Dynamo-Trainer Anfang zieht Bilanz: Aufstieg scheiterte an Hinrunde - und Chancenverwertung!

Dresden - Es wird dauern, bis die schwarz-gelben Tränen getrocknet sind. Aber knapp gescheitert ist eben gescheitert. Es ist müßig, im Nachgang nach diesem einen verdammten Punkt zu suchen, der am Ende fehlte.

Dynamo-Trainer Markus Anfang (48) bei seiner Rede an die Fans. Die Chancenverwertung war für ihn ein Manko.
Dynamo-Trainer Markus Anfang (48) bei seiner Rede an die Fans. Die Chancenverwertung war für ihn ein Manko.  © Lutz Hentschel

Dynamo Dresdens Trainer Markus Anfang (48), der sichtlich angefasst wirkte, nennt zwei Gründe: die Hinrunde und die mangelnde Chancenverwertung.

Die Hinserie schloss Dresden auf Rang neun mit 27 Punkten ab, genau diesen einen ominösen Zähler hinter Aufsteiger Osnabrück. In der Rückrunde holten beide 42 Zähler, der VfL war aufgrund der besseren Tordifferenz das beste Team im zweiten Abschnitt der Saison.

Oft - so auch am Sonnabend beim mühsamen 2:1 gegen Oldenburg - reichte die ungenügende Chancenverwertung trotzdem, um zu siegen. Gegen den VfB standen 8:2 Möglichkeiten zu Buche.

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Aber in anderen Spielen war das der Genickbruch: beim 1:1 gegen Köln daheim mit dem verschossenen Elfer von Stefan Kutschke (34), das 1:1 in Elversberg, das 1:2 gegen Bayreuth mit einer Fülle an dicken Brettern, beim 0:2 in Saarbrücken und nicht zuletzt in der ersten Hälfte beim 1:4 in Meppen und den Hundertprozentigen von Christian Conteh (23) und Jonathan Meier (23).

Neben Ahmet Arslan hat Dynamo Dresden kaum Top-Torschützen - das hat sich gerächt

Stefan Kutschke (34) vergrub sein Gesicht im Trikot. Auch er konnte seine Großchance gegen Oldenburg nicht nutzen. Er blieb bei neun Saisontreffern.
Stefan Kutschke (34) vergrub sein Gesicht im Trikot. Auch er konnte seine Großchance gegen Oldenburg nicht nutzen. Er blieb bei neun Saisontreffern.  © Lutz Hentschel

"Da bin ich voll dabei. Das Problem war die Chancenverwertung. Wir können jetzt wieder sieben, acht Tore schießen", sagte Anfang.

"Wir haben mit Ahmet Arslan (29) einen Mann auf dem Platz gehabt, der die Quote hat. Ich glaube, die anderen wollen auch Tore schießen. Aber da haben wir unsere größten Probleme, dass wir aus den Chancen, die wir haben, zu wenig machen. Das ist eine Erkenntnis."

Arslan mit seinen 25 Toren schwebt weit, weit, weit über allen anderen. Er hat der Truppe oft den Allerwertesten gerettet - siehe Oldenburg.

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Kutschke kommt auf neun, Dennis Borkowski (21) auf sieben, Claudio Kammerknecht (23), Manuel Schäffler (34) und Jakob Lemmer (23) auf je vier.

An der Chancenverwertung muss Dynamo Dresden arbeiten - Einsatz reicht nicht!

Ein Beweis für den Chancenwucher der vergangenen Wochen: Christian Conteh (23, l.) dribbelte sich gegen Oldenburg hervorragend durch den Strafraum, doch sein Abschluss zentral vorm Tor geriet zu schwach. VfB-Keeper Felix Dornebusch (28) parierte den Schuss.
Ein Beweis für den Chancenwucher der vergangenen Wochen: Christian Conteh (23, l.) dribbelte sich gegen Oldenburg hervorragend durch den Strafraum, doch sein Abschluss zentral vorm Tor geriet zu schwach. VfB-Keeper Felix Dornebusch (28) parierte den Schuss.  © Lutz Hentschel

Das ist ausbaufähig - Kammerknecht als Verteidiger mal ausgeklammert. Gerade von Conteh (drei Tore) hatten viele mehr erwartet. Er hat gegen Oldenburg wieder gezeigt, dass Schnelligkeit und Dribblings allein nichts wert sind, wenn die Abschlüsse nicht kommen.

"Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Jungs nicht alles dafür getan haben, auch ein Chris Conteh hat alles dafür getan", so Anfang:

"Aber stellen wir uns mal vor, die hätten alles reingeschossen. Das wäre wunderbar für uns gewesen. Aber wir müssen sie da hinbringen, das ist unsere Arbeit. Ich glaube, dass der eine oder andere mehr kann, als er jetzt gezeigt hat."

Nächste Saison können das viele beweisen.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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