Rose und Eberl bei RB Leipzig wieder vereint? "Hätte einen Mann an meiner Seite, der guttut"

Leipzig - Eine süße Gute-Nacht-Geschichte für seine Tochter Maria wird Marco Rose (45) auch künftig lieber weglassen. "Die ist 14", sagte der neue Trainer von RB Leipzig bei seiner "Ruckzuck"-Vorstellung am Donnerstag lachend, "die kann ich ja nicht mehr ins Bett bringen. Ich darf noch nicht mal immer in ihr Zimmer!"

Marco Rose (45) bei seiner Vorstellung am Donnerstagmorgen. Nach dem Rauswurf von Domenico Tedesco (36) ist er neuer Coach von RB Leipzig.
Marco Rose (45) bei seiner Vorstellung am Donnerstagmorgen. Nach dem Rauswurf von Domenico Tedesco (36) ist er neuer Coach von RB Leipzig.  © Picture Point / Roger Petzsche

Dennoch: Auch die junge Dame sei "superhappy" und sehr stolz, dass ihr Vater endlich wieder in seiner Geburts- und Heimatstadt trainiere. Auch abseits seiner Familie will Rose dort nicht allzu lange allein bleiben: Wie beim bekannten Kindergartenspiel "Mein rechter, rechter Platz ist frei" wünschte er sich Max Eberl (48) herbei.

Nach ersten Fragen über seinen Hammerstart mit zwei Wiedersehen und dem Champions-League-Spiel bei Real Madrid kam sie selbstverständlich, die Frage nach seinem früheren Gladbacher Manager. "Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Klub sich um ihn bemüht. Ich würde mich sehr freuen, wenn das funktioniert", betonte Rose: "Dann hätte ich einen Mann an meiner Seite, der mir und uns guttut."

Weil der Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff (47) und Eberl sich aber noch nicht über einen Dienstbeginn einig geworden sind, wird es Rose sein, der die verunsicherte Mannschaft aufrütteln muss.

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Schon beim Duell mit seinem Ex-Klub Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky) will der 45-Jährige, der eine Bilderbuchkarriere im Red-Bull-Universum hingelegt hat, neue Stabilität sehen.

RB Leipzig kontaktierte Marco Rose schon vor der Niederlage gegen Donezk

Max Eberl (48) soll neuer Sportdirektor bei den Roten Bullen werden.
Max Eberl (48) soll neuer Sportdirektor bei den Roten Bullen werden.  © Uwe Anspach/dpa

"Das ist die Kernaufgabe, mit viel Energie und Power die Stimmung umzudrehen und wieder Ergebnisse zu holen", sagte er. Stabilität bedeute allerdings nicht, sich hinten reinzustellen: "Wir wollen die schaffen, indem wir vorne mehr Druck auf den Ball bringen." Es folgen das Spiel bei Real und die brisante Rückkehr nach Gladbach.

Die interessanteste Erkenntnis seiner Pressekonferenz war allerdings das Eingeständnis, dass es schon am Wochenende Kontakt zu RB-Verantwortlichen gegeben hatte - also vor der Champions-League-Blamage gegen Schachtar Donezk (1:4), die zum Aus seines Vorgängers Domenico Tedesco (36) führte. "Dann hat sich die Situation verschärft", berichtete Rose, "es ging ruckzuck."

Der neue Mann war beim Schwesterklub in Salzburg alte Freunde besuchen. Dann rief Mintzlaff an, keine fünf Sekunden habe es bis zur Zusage gedauert, behauptete der - Rose widersprach: "Zehn bis fünfzehn waren es schon."

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Zweifel aber gab es kaum. Der neue RB-Coach lebt in Taucha im Leipziger Nordosten, künftig hat er über die B87 20 Autominuten zum Training zurückzulegen. Nicht nur darin sieht er einen Vorteil: "Ich wohne in der Stadt, ich kenne den Verein, ich weiß, welche Qualität der Kader hat."

"Wir haben alles da, was man braucht."

Auf jeden Fall höhere, als die jüngsten Leistungen vermuten ließen. Rose sprach von einem spannenden Mix: "Wir haben alles da, was man braucht." Dominik Szoboszlai (21) oder Amadou Haidara (24) hat er bereits in Salzburg trainiert, von wo Profis so gerne eine Konzernfiliale weiter springen.

In einer Sache jedoch muss sich Marco Rose umstellen: Er werde in der Stadt sicher häufig angesprochen, "die Leute werden auf mich zukommen mit ihrer Meinung, wohl auch auf meine Tochter". Wenn er Glück hat, wird die Teenagerin ihm abends davon erzählen.

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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