RB Leipzig zittert, aber marschiert! Rose schickt Kumpel Schwarz und Hertha mit Pleite heim

Leipzig - Er ist und bleibt der Lieblingsgegner! RB Leipzig hat seine beeindruckende Statistik gegen Hertha BSC weiter ausgebaut und die Alte Dame im Bundesliga-Topspiel am Samstagabend mit 3:2 (3:0) zurück in die Hauptstadt geschickt. Nach 90 Minuten wurden aus akribischen Trainern wieder beste Freunde.

Ordentliche Stimmung in der Red Bull Arena am 10. Spieltag.
Ordentliche Stimmung in der Red Bull Arena am 10. Spieltag.  © Picture Point/Roger Petzsche

Emil Forsberg (25. Minute), Abdou Diallo (30.) und Willi Orban (45.) stellten die Weichen in der mit 47.069 Zuschauern ausverkauften Red Bull Arena schon im ersten Durchgang auf Heimsieg. Dodi Lukebakio (62./Handelfmeter) und Stevan Jovetic (64.) konnten an der Pleite nichts mehr ändern.

Marco Rose musste wegen eines Infekts auf Timo Werner - Matchwinner beim wichtigen 2:0 unter der Woche bei Celtic Glasgow in der Champions League - verzichten. Auf die Bank rotierte zudem Josko Gvardiol, das Duo wurde durch Forsberg und Diallo ersetzt.

Auf der Gegenseite beorderte Hertha-Trainer Sandro Schwarz Marco Richter wieder in die Startelf, der nach dem 2:2 gegen den SC Freiburg für Chidera Ejuke (Bank) auflief.

Bekommt RB Leipzig in den entscheidenden Wochen plötzlich Personalprobleme?
RB Leipzig Bekommt RB Leipzig in den entscheidenden Wochen plötzlich Personalprobleme?

Die Vorzeichen vor diesem Match waren wieder einmal klar: RB ist der absolute Angstgegner der Alten Dame, in zwölf Duellen gab es nur einen Sieg und 45 (!) Gegentore. Allein vergangene Saison fertigte der spätere Pokalsieger die Berliner mit 6:0 und 6:1 ab.

Die schlimme Statistik wollte Richter als Erster beenden und prüfte in der 2. Minute Janis Blaswich aus 20 Metern , stellte ihn dabei aber vor keine Probleme.

Brachte die Roten Bullen in Front: Emil Forsberg (r.), beglückwünscht von Dominik Szoboszlai.
Brachte die Roten Bullen in Front: Emil Forsberg (r.), beglückwünscht von Dominik Szoboszlai.  © Picture Point/Roger Petzsche

Personell ging es RB Leipzig im Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC so an

Mannschaftsaufstellung von Hertha BSC bei RB Leipzig am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga

Gnadenlos effizient: Emil Forsberg, David Raum und Willi Orban bringen RB Leipzig auf Kurs

Drin das Ding! Willi Orban (r.) drückt den Ball in der 45. Minute über die Linie.
Drin das Ding! Willi Orban (r.) drückt den Ball in der 45. Minute über die Linie.  © picture point/Sven Sonntag

Beiden Mannschaften fehlte in der ersten Viertelstunde die Idee, einen Angriff mit einem Abschluss und möglichst Torerfolg zu krönen. Die Abwehrreihen standen kompakt, das Geschehen lief zwischen den Strafräumen mit hoher Intensität und großer Zweikampffreude ab.

RB musste bis zur 23. Minute warten, ehe Christopher Nkunku dem gegnerischen Torhüter Oliver Christensen das erste Mal etwas zu tun gab. Der einmalige dänische Nationalkeeper meisterte diese Prüfung aber mit Bravour.

Kurz darauf agierten die Sachsen aber gnadenlos effizient.

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Xaver Schlager schaltete bei einem Herthaner Ballverlust am Mittelkreis schnell, schickte André Silva, der rechts weiter zu Dominik Szoboszlai gab. Der Ungar lieferte per direktem Querpass in der Box die Vorlage für Forsberg, dessen Oberschenkel nur in Stellung gebracht werden musste - 1:0 für RB (25.).

Ein Standard ließ den Vorsprung weiter wachsen: Diallo schädelte den Ball, der in der Luft von Agustín Rogel und am Boden durch Raums Schienbein unhaltbar für Keeper Christensen zum 2:0 abgefälscht wurde (30.).

Wenige Augenblicke vor dem Seitenwechsel sah die Sache noch besser aus: Ein Szoboszlai-Freistoß von halbrechter Position wurde zunächst rausgeköpft. Den zweiten Ball brachte Raum hoch in den Strafraum. Silva nahm ihn runter, traf per Außenrist zwar nur den Pfosten. Dort stand dann aber Orban goldrichtig und stolperte das Ding rein - 3:0 (45.).

Die Bullen hatten schon in der ersten Halbzeit viel Grund zu jubeln.
Die Bullen hatten schon in der ersten Halbzeit viel Grund zu jubeln.  © Picture Point/Roger Petzsche

Dodi Lukebakio und Stevan Jovetic treffen zweimal in zwei Minuten für Hertha BSC

Das 1:3 vom Elfmeterpunkt: Dodi Lukebakio (2.v.l.) schiebt unten links ein.
Das 1:3 vom Elfmeterpunkt: Dodi Lukebakio (2.v.l.) schiebt unten links ein.  © Jan Woitas/dpa

Fünf Bundesliga-Partien war Blau-Weiß ungeschlagen. Dass diese Serie reißt, schien schon nach 45 Minuten klar. Aber es sollte sich tatsächlich noch zu einem engen und spannenden Duell entwickeln.

Nachdem Nkunku in der 58. Minute eine gute Chance zum vorentscheidenden 4:0 ausließ, schlug Schwarz' Team doppelt zu.

Jonjoe Kenny flankte in den Sechzehner, wo Diallo etwas zu viel Arm beim Klärungsversuch einsetzte, was Schiedsrichter Harm Osmers mit einem Elfmeterpfiff bestrafte. Lukebakio verlud Blaswich und schoss unten links ein - nur noch 1:3 (62.).

Gerade einmal zwei Minuten später bekamen die Bullen das Spielgerät nicht geklärt, Jovetic zog an der Strafraumgrenze nach Halbdrehung ab und traf ebenfalls satt unten links - 2:3, plötzlich war wieder alles drin (64.).

Von einem 4:2 bis zu einem 3:3 war nun alles möglich. Den Sack zumachen können hätte Nkunku, der in der 80. Minute Christensen in der Box wunderbar umkurvte. Doch der Schuss des Franzosen konnte in allerhöchster Not über die Latte gelenkt werden.

Dann wurde es wild. Erst wurde Ejukes Lupfer über Blaswich von Kampl weggedroschen (81.), dann wurde Nkunkus vermeintliches 4:2 wegen einer Abseitsposition wieder kassiert.

Wilfried Kanga hatte in der Nachspielzeit noch das 3:3 auf dem Fuß, Blaswich lenkte aber an den Pfosten (90.+4). Danach war Schluss!

Die Rasenballer machen dank des vierten Saisonsieges einen Sprung in die obere Tabellenhälfte, liegen als Neunter nur zwei Punkte hinter den Champions-League-Rängen. Die Hertha hingegen bleibt kurz vor der Abstiegszone kleben.

Christopher Nkunkus (r.) 4:2 zählte nicht.
Christopher Nkunkus (r.) 4:2 zählte nicht.  © picture point/Sven Sonntag
Marco Rose schlug nicht nur die Hertha, sondern auch seinen besten Kumpel.
Marco Rose schlug nicht nur die Hertha, sondern auch seinen besten Kumpel.  © picture point/Sven Sonntag
Sandro Schwarz ging nach fünf ungeschlagenen Spielen wieder als Verlierer vom Platz.
Sandro Schwarz ging nach fünf ungeschlagenen Spielen wieder als Verlierer vom Platz.  © Jan Woitas/dpa

Dienstag (18 Uhr/Sky) geht's für RB im DFB-Pokal gegen Zweitligist Hamburger SV weiter. Die Alte Dame empfängt erst nächste Woche Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) den FC Schalke 04 zum Kellerduell.

Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa, Picture Point/Roger Petzsche, Picture Point/Sven Sonntag

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