Dynamo-Startelf nach zwei Jahren: Max Kulke nutzte seine Chance optimal

Dresden - Da staunten einige am Sonntag nicht schlecht: Max Kulke (21) stand beim 3:2 gegen Osnabrück in der Startformation. Das erste Mal seit genau zwei Jahren beim FC Ingolstadt.

Max Kulke (21) treibt den Ball durchs Mittelfeld. Dynamos Sechser lieferte eine mehr als solide Partie ab.
Max Kulke (21) treibt den Ball durchs Mittelfeld. Dynamos Sechser lieferte eine mehr als solide Partie ab.  © Lutz Hentschel

Damals beim 0:1 dauerte sein Auftritt satte drei Minuten, diesmal ging es bis in die Nachspielzeit hinein. Der 21-Jährige lieferte eine erstaunlich reife Leistung auf der Sechser-Position ab.

"Ich musste selbst überlegen, ist schon etwas her gewesen. Zwei Jahre mittlerweile. Hat damals leider nicht lange gedauert", erinnert sich Kulke nur ungern zurück.

Nach einer Notbremse sah er Rot, Stefan Kutschke (33) verwandelte damals den fälligen Elfmeter. Danach spielte Kulke keine Sekunde mehr in der Meisterschaft.

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Dass er am Sonntag auflaufen konnte, hat er auch einer gewissen Hartnäckigkeit seinerseits zu verdanken. In der 2. Liga war nach dem Aufstieg kein Platz für ihn, er wurde nach Meuselwitz ausgeliehen. Im Sommer kam er zurück und nicht wenige dachten: Er schafft das eh nicht.

Weit gefehlt. Der Mann aus Niesky, der seit 2013 im Verein ist, blieb dran, moserte nicht, gab Gas. Markus Anfang (48) setzte immer wieder sporadisch auf ihn und warf ihn jetzt rein, "weil er auf der Sechs eine spielerische Komponente hineinbringt und die Ruhe hat", wie der Coach sagt.

"'Kulle' hat nicht nur ein solides Spiel gemacht, er hat ein sehr gutes gemacht", gibt es Lob vom Cheftrainer.

Kulke: Dynamo ist mein Herzensverein

Momente zum Genießen: Max Kulke klatschte nach dem Spiel mit den Fans ab.
Momente zum Genießen: Max Kulke klatschte nach dem Spiel mit den Fans ab.  © imago/Dennis Hetzschold

Kulke, einer der Stilleren seiner Art, genoss das Spiel, den Sieg und das Kompliment in vollen Zügen, auch weil kaum einer mit den Glücksmomenten mehr gerechnet hat. Ihn hatten nicht viele auf der Rechnung.

Weg wollte er aber auch nicht, "weil Dynamo mein Herzensverein ist", wie er sagt:

"Ausleihen wäre nicht mehr gegangen, weil ich nur noch bis Juni Vertrag habe. Aber ich habe mir gesagt, ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich wusste, ich habe meine Qualität, das konnte ich in Meuselwitz einige Male zeigen. Die Hoffnung war da, dass meine Chance kommen wird. Nun war es so weit", strahlt er übers ganze Gesicht.

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Sie war nicht nur da, Kulke hat sie genutzt. Und das in einem wilden Spiel, das mit einem Sieg endete. "Das passt am meisten. Meine Eltern sind extra gekommen, meine Freundin war da, auch mein bester Kumpel. Es war ein perfekter Tag." Davon sollen noch viele folgen.

Titelfoto: imago/Dennis Hetzschold

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