Dynamos Kammerknecht trotz starkem Debüt kritisch: "Ärgerlich, wegen sowas auszuscheiden"

Dresden - Es gibt sicherlich trostlosere Debüts als das von Claudio Kammerknecht (23) am Freitagabend gegen den VfB Stuttgart. Dynamo Dresdens neuer Innenverteidiger durfte in seinem ersten Pflichtspiel direkt Bundesliga-Luft schnuppern.

Claudio Kammerknecht (23, r.) warf sich in jeden Ball, alles verhindern konnte er nicht.
Claudio Kammerknecht (23, r.) warf sich in jeden Ball, alles verhindern konnte er nicht.  © Lutz Hentschel

"Es ist ein Traum, der in Erfüllung ging. Früher habe ich immer nur von außen die DFB-Pokal-Spiele angeschaut, auch die Fights von Dresden. Da selber mal auf dem Rasen zu stehen, ist einfach nur traumhaft", gab der Abwehrmann trotz Pokal-Aus stolz zu.

Beim SC Freiburg war ihm ein Einsatz in der 1. Mannschaft immer verwehrt geblieben, einzig im DFB-Pokal der A-Junioren durfte er mal ran und holte mit den Breisgauern da direkt den Titel.

Mit der SGD bleibt das Kammerknecht - mindestens mal in dieser Saison - verwehrt, denn die 0:1-Niederlage gegen die Schwaben bedeutete gleichzeitig, dass sich der Defensivspezialist und Dynamo nur noch auf die Mission Wiederaufstieg in der 3. Liga konzentrieren müssen.

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Dass es am Ende nicht gereicht hat, daran hat Kammerknecht eine kleine Aktie. Denn sein Fehlpass im Aufbauspiel leitete über Umwege das einzige Gegentor des Tages in der 33. Minute ein.

"Da war ich leider mit beteiligt, auch danach hätten wir es noch besser verteidigen können", so Kammerknecht. "Man ärgert sich einfach, dass man die eine Situation nicht gut verteidigt hat und wegen so einem Tor ausscheidet."

Für Dynamo Dresdens Claudio Kammerknecht steht das Team im Vordergrund

Darko Churlinov (22, l.) biss sich mehrfach an Claudio Kammerknecht (23) die Zähne aus.
Darko Churlinov (22, l.) biss sich mehrfach an Claudio Kammerknecht (23) die Zähne aus.  © Lutz Hentschel

Jene Situation ist aber der einzig kleine Makel auf einem sonst soliden Einstand des Innenverteidigers, der in der Dreier-Abwehrreihe die zentrale Position einnahm und dort mit einer überdurchschnittlich starken Zweikampfquote überzeugte: 100 Prozent!

"Wir haben es echt gut verteidigt und die Stürmer so gut es ging im Griff gehabt. Dass man nicht alles verteidigen kann, ist gegen einen Bundesligisten normal", erklärt Kammerknecht.

Auffällig ist: Der aus dem südbadischen Sexau stammende Deutsch-Sri-Lanker redet nicht gern über sich selbst. Für Kammerknecht zählt im Interview nach dem Spiel nur das "wir".

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Und so verwundert es auch nicht, dass er bisher seine Ersatzrolle hinter Kevin Ehlers (21) ohne zu murren angenommen hatte.

Doch sollte Dynamos Eigengewächs weiterhin ausfallen, dann steht Kammerknecht im nun eher tristen Drittliga-Alltag gegen den Halleschen FC und den SC Verl parat und verrät direkt, wie man ihn am besten meistert.

"Die Spiele muss man anders, aber mit der gleichen Energie angehen. Wenn man nur ein Prozent nachlässt, wird es auch gegen solche Gegner schwierig."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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