kevin Kampl (l.) und Josko Gvardiol mussten sich nach dem frühen Rückstand erst mal den Mund abputzen.
Kevin Kampl (l.) und Josko Gvardiol mussten sich nach dem frühen Rückstand erst mal den Mund abputzen.  © Jan Woitas/dpa
Dank des stark parierenden Janis Blaswich (r.) schnürte Ingvartsen (l.) hier nicht den Doppelpack.
Dank des stark parierenden Janis Blaswich (r.) schnürte Ingvartsen (l.) hier nicht den Doppelpack.  © Jan Woitas/dpa

Timo Werner lässt Hundertprozentige liegen - Ludovic Ajorque und Dominik Kohr erhöhen

Vergab eine Riesenchance zum Ausgleich: Timo Werner (l.).
Vergab eine Riesenchance zum Ausgleich: Timo Werner (l.).  © Picture Point/Roger Petzsche

Sah alles noch nicht so prall aus, was die zuletzt mit zwei Pleiten ohne eigenen Torerfolg in die Länderspielpause gegangenen Sachsen ablieferten, was die Fans auch mit nicht zu überhörenden Pfiffen quittierten.

Mainz kam durch einen Kopfball des nach einer Stach-Flanke blitzeblank hochgestiegenen Barreiro noch zu einer weiteren dicken Möglichkeit (30.). Auf der Gegenseite zeichnete sich Robin Zentner nach Timo Werners Sololauf und (unplatziertem) Schlenzer aus (41.).

Die Leipziger Ideenkreation lief auch nach dem Seitenwechsel kaum besser. Die mittlerweile eingewechselten David Raum, Amadou Haidara und Dani Olmo konnten die Lage zunächst nicht verbessern.

Warum RB Leipzig und Schäfer doch noch nicht zusammenkommen
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Viel schlimmer noch: Eine weitere Stach-Hereingabe fand diesmal Ajorque, der sensationell mit der halbhoch gehaltenen Schuhinnenseite ins obere linke Eck traf - 2:0 für Mainz (57.).

Zehn Minuten später sollte es noch schlimmer kommen: Einen Querpass konnten die Bullen nur halbherzig abwehren, Dominik Kohr packte die Gelegenheit und schloss flach ins rechte Eck zum 3:0 ab. (67.).

Die Gemüter kochten das ein oder andere Mal auch über.
Die Gemüter kochten das ein oder andere Mal auch über.  © Picture Point/Roger Petzsche

RB Leipzig lässt Anschluss an Union Berlin und SC Freiburg abreißen

Was der Pokalsieger auch probierte, es wollte einfach nicht gelingen. Auch vielversprechende Freistöße konnte der sonst dabei so treffsichere Dominik Szoboszlai nicht versenken.

Ein gebrauchter Nachmittag für die Rasenballer, die sich unter den Augen des neuen Sportdirektors Rouven Schröder wahrlich nicht mit Ruhm bekleckerten.

Letztlich blieb es bei der klaren Heimpleite, die durch die parallelen Siege der tabellarisch vor RB platzierten Union (3:0 gegen Stuttgart) und Freiburg (1:1 gegen Hertha) noch schwerer wiegt.

Leipzigs neuer Sportdirektor Rouven Schröder (2.v.r.) kam wegen seines Achillessehnenrisses auf Krücken zu seinem Arbeitstag.
Leipzigs neuer Sportdirektor Rouven Schröder (2.v.r.) kam wegen seines Achillessehnenrisses auf Krücken zu seinem Arbeitstag.  © Picture Point/Roger Petzsche

Statistik zum Bundesliga-Spiel RB Leipzig gegen Mainz 05

26. Spieltag

RB Leipzig - 1. FSV Mainz 05 0:3 (0:1)

Aufstellungen:

RB Leipzig: Blaswich - Halstenberg (46. Raum), Gvardiol (71. Simakan), Orban, Henrichs - Laimer (81. Klostermann), Kampl (46. Haidara) - Forsberg, Szoboszlai - Werner, Silva (56. Olmo)

1. FSV Mainz 05: Zentner - Caci (88. Aaron), Fernandes, Bell, Hanche-Olsen, Widmer (78. da Costa) - Kohr, Barreiro - Ingvartsen (78. Barkok), Stach (78. J.-S. Lee) - Ajorque (90. Burgzorg)

Schiedsrichter: Christian Dingert (Gries)

Zuschauer: 45.597

Tore: 0:1 Ingvartsen (9.), 0:2 Ajorque (57.), 0:3 Kohr (67.)

Gelbe Karten: Kampl (7), Orban (2), Olmo (2) / Caci (3), Ingvartsen (2), Hanche-Olsen (4)

Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa

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