Dynamo-Coach Schmidt zur Notbremse gegen Königsdörffer: "Für mich war es Rot!"
Dresden - Es bleibt dabei: In dieser Saison trifft im Rudolf-Harbig-Stadion pro Spiel nur ein Team. Zum zweiten Mal war das nicht Dynamo Dresden. Der 1. FC Nürnberg siegte mit 1:0.

Die SGD war in der ersten Hälfte schwach, ließ viel vermissen. In der zweiten war auch Pech dabei. So zum Beispiel nach einer Stunde, als Christopher Schindler (31) den Hosentest bei Ransford Königsdörffer (20) machte.
"Ransi" war durch, hält ihn der Nürnberger nicht einen Meter vorm Strafraum, steht er allein vor Christian Mathenia (29) und kann sich die Ecke aussuchen. Auch der zwei Meter neben Königsdörffer laufende Enrico Valentini (32) wäre nicht mehr hingekommen.
Schindler griff beherzt zu. Der Freistoß war unstrittig, die Rote Karte wegen einer Notbremse auch. Doch der sonst gut pfeifende Marco Fritz (44) zog nur Gelb, Videoschiedsrichter Felix Zwayer (40) griff nicht ein.
Die Situation war natürlich Thema auf der Pressekonferenz, sie hätte dem Spiel in der letzten halben Stunde nochmal eine Wende geben können. FCN-Coach Robert Klauß (36) nickte nur: "Im letzten Spiel hatten wir mit einer ähnlichen Szene Pech, jetzt Glück."

Strittige Szene nicht entscheidend für Dynamo Dresdens Niederlage

Dynamo-Coach Alexander Schmidt (52) sah es nicht ganz so entspannt, logisch.
"Ich habe es bisher noch nicht im Fernsehen gesehen. Aber für mich war es eine Rote Karte. Der Schiedsrichter hat mir erklärt, dass Valentini noch daneben stand und hätte eingreifen können. Das sehe ich komplett anders. Ransford hätte frei vorm Tor gestanden."
Warum Fritz die Situation nicht durch den VAR hat checken lassen, diese Fragen stellten sich alle in Schwarz-Gelb.
Es war eine bittere Szene für Dynamo. Aber keiner sollte die Pleite auf diese Fehlentscheidung beschränken. Daran lag es nur bedingt.
Es war die Leistung der ersten Hälfte. Diese gilt es aufzuarbeiten und die nötigen Schlüsse zu ziehen.
Mit so einem Auftritt macht es Dresden dem Gegner zu leicht. Nürnberg stand defensiv gut, eine überwindbare Hürde war der Club aber nicht.
Titelfoto: Lutz Hentschel