Strittige Szenen bei RB Leipzigs Sieg: "Wenn die Bank drei Minuten vor Schluss den Schiri anbettelt"

Leipzig - Weniger Torschüsse, weniger abgespulte Kilometer, aber mehr Tore: RB Leipzigs 2:1 gegen den VfB Stuttgart, das am Freitagabend in einen hart erkämpften Arbeitssieg mündete, schrieb gleich mehrere Geschichten. Besonders Schiedsrichter Felix Zwayer (41) geriet immer wieder zwischen die Fronten.

Marco Rose (46) beschwerte sich in der Schlussphase gegen den VfB Stuttgart zu stark, sah Gelb.
Marco Rose (46) beschwerte sich in der Schlussphase gegen den VfB Stuttgart zu stark, sah Gelb.  © Picture Point/Roger Petzsche

"Wenn die Leipziger Bank drei Minuten vor Schluss den Schiedsrichter anbettelt, dass er abpfeifen soll, dann weiß man, wie die Situation bei uns war", sagte ein sichtlich angekratzter neuer VfB-Coach Bruno Labbadia (56) bei DAZN, nachdem er nach zuvor zwei Remis erstmals verlor.

Besonders die Situation vor dem Leipziger 1:0 regte den seit Anfang Dezember in seiner zweiten Amtszeit befindlichen Labbadia auf. Wataru Endo (29) hatte Dani Olmo (24) den Ball vor dem Strafraum abgeluchst, Zwayer entschied zum Entsetzen des VfB-Coaches auf Freistoß für RB.

"Da brauchen wir nicht drüber zu reden. Eine bessere Balleroberung ins Gegenpressing kriegst du nicht. Ich hab das noch nie gesehen, wie man da abpfeifen kann. Da fällt mir nicht viel ein, das ist Shit. Wir brauchen Zweikämpfe im Fußball", forderte Labbadia.

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Dominik Szoboszlai (22) versenkte die Standardsituation direkt, Keeper Florian Müller (25) sah ganz unglücklich aus.

Auch Marco Rose (46) hätte das "Foul" nicht gepfiffen, sagte er nach dem Match. "Ich muss aber auch sagen: Der Ball liegt 35 Meter weit weg vom Tor, ich stell' 'ne Mauer, das Tor ist 7,15 Meter und es steht einer drin, der Handschuhe anhat - das Tor kann man auch verhindern. Es ist jetzt nicht so, dass einer allein aufs Tor zugelaufen ist."

Zufrieden mit der Leistung seines Teams, aber dennoch mit akuten Abstiegssorgen: Bruno Labbadia (56, l.).
Zufrieden mit der Leistung seines Teams, aber dennoch mit akuten Abstiegssorgen: Bruno Labbadia (56, l.).  © Picture Point/Roger Petzsche

RB Leipzigs Dani Olmo fällt mehrere Wochen aus

Matchwinner für RB Leipzig: Doppelpacker Dominik Szoboszlai (22).
Matchwinner für RB Leipzig: Doppelpacker Dominik Szoboszlai (22).  © Picture Point/Roger Petzsche

Später wurde Szoboszlai mit seinem 2:0 zum Matchwinner, ehe Chris Führich (25) einen minutenlang überprüften Handelfmeter zum 2:1-Endstand verwandelte.

Und weil sich wie eingangs erwähnt die Leipziger Bank in der sechsminütigen Nachspielzeit aus Zwayers Sicht zu doll aufregte, sah Cheftrainer Rose noch Gelb, witzelte: "Wir werden daran arbeiten, die Coachingzone einen Meter nach hinten zu versetzen. Es ist halt auch nur ein Schritt nach vorn und dann steh ich schon im Feld, das ist schwierig."

Der 46-Jährige musste sich derweil zurecht Sorgen um Olmo machen, der zur Halbzeit ausgewechselt wurde. "Der Muskel hat zugemacht während der ersten Halbzeit. Ich hoffe, dass da nichts Größeres kaputtgegangen ist."

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Am Samstagmittag gaben die Roten Bullen bekannt, dass sich der Spanier einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen hat und mehrere Wochen aussetzen muss.

Der Ausfall schmerzt den Bayern-Verfolger: Der gerade um einen neuen Vertrag feilschende Offensivmann kam zuletzt richtig in Fahrt, leistete beim 6:1 auf Schalke ein Tor und drei Vorlagen.

Für RB geht's am Mittwoch (18 Uhr/Sky) im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim weiter.

Erstmeldung, 28. Januar, 9.07 Uhr, aktualisiert um 13.50 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche

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