RB Leipzig erst 0:5 gegen Liverpool, jetzt 3:5 gegen den FC Bayern: "Haben nicht draus gelernt!"
Leipzig - Wieder zu viele eigene Fehler, wieder den Gegner zu Toren eingeladen, wieder fünf Treffer kassiert: RB Leipzig hat es zehn Wochen nach dem gewonnenen DFB-Pokalfinale verpasst, seine Vitrine gleich auch noch mit dem DFL-Supercup zu schmücken. Das spektakuläre 3:5 gegen den FC Bayern München zeigte dabei auch erschreckende Parallelen zum Liverpool-Debakel (0:5).

Die ersten 45 Minuten waren so gar nicht RB-like. Kaum Zugriff, tiefes Verteidigen, keine gefährlichen Gegenstöße. Nach Toren von Jamal Musiala (19), Sadio Mané (30) und Benjamin Pavard (26) ging der FCB mit einem komfortablen 3:0-Vorsprung in die Kabine.
"Die erste Hälfte war nicht so, wie ich es mir erträumt habe. Sie war sehr schlecht", analysierte Trainer Domenico Tedesco (36). "Wir hätten die Gegentore besser klären müssen und haben insbesondere das 1:0 hergeschenkt."
Rechtsverteidiger Benjamin Henrichs (25) zeigte sich ebenfalls konsterniert ob der Gegentreffer. "Ähnlich wie gegen Liverpool machen wir die Gegentore durch eigene Fehler, haben gefühlt nicht draus gelernt." Dennoch lobte er den Teamgeist, der in den zweiten 45 Minuten folgte.
Nach einer Systemumstellung im zweiten Durchgang blitzten Leipzigs Stärken immer häufiger durch, was im 3:4-Anschlusstreffer in der 89. Minute führte.
"Wir waren am Ende dem 4:4 näher als die Bayern dem 5:3", so Tedesco. Doch genau dieses fünfte Tor gelang Leroy Sané noch, als RB auf alles oder nichts ging.

Julian Nagelsmann: "Wir mussten einkalkulieren, dass wir platter sind als Leipzig"

Dass Abschnitt zwei nicht so easy verläuft wie der erste, war Bayerns Coach Julian Nagelsmann (35) klar: "Wir mussten einkalkulieren, dass wir platter sind als Leipzig, weil sie länger im Training sind als wir."
Für die Roten Bullen gilt es in den nächsten Wochen, alle Profis möglichst schnell auf einen gemeinsamen Stand zu bekommen, blickte Tedesco voraus. Und: "Wir müssen zusehen, dass Josko Gvardiol zurückkommt. Er fehlt uns extrem seit acht Wochen und ist ein ganz, ganz wichtiger Spieler für uns."
Am Freitag (20.30 Uhr/SAT.1 & DAZN) eröffnen die Bayern bei Eintracht Frankfurt die 60. Bundesliga-Saison, während RB bis Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) regenerieren kann, wenn es zum VfB Stuttgart geht.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche