Dresden - Eigentlich, sagt Ahmet Arslan (29), jubelt er bei eigenen Toren gegen einen Ex-Verein nicht. Das war am Sonntag bei seinem 1:0-Siegtreffer für Dynamo in Osnabrück anders.

"Ich wurde durchgehend ausgepfiffen und beleidigt, da kam das aus mir heraus", so der 29-Jährige. Als der Ball zappelte, nahm er beide Hände an die Ohren, lief zur VfL-Fankurve, so nach dem Motto: "Ich höre euch nicht."

Die Kurve verstummte kurz, er hatte seine sportliche Antwort auf die Pfiffe und Äußerungen gegeben. Eine, die Osnabrück schmerzte und Dresden freute.

Die SGD steht jetzt wieder auf dem Relegationsplatz, drei Zähler hinter Wiesbaden auf dem ersten direkten Platz hoch in Liga zwei.

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Waren es "Big Points" im Aufstiegskampf? "Es waren drei Punkte, ja" grinst Arslan. "Es gibt ja keine dreieinhalb, sondern genau drei. Die Liga ist verrückt, deshalb macht es keinen Sinn, auf die Tabelle zu schauen. Ich habe schon alles erlebt. Ich war mit Kiel zwei Spiele vor Schluss Zweiter in der 2. Liga und wir haben es verkackt", so Arslan. Daher fokussiert bleiben.

Für Dynamo ist der Mann jedenfalls Gold wert. Nach 30 Spieltagen, 28 hat er absolviert, hat er 18 Tore und acht Assists auf seinem Konto stehen. An 26 von 53 Toren war er direkt beteiligt.

Ist er davon selbst überrascht? "Nee, überrascht nicht, weil: Es hätten durchaus zwei, drei Tore und zwei, drei Vorlagen mehr sein können. Das ärgert mich eher", sagt er und ergänzt:

"Ich bin keiner, der sich, was das betrifft, Ziele setzt und sagt, ich will 15 Tore schießen und zehn Vorlagen geben. Ich bin defensiv herangegangen und bin froh, dass es jetzt so ist."

Mit seinen Treffern ist "Ahmo" auch auf Rekordjagd. Er führt die Torjägerliste derzeit an - und das als offensiver Mittelfeldspieler. In der Aufstiegssaison 2015/16 gab es das Duo Justin Eilers (34)/Pascal Testroet (32), das Dynamo in die 2. Liga ballerte.

"Paco" hat er jetzt schon eingeholt. Auch er traf damals 18-mal. Zu "Eile" fehlen Arslan noch fünf Tore. Mit 23 Buden wurde Eilers damals Torschützenkönig. Das könnte Arslan auch schaffen. Doch wichtiger als der persönliche Titel wäre der Aufstieg mit der Mannschaft.

Den Gedanken stellt er über alles andere. Apropos Gedanken: Hat er sich schon welche gemacht, wo er in der kommenden Saison spielen wird? "Ich habe einen Leihvertrag bis 30.6. Und innerhalb dieser Zeit wird sich das wahrscheinlich entscheiden", sagt er lachend.

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Es wird wohl von Dresdens Ligazugehörigkeit abhängen, ob Arslan Zelte in Dresden bleiben oder woanders aufgeschlagen werden.