180-Grad-Wende nach dem Pausentee: Dynamo beendet Sieglos-Serie

Oldenburg - Es muss richtig laut geworden sein zur Halbzeitpause in der Kabine von Dynamo Dresden. Coach Markus Anfang (48) hatte seinen Spielern wohl ordentlich die Leviten gelesen.

Am liebsten wäre Markus Anfang (48, l.) wohl auf den Platz gerannt, um seine Spieler schon vor der Pause wachzurütteln.
Am liebsten wäre Markus Anfang (48, l.) wohl auf den Platz gerannt, um seine Spieler schon vor der Pause wachzurütteln.  © Dennis Hetzschold

"Der Trainer ist immer klar. Manchmal wird es laut, eine klare Ansage kann aber auch leise sein", hielt sich Matchwinner Ahmet Arslan (28) direkt nach Dynamos siebtem Saisonsieg noch etwas bedeckt.

"Ich denke, man hört an meiner Stimme, dass ich zur Pause lauter geworden bin", erklärte dagegen sein Trainer ehrlich und mit deutlich kratzender Stimme. "Ich habe da ein bisschen Druck auf die Jungs gemacht. Sie können es ja viel besser."

Über die komplette Spieldauer musste Anfang im zugigen Marschweg-Stadion immer wieder lautstark eingreifen und korrigieren. Aber vor allem die ersten 45 Minuten glichen fast schon einem Offenbarungseid.

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Nach vorn ging überhaupt nichts, defensiv machte vor allem Ex-Dynamo Patrick Möschl (29) auf Dresdens linker Abwehrseite was er wollte.

Dynamo Dresden gegen VfB Oldenburg: Mit den Wechseln von Markus Anfang kam die Wende

Markus Anfang (48) musste ordentlich laut werden. Doch es hat sich gelohnt.
Markus Anfang (48) musste ordentlich laut werden. Doch es hat sich gelohnt.  © Dennis Hetzschold

Die Oldenburger Führung durch Christopher Buchtmann (30) war gerecht.

"Wir haben zu wenig getan und sind deswegen auch verdient in Rückstand geraten. In die Situation haben wir uns selbst gebracht, auch wenn es kein Foul war", gab Anfang zu.

Und der 48-Jährige legte nach: "Oldenburg hat uns nicht gnadenlos an die Wand gespielt, wir haben aber keinen Zweikampf gewonnen."

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Immerhin fruchteten seine Ansage und die beiden Wechsel zur Halbzeitpause.

Mit Tim Knipping (30) und Stefan Kutschke (34) für Akaki Gogia (31) und Claudio Kammerknecht (23) war deutlich mehr Aggressivität auf dem Platz.

Plötzlich war auch eine ganz andere Mannschaft zu sehen, die ihre drei Szenen dann auch eiskalt nutzte.

Anfang: "Wir haben dann zielstrebig und den tiefen Ball gespielt, sind aus dem Mittelfeld in die Schnittstellen gestoßen und sind nachgegangen", so der SGD-Coach. "Das ist das, was du brauchst. Das hat aber was mit Wille zu tun und mit Zweikampfverhalten."

Titelfoto: Dennis Hetzschold

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