Dynamo: Tabelle lügt nicht, aber Mathelehrer Capretti hat keine Lust aufs Rechnen!

Dresden - Die Tabelle lügt nicht, oder etwa doch? Trotz ansteigender Form hängt Dynamo Dresden auf dem Relegationsrang fest. Für SGD-Coach Guerino Capretti (40) ist der Blick auf das Tableau nicht nur deswegen aktuell verschwendete Energie.

Ein Sieg gegen Schalke wäre für Guerino Capretti (40) auch ein kleiner Fingerzeig in Richtung Tabelle. Darauf schauen will er aber nicht.
Ein Sieg gegen Schalke wäre für Guerino Capretti (40) auch ein kleiner Fingerzeig in Richtung Tabelle. Darauf schauen will er aber nicht.  © Lutz Hentschel

"Ich schaue kaum auf die Tabelle und bereite mich nur auf die Spiele vor. Wir schauen auf uns", erklärt der 40-Jährige, gibt dann aber doch zu: "Wenn man einen Sieg eingefahren hat, schaut man natürlich gern, was sich verändert hat. Wir müssen aber weiterhin arbeiten, damit sich etwas verändert. Wir müssen die Trainingseinheiten und die Spiele nutzen, um uns weiterzuentwickeln."

Obwohl der Pädagoge neben Sport und katholischer Religion einst Mathematik studiert hat, hat Capretti zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf Rechnen keine Lust.

"Es ist nicht meine Art, den Tabellenrechner herauszuholen und zu spekulieren, welche Mannschaften wir noch schlagen müssen, um sicher zu sein. Wir müssen erst einmal Punkte holen und davon am liebsten schon drei im nächsten Heimspiel", fordert er.

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Es wäre sein erster Dreier für Dynamo und zugleich die Chance, den Relegationsplatz zu verlassen. Denn sowohl der SV Sandhausen als auch Hannover 96 sind nur zwei bzw. drei Punkte entfernt.

Capretti ist zumindest "egal, wen wir hinter uns lassen. Es ist wichtig, dass wir uns auf uns selbst fokussieren. Unsere Aufgaben, unser System und unsere Spielweise sind wichtig. Das ist auch eine Frage von Zeitmanagement und Ressourcen."

Dynamo-Coach Capretti: "In der Kabine geht's nur um den Sieg gegen Schalke"

Doch spätestens nach dem 34. Spieltag lügt die Tabelle eben doch nicht mehr. Siege müssen her, egal ob gegen Schalke oder eine Woche später beim direkten Konkurrenten Sandhausen, sonst könnte es ungemütlich werden.

"Dass die Diskussion um den Klassenerhalt kommt, ist normal und gehört zum Fußball dazu. Ich verschwende aber keine Energie für solche Spekulationen – zumal ich fest überzeugt bin, dass wir gemeinsam die Klasse halten werden", erklärt Capretti.

Für Spekulationen hat Dynamos Trainer noch keine Zeit. "In der Kabine geht es momentan nur um den Sieg gegen Schalke, dafür tun wir alles", erklärt er.

"Wann wir letztlich den Klassenerhalt einfahren, das wissen wir nicht, das habe ich auch nicht ausgerechnet. Erst einmal wollen wir Schalke schlagen – das ist unsere nächste Aufgabe, das ist in unseren Köpfen."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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