Dynamo-Coach Schmidt und die große Rotation in der Abwehr: "Im Nachhinein ist man immer schlauer!"

Dresden - 15 Partien sind gespielt, 15-mal ließ Dynamo Dresdens Trainer Alexander Schmidt (53) eine andere Startelf auflaufen. Nur Kevin Broll (26), Michael Sollbauer (31), Yannick Stark (31) und Christoph Daferner (23) begannen immer.

Bedröppelte Gesichter bei Julius Kade (22), Michael Akoto (24), Morris Schröter (26) und Co-Trainer Heiko Scholz (55, v.l.).
Bedröppelte Gesichter bei Julius Kade (22), Michael Akoto (24), Morris Schröter (26) und Co-Trainer Heiko Scholz (55, v.l.).  © picture point/Sven Sonntag

Oft war der Coach durch Sperren, Krankheiten oder Verletzungen dazu gezwungen. So auch beim 1:3 in Regensburg. Doch seine Rotation in der Defensive war eine Spur zu viel.

Kevin Ehlers (20) fiel nach seinem starken Comeback beim 1:0-Heimerfolg gegen Fortuna Düsseldorf wegen seiner Corona-Krankheit aus. Statt nur diese eine Position in der Innenverteidigung zu ersetzten, stellte Schmidt hinten drin komplett um.

Nur Sollbauer blieb wie gewohnt an seinem Platz. Robin Becker (24) rückte von der rechten Viererkette in die Innenverteidigung. Antonis Aidonis (20) ging auf dessen Position. Guram Giorbelidze (25) ersetzte im Gegensatz zu Düsseldorf Michael Akoto (24) auf der linken Seite. Akoto selbst musste zunächst auf die Bank.

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Warum Aidonis und nicht Akoto von Beginn an? Warum Becker in der Innenverteidigung?

Nach dem Spiel machte ein Satz die Runde: "Im Nachhinein ist man immer schlauer." Das sagte Schmidt auch selbst, als er darauf angesprochen wurde.

Dynamo-Trainer Alexander Schmidt (53, l.) entschied sich für Antonis Aidonis (20) in der Startelf.
Dynamo-Trainer Alexander Schmidt (53, l.) entschied sich für Antonis Aidonis (20) in der Startelf.  © imago images/Jan Hübner

Dynamo Dresdens Coach Alexander Schmidt begründet die Wechsel mit den Trainingseindrücken

Robin Becker (24, l.) hatte es gerade bei Kopfballduellen mit dem Regensburger Andreas Albers (31) schwer.
Robin Becker (24, l.) hatte es gerade bei Kopfballduellen mit dem Regensburger Andreas Albers (31) schwer.  © dpa/Armin Weigel

"Es gibt auch ein Training, es gibt Trainingseindrücke. Antonis war nach dem Kiel-Spiel sehr nachdenklich, hat eine top Reaktion gezeigt. Michael ist zweifelsohne auch gut. Aber es war ein Bauchgefühl, weil Antonio die ganze Woche einfach einen Tick stabiler trainiert hat, er war griffiger. Ich habe ihn dann zur Pause nicht rausgenommen, weil er schlecht gespielt hat, sondern weil Michael nach vorn den einen oder anderen Akzent mehr setzen kann", begründete Schmidt seine Entscheidung.

Für Becker als Innenverteidiger hat sich der Trainer entschieden, weil er in Braunschweig bereits diese Position in der 2. Bundesliga gespielt hat. Am Boden war Becker auch stark, in den Luftduellen gegen Andreas Albers (31) sah er allerdings meist schlecht aus.

Da wäre Akoto eventuell die bessere Lösung gewesen, weil er ganz einfach größer ist als Becker - und alles andere wäre im Gegensatz zur Vorwoche so geblieben. Aber wie gesagt: Im Nachhinein ist man immer schlauer.

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"Wir haben über 20 Mann. Wer die ganze Woche im Training auffällig ist, wer griffig ist, kann halt sein, dass er die Nase vorn hat vor dem anderen. So war es. Ich habe ja keinen 'U19'-Spieler aufgestellt", so Schmidt. Nennt man Konkurrenzkampf oder auch Leistungsgedanke. Sollte Ehlers am Sonntag gegen den Karlsruher SC zurückkommen, wird Schmidt wieder wechseln. Diesmal aber nicht notgedrungen.

Titelfoto: imago images/Jan Hübner

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