Dynamo "ein, zwei Punkte hintendran": Trainer Anfang nennt den Hauptgrund
Dresden - Die Länderspielpause ist vorbei. Ab jetzt ziehen die Drittligisten bis zur WM-Pause durch. Acht Spiele stehen bis dahin an, am Ende kommt eine englische Woche. Dynamo geht von Rang fünf aus ins Rennen. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf die beiden Erstplatzieren aus Elversberg und München. Trainer Markus Anfang (48) blickt noch einmal zurück auf die Startphase.
16 Zähler, fünf Siege, allesamt zu null, ein Remis und drei Niederlagen. Das sind die blanken Zahlen der ersten Spiele. Das sind drei Punkte mehr als vor zwei Jahren zum gleichen Zeitpunkt. Ist er zufrieden?
"Einen Trainer fragen, ob er zufrieden ist?", lacht Anfang. "Ein Trainer ist nie zufrieden. Ich hätte am liebsten alle Punkte geholt und richtig guten Fußball gespielt", so der 48-Jährige.
Von der Punkteausbeute her hatte Dynamo Partien drin, die glücklich gewonnen wurden. Als Erinnerung taugen da die beiden 1:0-Siege in Aue und Duisburg.
"Es waren aber auch zwei dabei, die wir nicht verlieren dürfen", spricht der Coach die Heimniederlagen gegen die Löwen und Elversberg an. Es hält sich also die Waage.
"Ich habe mal geschaut, da gibt es diese Wahrscheinlichkeit mit den Expected Goals und wie viele Punkte du tatsächlich hättest holen müssen. Das sind wir ein, zwei Punkte hintendran. Von daher ist das schon in Ordnung."
Dynamo Dresden: Wegen der Verletzten musste Markus Anfang häufig die Formation wechseln
Dass es für ganz vorn noch nicht reicht, hat Gründe.
Für Anfang der Hauptgrund ist das Personal: "Wir konnten noch kein Spiel mit derselben Formation spielen", erinnert er an die unglaubliche Verletztenliste. Einige Spieler hat er schon verletzt übernommen, andere sind hinzugekommen. Es mussten immer wieder andere ran, siehe Ingolstadt, als elf Mann fehlten.
"Das ist auf der einen Seite irgendwann mal gut, weil jeder seine Spielzeit hatte und Erfahrungen sammeln konnte. Auf der anderen Seite brauchst du auch mal Stabilität. Wir müssen schauen, dass wir zum Winter noch ein paar Entwicklungsschritte machen und im Winter die Vorbereitung nutzen, um den Grundstein zu legen."
Da hätte er vom ersten Tag an alle Spieler an Bord, auch die Langzeitverletzten um Jong-min Seo (20) und Panagiotis Vlachodimos (28).
"Du brauchst Zeit. Das ist halt nach einem Umbruch so. Das ist ein Wiederaufbau. Wenn du den geschafft hast und Stabilität drin hast, dann kannst du auch die Mannschaft nach und nach entwickeln. Das ist ganz normal. So wie die Mannschaft es zum Schluss gemacht hat, da bin ich schon ganz zufrieden."
Titelfoto: Lutz Hentschel