Dynamo-Chaoten dringen in Teambus vor und beleidigen Spieler!

Dresden - Leider nicht das erste Mal in der jüngeren Geschichte von Dynamo Dresden muss man zum Abschluss einer Saison nicht nur über das Sportliche reden. Denn auch wenn die Polizei nach dem Relegationsrückspiel ein verhalten positives Fazit zog, so schlugen einige Chaoten doch wieder massiv über die Stränge.

Jürgen Wehlend (56) ist wegen der Geschehnisse vom Dienstag entsetzt. (Archivbild)
Jürgen Wehlend (56) ist wegen der Geschehnisse vom Dienstag entsetzt. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Dass knapp 30 SGD-Anhänger nach der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern in den Kabinentrakt vordrangen und Ordner verletzten, wurde noch in der Nacht bekannt.

Am heutigen Mittwoch offenbarte Jürgen Wehlend (56) zudem, dass es einem der Angreifer auch gelang, noch in den Mannschaftsbus zu vorzudringen, der gerade abfahren wollte.

"Dort kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung, die Spieler wurden beleidigt, sie seien es nicht wert, dieses Wappen zu tragen und Vergleichbares", erklärte der kaufmännische Geschäftsführer in einer kurzfristig anberaumten Medienrunde.

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Für Spieler und Betreuer sei dies eine sehr "dramatische und bedrohliche" Situation gewesen, die letztlich aber durch das Eingreifen einiger erfahrener Akteure gelöst worden sei.

"Das ist eine Erfahrung, die brauchst du wie ein Loch im Kopf. Das darf einfach nicht passieren", so Wehlend.

Vor dem Anpfiff noch bejubelt, später verbal attackiert: Der Mannschaftsbus von Dynamo Dresden und die Spieler erlebten am Dienstag einiges.
Vor dem Anpfiff noch bejubelt, später verbal attackiert: Der Mannschaftsbus von Dynamo Dresden und die Spieler erlebten am Dienstag einiges.  © Jens Maßlich

Dynamo Dresden, Polizei und Ordnungsdienst wollen die Geschehnisse aufarbeiten

Schon während des Relegations-Rückspiels war die Stimmung auf den Rängen gereizt.
Schon während des Relegations-Rückspiels war die Stimmung auf den Rängen gereizt.  © DPA/Robert Michael

Was solche Aktionen ganz nebenbei auf künftige Transfers bzw. vertraglich noch gebundene Spieler bewirken, kann man sich leicht denken. Letztendlich sei es bei der verbalen Attacke geblieben, sodass im Bus niemand verletzt wurde.

Zuvor hatten die Chaoten beim Eindringen ins Stadion zwei Ordner schwerer verletzt: Ein Ordner an der Schulter, der zweite erlitt einen Kreislaufzusammenbruch. Zumindest physisch werden wohl keine Blessuren zurückbleiben.

Wehlend: "Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Quellen nutzen, um das aufzuklären und natürlich Anzeige erstatten. Die verantwortlichen Personen müssen zur Rechenschaft gezogen werden."

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Verein, Polizei und Ordnungsdienst werden in den nächsten Tagen die Daten und Geschehnisse aufarbeiten, ehe sie in der nächsten Woche gemeinsam ausgewertet werden sollen.

"Es muss klar sein, dass hier eine rote Linie überschritten wird und dass es Dinge gibt, die gehen einfach nicht. Und diese gehören eindeutig dazu", so Wehlend.

Originalmeldung von 13.50 Uhr, aktualisiert um 15.35 Uhr.

Titelfoto: Jens Maßlich

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