RB Leipzig im Fußballhimmel: Nkunku-Knaller schießt Real Madrid aus der Red Bull Arena!

Leipzig - Die Revanche ist geglückt! RB Leipzig setzte sich am 5. Spieltag der Champions League mit 3:2 (2:1) gegen Real Madrid durch und hat das Weiterkommen in der Königsklasse weiterhin in der eigenen Hand.

Kurz vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz.
Kurz vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz.  © Hendrik Schmidt/dpa

Das erste Tor in der mit 45.228 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena erzielte Josko Gvardiol in der 13. Minute. Christopher Nkunku erhöhte nach 18 Zeigerumdrehungen auf 2:0. Kurz vor der Pause verkürzte Vinicius Junior für Real (44.). Timo Werner stellte in der 81. Minute den alten Vorsprung wieder her. Rodrygos 2:3-Anschlusstreffer kurz vor Schluss änderte an der Real-Niederlage nichts mehr (90.+4).

Im Vergleich zum verrückten 3:3 beim FC Augsburg am Samstag tauschte RB-Coach Marco Rose seine Elf auf drei Positionen: Neben Nkunku kehrten auch Mohamed Simakan und Amadou Haidara zurück. Yussuf Poulsen, Benjamin Henrichs und Kevin Kampl mussten dafür auf die Bank.

Die Madrilenen gewannen am Wochenende mit 3:1 gegen den FC Sevilla. Trainer Carlo Ancelotti musste aber, auch aus Verletzungsgründen, gleich fünf Mal tauschen. Nacho, Marco Asensio, Eduardo Camavinga, Lucas Vazquez und Antonio Rüdiger spielten für Luka Modric, David Alaba, Ferland Mendy, Daniel Carvajal und Federico Valverde.

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Die Sachsen begannen extrem mutig, waren um Kontrolle bemüht und attackierten die Königlichen nach eigenem Ballverlust sofort. Doch die erste nennenswerte Chance hatten die Gäste nach fünf Minuten, als Tchouameni eine Flanke von rechts mit dem Kopf verwertete. Der Ball ging aber nur ans linke Außennetz.

Im Laufe der ersten zehn Minuten wurden die Spanier schließlich immer besser. Aber genau da schlugen die Rasenballer zu! Geburtstagskind Dominik Szoboszlai führte eine Ecke von der rechten Seite aus. Im Strafraum köpfte Andre Silva die Kugel Richtung Tor. Thibaut Courtois im Kasten wehrte zunächst ab, doch Gvardiol stand goldrichtig und drückte den Abpraller über die Linie - 1:0 für die Gastgeber (13.)!

RB Leipzigs Startelf für das Champions-League-Heimspiel gegen Real Madrid

Die Startaufstellung von Real Madrid für das Champions-League-Auswärtsspiel bei RB Leipzig

RB Leipzig legt durch Christopher Nkunku das zweite Tor gegen Real Madrid nach

Kurz nach dem 1:0 legte Leipzigs Christopher Nkunku (r.) den zweiten Treffer des Abends nach.
Kurz nach dem 1:0 legte Leipzigs Christopher Nkunku (r.) den zweiten Treffer des Abends nach.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Nur zwei Zeigerumdrehungen später hatten die heimstarken Sachsen die Chance auf das 2:0. Nach einem langen Ball auf Nkunku lief der französische Nationalangreifer am gegnerischen Keeper vorbei und probierte es mit einem Schuss aus gut 30 Metern. Die Kugel ging nur ans linke Außennetz.

Doch die Roten Bullen blieben dran und erhöhten schließlich doch noch! Wieder war der Ausgangspunkt eine Ecke, dieses Mal von links. Im Rückraum spielte Gvardiol schließlich in die Mitte, wo David Raum das Leder weiter durchsteckte. Dort stand Nkunku und nagelte die Kugel aus elf Metern mit Lichtgeschwindigkeit unter die Latte - 2:0 (18.)!

Der spanische Spitzenklub brauchte eine Weile, um sich von diesem frühen Doppelschock zu erholen. Doch die Sachsen blieben gerade im Aufbau staubtrocken, sodass sich den Königlichen kaum die Möglichkeit bot, ins gewohnte gefährliche Angriffsspiel zu kommen.

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Und wenn doch mal was kam, wie von den bis dahin blassen Rodrygo (34.) und Vinicius Junior (37.) beispielsweise, dann war RB-Keeper Janis Blaswich zur Stelle (34.).

Dass Real Madrid aber auch die Gabe hat, aus wenig viel zu machen, bewies schon das Hinspiel. In der 44. Minute wurde diese außergewöhnliche Klasse erneut offensichtlich. Die Gäste hatten es sich in der Rasenball-Hälfte gemütlich gemacht. Über rechts lief schließlich ein Angriff über Asensio, der den Ball gefährlich vors Tor flankte. Dort stand Vinicius Jr. an der Strafraumkante und köpfte. Die Kugel klatschte an den rechten Pfosten und von da ins Tor - 2:1, Halbzeit.

Extrem ärgerlich: Der bis dahin souveräne Janis Blaswich im RB-Tor konnte gegen den Anschlusstreffer von Vinicius Junior kurz vor der Halbzeit nichts ausrichten.
Extrem ärgerlich: Der bis dahin souveräne Janis Blaswich im RB-Tor konnte gegen den Anschlusstreffer von Vinicius Junior kurz vor der Halbzeit nichts ausrichten.  © Jan Woitas/dpa

Timo Werner macht für RB Leipzig den Deckel drauf, Rodrygo gelingt für Real Madrid nur der Anschluss

Die Sachsen präsentierten sich gerade in der ersten Halbzeit extrem zweikampfstark und brachten die berühmte Madrid-Offensive vor Probleme.
Die Sachsen präsentierten sich gerade in der ersten Halbzeit extrem zweikampfstark und brachten die berühmte Madrid-Offensive vor Probleme.  © Jan Woitas/dpa

Nachdem die Rasenballer die vermutlich besten ersten 30 Minuten der bisherigen Saison abgeliefert hatten, wurde es durch den Anschlusstreffer kurz vor der Pause natürlich unnötig brenzlig.

Doch der Bundesligist versuchte locker zu bleiben. Real lauerte auf Fehler, die sie bekannterweise sofort bestrafen können. Ab der 60. Minute bekam die Ancelotti-Elf wieder etwas mehr Oberwasser, ohne dabei jedoch zwingend zu werden.

Auch die Gastgeber agierten nicht mehr konsequent genug, wirkten nach den zuletzt intensiven Wochen etwas müde. Grund genug für Trainer Marco Rose, um die 70. Minute herum drei neue frische Kräfte zu bringen.

Und die machten sofort Betrieb. Werner, der zuletzt mit einem Infekt fehlte, hatte nach einem Nkunku-Zuspiel die große Chance zum 3:1. Sein Flachschuss aus 16 Metern ging allerdings knapp am linken Pfosten vorbei (71.). In der 79. Minute hatten die Sachsen schließlich Glück: Vinicius Junior leitete einen Angriff selbst über links ein. Asensio gab per Doppelpass zwei Meter vor das Tor zurück, wo es der brasilianische Nationalstürmer fertig brachte, links neben den Kasten zu schießen.

Und dieses Mal waren es die Sachsen, die das eiskalt bestraften. Simakan leitete über rechts einen bärenstarken Konter ein und lief fast bis zur Grundlinie durch. Dort legte er quer auf Werner, der nur noch einschieben musste - 3:1 (81.)!

Danach hatten die Königlichen ihren Comeback-Glauben verloren. Bis zum Schlusspfiff verteidigten die Hausherren mit allem, was sie hatten. Ein dummes Foul von Nkunku in der zweiten Minute der Nachspielzeit ermöglichte den Madrilenen allerdings noch einen Elfmeter. Rodrygo verwandelte sicher halbhoch links - danach pfiff der Schiedsrichter aber sofort ab.

Da Schachtjor Donezk im Parallelspiel bei Celtic Glasgow nur 1:1 spielte, haben die Sachsen in der kommenden Woche bei der letzten Partie der Vorrunde alle Möglichkeiten, ins Achtelfinale einzuziehen.

Auch RB-Stürmer Andre Silva (r.) zeigte ein gutes Spiel. Der portugiesische Nationalangreifer machte immer wieder Bälle fest und harmonierte besonders mit Mittelfeldspieler Emil Forsberg (nicht im Foto) gut,
Auch RB-Stürmer Andre Silva (r.) zeigte ein gutes Spiel. Der portugiesische Nationalangreifer machte immer wieder Bälle fest und harmonierte besonders mit Mittelfeldspieler Emil Forsberg (nicht im Foto) gut,  © Picture Point / Roger Petzsche

Die Rasenballer empfangen am kommenden Samstagnachmittag (15.30 Uhr) Bayer 04 Leverkusen im heimischen Rund. Die Königlichen müssen erst am Sonntag wieder ran. Dann heißt der Gegner in LaLiga FC Girona.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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