RB Leipzigs Auswärtsfluch beendet: Eberl sieht Werner-Erlösung im Celtic Park!

Glasgow - Erster Auswärtssieg für RB Leipzig in dieser Saison - und es ist ein so wichtiger! Die Sachsen konnten sich beim Champions-League-Spiel bei Celtic Glasgow am Dienstagabend mit 2:0 (0:0) durchsetzen und haben jetzt gute Chancen, auch im kommenden Jahr noch in einem europäischen Wettbewerb unterwegs zu sein.

Neuer Sportdirektor vor Ort: Max Eberl, der ab Dezember für RB Leipzig arbeiten wird, saß auch im Celtic Park.
Neuer Sportdirektor vor Ort: Max Eberl, der ab Dezember für RB Leipzig arbeiten wird, saß auch im Celtic Park.  © Jan Woitas/dpa

Das erste Tor im knapp über 60.000 Fans besetzten und ausverkauften Celtic Park erzielte Timo Werner in der 75. Minute. Emil Forsberg machte in der 84. Minute den Deckel mit dem 2:0 für Leipzig drauf.

Glasgow-Trainer Ange Postecoglou änderte seine Startelf im Vergleich zum späten 2:1-Sieg am Wochenende gegen den FC St. Johnstone auf fünf Positionen: Josip Juranovic, Moritz Jenz, Greg Taylor, Daizen Maeda und Kyogo Furuhashi rückten für Anthony Ralston, Stephen Welsh, Alexandro Bernabei, Georgios Giakoumakis und den verletzten Jota in die Startelf.

Nur vier Änderungen nahm hingegen Leipzigs Coach Marco Rose im Vergleich zum enttäuschenden 1:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 am vergangenen Wochenende vor. Mohamed Simakan, Josko Gvardiol, David Raum und Andre Silva durften beginnen. Benjamin Henrichs, Abdou Diallo, Marcel Halstenberg und Forsberg fehlten dafür.

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Eine "Intensitätsdelle" hatte Rose bei seinem Team im letzten Spiel festgestellt. Die Partie bei den "Bhoys" sollte auch eine Gelegenheit der Wiedergutmachung sein. Und eines wurde schnell klar: beide Teams gaben sofort Volldampf!

Celtic agierte von Beginn an so, als gehöre ihnen beide Spielhälften. Die Sachsen versuchten die Ruhe zu bewahren, obwohl sie früh im Aufbauspiel gestört wurden. Bis auf einen Kopfballversuch durch Maeda in der ersten Minute blieb es in den Strafräumen aber zunächst unspektakulär.

Startaufstellung von Celtic Glasgow in der Champions League gegen RB Leipzig

Anfangsformation von RB Leipzig in der Champions League bei Celtic Glasgow

Celtic Glasgow kann kurze Drangphase gegen RB Leipzig nicht nutzen

Die Rasenballer hatten in der ersten Halbzeit unglaublich viel Ballbesitz. Celtic warf sich aber in jeden Zweikampf, um Torchancen zu verhindern.
Die Rasenballer hatten in der ersten Halbzeit unglaublich viel Ballbesitz. Celtic warf sich aber in jeden Zweikampf, um Torchancen zu verhindern.  © Jan Woitas/dpa

Trotz der aufgeheizten Stimmung im Stadion agierten die Gäste extrem konzentriert. Durch präzises Kurzpassspiel wurden die Schotten viel zum Laufen gezwungen.

Nach einer Viertelstunde zeichnete sich ein klares Bild: Die Roten Bullen kontrollierten das Spiel und suchten die Lücke in der schottischen Abwehr. 72 Prozent Ballbesitz sprachen eine eindeutige Sprache. Celtic lauerte lediglich auf Konter - beiden Mannschaften fehlte aber noch der letzte Punch.

In der 27. Minute bebte allerdings der Celtic Park kurz. Nach einer Ecke von rechts kam Matt O'Riley an der Strafraumkante an den Ball und zog direkt ab. Sein Schuss knallte an den rechten Pfosten und von dort zu Taylor, der die Kugel nicht richtig erwischte und frei vor Janis Blaswich nur die Latte traf - Glück für RB.

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Die Gastgeber bekamen nun Oberwasser. Furuhashi hatte zwei Minuten später ebenfalls die Führung auf dem Fuß. Sein Versuch aus elf Metern ging aber knapp drüber (29.).

Danach beruhigte sich die Partie wieder etwas. Der Bundesligist übernahm wieder die Führung, wurde aber weiterhin nicht torgefährlich. Erst in der 45. Minute konnten die Sachsen ihre erste echte Torchance verzeichnen.

Über Werner und Dominik Szoboszlai wurschtelten sich die Gäste durch die Mitte durch. Am Ende landete der Ball bei Christopher Nkunku, der sich einmal drehte und aus dreizehn Metern abzog. Keeper Joe Hart parierte den Schuss mit einem starken Reflex. Danach war Halbzeit.

Ungewohnte Position: Mohamed Simakan agierte nicht selten in der ersten Halbzeit neben Dominik Szoboszlai quasi als rechter Flügelflitzer.
Ungewohnte Position: Mohamed Simakan agierte nicht selten in der ersten Halbzeit neben Dominik Szoboszlai quasi als rechter Flügelflitzer.  © Jan Woitas/dpa

Timo Werner erlöst RB Leipzig

Timo Werner machte am Dienstagabend nicht sein bestes Spiel für RB Leipzig. Doch der Nationalspieler schoss das entscheidende Tor und bereitete das zweite vor.
Timo Werner machte am Dienstagabend nicht sein bestes Spiel für RB Leipzig. Doch der Nationalspieler schoss das entscheidende Tor und bereitete das zweite vor.  © Jan Woitas/dpa

RB hatte sich für die zweite Halbzeit definitiv etwas vorgenommen. Nur vier Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte Willi Orban die dicke Gelegenheit zur Führung.

Nach einem Schussversuch durch Amadou Haidara landete der Abpraller beim Ungarn, der halbrechts mit viel Wucht abschloss. Hart im Tor setzte sich gerade noch auf die Kugel, bevor sie durch seine Beine rutschte (49.).

In der Folge wurde es ein hochspannendes, ausgeglichenes Spiel. Es ging hin und her, doch gerade die Gäste machten viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten.

Allein Simakan (68.) und Nkunku (70./71.) hatten dicke Chancen, RB in Front zu bringen. Doch erst in der 75. kam die Erlösung!

Silva setzte sich stark über links durch und lief bis an die Torauslinie durch. Im letzten Moment flankte er in den Strafraum, wo Werner goldrichtig stand und rechts an Hart vorbei ins Tor einköpfte - 1:0!

Danach bäumten sich die Schotten aber noch einmal auf! Nicht nur einmal gab es die Chance zum Ausgleich - den Treffer machten aber wieder die Sachsen. Dieses Mal war Werner Vorbereiter, als er über die linke Seite Forsberg mustergültig bediente. Der Schwede nahm aus elf Metern Maß und zimmerte den Ball ins rechte obere Eck (84.).

Danach passierte nicht mehr viel. Damit ist Celtic so gut wie aus der Königsklasse ausgeschieden - RB hat noch alle Chancen aufs Weiterkommen.

Glasgow verpasste es über die gesamte Spielzeit hinweg seine durchaus guten Chancen zu nutzen.
Glasgow verpasste es über die gesamte Spielzeit hinweg seine durchaus guten Chancen zu nutzen.  © Steve Welsh/PA Wire/dpa

Die Schotten empfangen als Nächstes am Samstagnachmittag Hibernian Edinburgh in der Liga. RB empfängt ebenfalls am Samstag Hertha BSC zum Topspiel der Bundesliga in der Red Bull Arena.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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